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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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an sie zu beraten… Hat ihr bei
Wohnungssuche geholfen… Zu einer Einkaufsberaterin
geschickt… Nennt sie jetzt »Suzanne« und verfolgt sie…
Schließlich sagte Tompkins: »Ms. McGrath, ich bin Dr. Smith
so dankbar. Er hat mein Leben von Grund auf verändert. Ich will
ihn nicht bei der Polizei melden und einen Gerichtsbeschluß
gegen ihn beantragen. Ich will ihm in keiner Weise schaden.
Aber ich kann nicht zulassen, daß das so weitergeht.«
»Hatten Sie je das Gefühl, daß Sie körperlich von ihm bedroht
werden?« fragte Kerry.
Tompkins zögerte kurz, bevor sie langsam antwortete: »Nein,
das nicht unbedingt. Ich meine, er hat nie versucht, sich mir
körperlich aufzudrängen. Er war eigentlich eher fürsorglich und
hat mich so behandelt, als wäre ich irgendwie zerbrechlich - wie
eine Porzellanpuppe. Aber manchmal spüre ich auch, daß eine
schreckliche, unterdrückte Wut in ihm steckt, und daß sie ganz
leicht ausbrechen könnte, und dann vielleicht gegen mich. Als er
zum Beispiel gestern abend aufgetaucht ist, um mich zum
Abendessen abzuholen, hab’ ich gemerkt, daß er gar nicht
einverstanden damit war, daß ich sofort zum Weggehen aus
meiner Wohnung bereit war. Und einen Moment dachte ich
schon, er bekommt einen Tobsuchtsanfall. Ich wollte aber
einfach nicht allein mit ihm sein. Und jetzt habe ich das Gefühl,
daß wenn ich mich ganz offen weigern würde, ihn zu sehen, er
dann sehr, sehr wütend werden könnte. Aber wie ich Ihnen
schon gesagt habe, er war so gut zu mir. Ich weiß, ein
Hausverbot würde seinem Ruf ernsten Schaden zufügen.«
»Barbara, ich gehe am Montag hin, um mit Dr. Smith zu
reden. Er weiß es nicht, aber ich hab’s vor. Nach dem, was Sie
sagen, und besonders auf Grund der Tatsache, daß er Sie
Suzanne nennt, glaube ich, daß er an irgendeiner Art von
Nervenzusammenbruch leidet. Ich hoffe, daß er sich dazu
überreden läßt, Hilfe aufzusuchen. Aber ich kann Ihnen nicht
raten, sich nicht mit der Polizei in Verbindung zu setzen, wenn
Sie Angst haben. Im Gegenteil, ich finde, Sie sollten es tun.«
»Noch nicht. Da steht eine Geschäftsreise an, die ich nächsten
Monat machen wollte. Ich glaube, ich kann meine
Terminplanung andern und schon nächste Woche fahren. Ich
würde gern wieder mit Ihnen reden, wenn ich zurück bin; und
dann entscheide ich, was ich am besten mache.«
    Nachdem sie eingehängt hatte, ließ sich Kerry auf einen
Küchenstuhl fallen, mit den Notizen zu dem Telefongespräch
vor ihr. Die Situation wurde jetzt wesentlich komplizierter. Dr.
Smith war hinter Barbara Tompkins hergestiegen. Hatte er sich
vielleicht auch an die Fersen seiner eigenen Tochter geheftet?
Falls das zutraf, war es sehr wahrscheinlich, daß es sein Mercedes war, den Dolly Bowles und der kleine Michael an
dem Abend der Mordnacht vor dem Haus der Reardons geparkt
gesehen hatten.
    Sie dachte wieder an die Einzelheiten des Kennzeichens, an
die sich Bowles angeblich erinnern konnte. Ob Joe Palumbo
wohl schon die Gelegenheit gehabt hatte, sie mit dem
Kennzeichen von Smiths Wagen zu vergleichen?
    Wenn aber Dr. Smith in einer Weise auf Suzanne losgegangen
war, wie es Barbara Tompkins ihrerseits befürchtete, wenn
tatsächlich er für ihren Tod verantwortlich war, wieso hatte dann
Jimmy Weeks solche Angst davor, mit der Ermordung von
Suzanne Reardon in Verbindung gebracht zu werden?
    Ich muß mehr über Smiths Beziehung zu Suzanne
herausfinden, bevor ich mit ihm rede, bevor ich weiß, welche
Fragen ich ihm stellen soll, überlegte Kerry.
Dieser
Antiquitätenhändler, Jason Arnott - er wäre vielleicht der
richtige Ansprechpartner. Den Aufzeichnungen zufolge, die sie
in der Akte gefunden hatte, war er einfach ein Freund gewesen,
aber häufig mit Suzanne nach New York zu Auktionen und
anderen Anlässen gefahren. Vielleicht hatte sich Dr. Smith ja
gelegentlich mit den beiden getroffen.
    Sie rief bei Arnott an und hinterließ eine Nachricht mit der
Bitte um Rückruf. Anschließend überlegte Kerry, ob sie noch
einen weiteren Anruf machen sollte.
    Er würde Geoff gelten, und zwar mit der Bitte, er möge ein
zweites Treffen mit Skip Reardon im Gefängnis arrangieren.
Nur wollte sie diesmal gern sowohl seine Mutter als auch
seine Freundin, Beth Taylor, ebenfalls dabeihaben.

68
    Jason Arnott hatte vorgehabt, am Freitag einen ruhigen Abend
zu Hause zu verbringen und sich selbst ein einfaches Essen
zuzubereiten. In dieser Absicht hatte er die Zugehfrau,

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