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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Tochter umgebracht. Er hat sie
erwürgt. Er hat sie auf so abscheuliche Weise erwürgt, daß die
Blutgefäße in ihren Augen und daß die Adern an ihrem Hals
geplatzt sind und ihr die Zunge wie bei einem Stück Vieh aus
dem Mund hing… « Seine Stimme brach ab. Was als zorniger
Ausbruch begonnen hatte, endete fast in einem Schluchzen.
    »Ich verstehe, wie schmerzlich es für Sie gewesen sein muß,
diese Bilder zu überprüfen, Dr. Smith.« Kerry sprach sanft. Ihre
Augen zogen sich zusammen, als sie bemerkte, daß Smith an ihr
vorbeiblickte. »Aber warum haben Sie stets Skip die Schuld an
der Tragödie gegeben?«
    »Er war ihr Mann. Er war eifersüchtig, pathologisch
eifersüchtig. Das war eine Tatsache. Alle haben das deutlich
gesehen.« Er schwieg. »So, und jetzt, Ms. McGrath, möchte ich
kein Wort mehr darüber verlieren. Ich verlange zu erfahren, was
Sie mit Ihrer Beschuldigung meinen, ich würde Barbara
Tompkins belästigen.«
    »Moment mal. Erst sollten wir über Reardon reden, Herr
Doktor. Sie täuschen sich. Skip war nicht krankhaft eifersüchtig
wegen Suzanne. Er wußte, daß sie ein Verhältnis mit jemand
anderem hatte.« Kerry wartete ab. »Das hatte er aber auch.«
    Smiths Kopf zuckte zurück, als hätte sie ihn geschlagen. »Das
ist unmöglich. Er war mit einer wunderschönen Frau verheiratet,
und er hat sie angebetet.«
    »Sie haben sie angebetet, Dr. Smith.« Kerry hatte nicht damit
gerechnet, daß sie das sagen würde, doch als sie es tat, wußte
sie, daß es zutraf. »Sie haben sich in seine Lage versetzt,
stimmt’s? Wenn Sie Suzannes Mann gewesen wären und
herausgefunden hätten, daß sie etwas mit einem anderen Mann
hat, wären Sie zu einem Mord fähig gewesen, hab’ ich nicht
recht?« Sie fixierte ihn mit ihrem Blick.
    Er zuckte nicht einmal mit den Wimpern. »Was fällt Ihnen
ein! Suzanne war meine Tochter!« erklärte er kalt. »Und jetzt
verschwinden Sie.« Er stand auf und bewegte sich auf Kerry zu,
als sei er im Begriff, sie zu packen und hinauszuwerfen.
    Kerry sprang auf, griff gleichzeitig nach ihrem Mantel und
wich vor ihm zurück. Mit einem Seitenblick vergewisserte sie
sich, daß sie, falls nötig, um ihn herum zur Haustür gelangen
konnte. »Nein, Dr. Smith«, widersprach sie, »Susie Stevens war
Ihre Tochter, Suzanne war Ihre Schöpfung. Und Sie hatten das
Gefühl, sie wäre Ihr Eigentum, genauso wie Sie glauben,
Barbara Tompkins wäre Ihr Eigentum. Dr. Smith, Sie waren an
dem Abend von Suzannes Tod in Alpine. Haben Sie sie
getötet?«
    »Suzanne getötet? Sind Sie verrückt?«
»Aber Sie waren dort.«
»War ich nicht!«
»O ja, das waren Sie, und wir werden es auch beweisen. Das
    verspreche ich Ihnen. Wir werden den Fall wieder aufnehmen
und den Mann, den Sie ins Gefängnis gebracht haben, wieder
herausholen. Sie waren eifersüchtig auf ihn, Dr. Smith. Sie
bestraften ihn, weil er dauernd mit Suzanne zusammensein
konnte, Sie aber nicht. Aber Sie haben sich so sehr darum
bemüht! Sie haben sich so hartnäckig darum bemüht, daß Sie
Suzanne mit Ihren permanenten Ansprüchen auf den Wecker
gegangen sind.«
»Das stimmt nicht.« Die Worte drangen durch seine
zusammengebissenen Zähne.
    Kerry sah, daß Smiths Hand heftig zitterte. Sie mäßigte ihre
Stimme und schlug einen versöhnlicheren Ton an. »Mr. Smith,
wenn Sie Ihre Tochter nicht getötet haben, dann hat es auf jeden
Fall jemand anders getan. Aber Skip Reardon war es nicht. Ich
glaube, daß Sie Suzanne auf Ihre Weise geliebt haben. Ich
glaube, daß Sie wollten, daß ihr Mörder bestraft wird. Aber
wissen Sie, was Sie getan haben? Sie haben dafür gesorgt, daß
Suzannes Mörder ungestraft davongekommen ist. Er ist
irgendwo da draußen und lacht Sie aus und stimmt einen
Lobgesang auf Sie an, weil Sie ihn gedeckt haben. Wenn wir
den Schmuck hätten, von dem Skip sicher ist, daß nicht Sie ihn
Suzanne geschenkt haben, könnten wir versuchen, seine
Herkunft festzustellen. Wir wären vielleicht in der Lage, den
Mann aufzuspüren, der ihn ihr tatsächlich gegeben hat. Skip ist
überzeugt, daß mindestens ein Stück fehlt und möglicherweise
in der Mordnacht gestohlen wurde.«
    »Er lügt.«
»Nein, das tut er nic ht. Das hat er von Anfang an beteuert.
Und noch was anderes wurde an jenem Abend gestohlen ein
Bild von Suzanne in einem Miniaturrahmen. Es hat auf ihrem
Nachttisch gestanden. Haben Sie es an sich genommen?«
»Ich war an dem Abend, als Suzanne starb, nicht in

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