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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Quittungen für kostspielige Posten - darunter Pelze und
Schmuck und Automobile für Jimmys diverse Freundinnen
vorhanden waren, die Barney mit »Keine Umsatzsteuer bezahlt«
gekennzeichnet hatte.
    »Es ist eine wahre Goldgrube«, versicherte Howard
Staatsanwalt Royce. »Barney muß die alte Weisheit zu Ohren
gekommen sein: ›Behandle deinen Freund, als könnte er dein
Feind werden. ‹ Er muß sich vom ersten Tag an darauf
vorbereitet haben, sich seinen Weg aus dem Gefängnis
heraus zufeilschen, indem er uns Jimmy zum Fraß vorwirft, falls
sie je angeklagt werden.«
    Der Richter hatte den Prozeß lieber auf den nächsten Morgen
vertagt, anstatt um vier Uhr noch mit einem neuen Zeugen
anzufangen. Wieder eine Verschnaufpause, dachte Royce.
Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, spielte ein Lächeln auf
seinen Lippen, während er die großartigen Neuigkeiten
auskostete. Laut sagte er: »Danke, Barney, ich hab’ immer
gewußt, daß Verlaß auf dich ist.« Dann saß er schweigend da
und erwog seinen nächsten Schritt.
    Martha Luce, Jimmys Privatbuchhalterin, war als Zeugin der
Verteidigung eingeplant. Sie hatten bereits ihre eidesstattliche
Erklärung vorliegen, daß die Rechnungsbücher, die sie geführt
hatte, vollkommen korrekt seien und der einzige Satz, der
existiere. Wenn er Ms. Luce vor die Wahl stellte, sich der
Regierung als Kronzeugin anzudienen oder eine längere
Gefängnisstrafe anzutreten, würde es sicherlich nicht allzu
schwierig sein, sie davon zu überzeugen, was in ihrem Interesse
lag.
    Jason Arnott war spät am Sonntag vormittag mit
grippeähnlichen Symptomen aufgewacht und hatte beschlossen,
nicht wie geplant zu dem Haus in den Catskills zu fahren. Statt
dessen verbrachte er den Tag im Bett und verließ es nur, um sich
ein paar leichte Mahlzeiten zuzubereiten. Zu solchen Zeiten wie
gerade jetzt bereute er es doch, daß er keine Haushälterin hatte,
die auch bei ihm wohnte.
    Andererseits genoß er von Herzen das Privileg, sein Haus
ganz für sich zu haben, ohne daß ihm jemand im Weg war. Er
holte sich Bücher und Zeitungen in sein Zimmer und verbrachte
den Tag damit, zu lesen, zwischendurch Orangensaft zu
schlürfen und zu dösen.
    Alle paar Stunden jedoch zog er wie unter einem Zwang das
FBI-Flugblatt hervor, um sich zu vergewissern, daß ihn niemand
mit dieser grobkörnigen Karikatur von einem Bild in
Verbindung bringen konnte.
    Montag abend dann fühlte er sich schon viel besser und hatte
sich mittlerweile vollkommen davon überzeugt, daß dieses
Rundschreiben keine Bedrohung für ihn darstellte. Er hielt sich
vor Augen, selbst wenn plötzlich ein FBI-Agent vor der Tür
stehen sollte, um ihn einer Routinevernehmung zu unterziehen,
weil er einer der Gäste auf einem Fest bei den Hamiltons
gewesen war, wären sie doch niemals in der Lage, einen
Zusammenhang zwischen ihm und dem Diebstahl herzustellen.
    Nicht mit diesem Bild da. Nicht mittels der Auflistung seiner
Telefongespräche. Nicht durch einen einzigen kostbaren alten
Gegenstand oder ein Gemälde hier im Haus. Auch nicht durch
die allerpenibelste Überprüfung seiner Finanzen. Ja, nicht
einmal über die Buchung des Washingtoner Hotels am
Wochenende des Einbruchs ins Haus der Hamiltons, denn er
hatte bei der Anmeldung einen falschen Namen verwendet.
    Es gab gar keine Frage. Er war in Sicherheit. Er nahm sich
fest vor, am folgenden Tag, spätestens aber am Mittwoch, in die
Catskills zu fahren und sich ein paar Tage dort zu gönnen, um
seine Schätze zu genießen.
    Jason konnte nicht wissen, daß die FBI-Agenten sich bereits
eine gerichtliche Verfügung besorgt hatten, die es ihnen
erlaubte, sein Telefon anzuzapfen, und daß sie nun schon dabei
waren, sein Haus zu überwachen. Er konnte nicht wissen, daß er
von jetzt ab keinen einzigen Schritt tun würde, ohne dabei
beobachtet und ohne dabei beschattet zu werden.
    Als Kerry in ihrem Wagen von Greenwich Village in
Manhattan nach Norden fuhr, wurde sie vom ersten Ansturm des
Berufsverkehrs erfaßt. Es war zwanzig vor fünf, als sie aus dem
Parkhaus an der Twelfth Street herausgefahren war. Jetzt war es
fünf nach sechs, als sie in ihre Einfahrt einbog und Geoffs
Volvo vor der anderen Tür der Doppelgarage stehen sah.
    Sie hatte beim Verlassen des Parkhauses per Autotelefon zu
Hause angerufen, und das Gespräch mit Robin und mit Alison,
die auf sie aufpaßte, hatte Kerry nur teilweise beruhigt. Sie hatte
ihnen beiden ans Herz

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