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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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wissen.
    »Nein. Während die Rinder zusammengetrieben werden, müssen die Männer mit einfacher Kost auskommen. Das schafft Mrs. Sharp allein. Hier gibt es auch so eine Menge Arbeit.«
    »Dann wird’s in nächster Zeit wohl ziemlich ruhig hier.«
    »Ja. Außer Mr. Barrow, Ihnen und Ray wird nur selten mal einer der Männer hier auftauchen.«
    »Apropos Ray Hill: Was halten Sie von ihm?«
    Meena zögerte mit der Antwort. Schließlich wandte sie sich ihm zu. »Wieso wollen Sie das wissen?«, fragte sie vorsichtig.
    »Weil ich sicher bin, dass er ein Auge auf Sie geworfen hat.«
    »Das bilden Sie sich ein.«
    »Glaub ich nicht. Wann immer Sie in der Nähe sind, beobachtet er Sie.«
    »Das tun andere auch.«
    »Nicht mit diesem Ausdruck in den Augen.«
    »Selbst wenn Sie recht haben, ich bin nicht interessiert. Ray ist ein netter Bursche. Aber …«
    »Aber?«
    Sie drehte sich wieder zum Herd.
    »Aber?«, bohrte Daryl nach.
    »Erinnern Sie sich noch, was ich neulich zu Ihnen sagte? Schwarz und Weiß, das ist wie Feuer und Wasser.«
    »Das muss nicht immer so sein.«
    »Bei meinen Eltern war’s so. Überhaupt, es ist immer so.«
    »Woher wollen Sie das wissen, Meena?«
    Als sie sich diesmal zu ihm umdrehte, standen Tränen in ihren Augen. »Wieso stellen Sie mir solche Fragen?«
    »Weil ich Ihr Freund bin.«
    In diesem Moment betrat Ray Hill den Raum. Zunächst fiel sein Blick auf Daryl, dann auf Meena. Obwohl sich die Halbaborigine schnell umwandte, bemerkte er ihre feuchten Augen, wie Daryl an Rays Reaktion ablas.
    Einen Augenblick stand der Stockman wie versteinert da, dann ging er mit böser Miene zum Tisch und setzte sich Daryl gegenüber hin. »Was ist hier los?«, fragte er mit bebender Stimme.
    »Wir haben uns unterhalten.«
    »Und warum weint Meena dann?«
    »Lass es gut sein, Ray«, antwortete Meena mit zitternder Stimme.
    »Nein, tu ich nicht. Was wollte der Kerl? Hat er dich etwa belästigt?«
    »Nein, hat er nicht. Und nun hör um Himmels willen auf, dich wie ein eifersüchtiger Teenager zu benehmen.«
    Ray lief dunkelrot an. In diesem Augenblick betraten zwei Stockmen den Aufenthaltsraum. Als sie sich zu ihnen an den Tisch setzten, stieß Ray wütend den Stuhl zurück und stapfte unter den verdutzten Blicken der beiden Aborigines nach draußen.
     
    Während Daryl die Hughes 300 mit der Handpumpe aus einem Benzinfass auftankte, beobachtete er die eingeborenen Stockmen, wie sie die beiden Bullenrammer aus dem Schuppen fuhren.
    Die alten, offenen Geländewagen sahen alles andere als fahrtüchtig aus. Nicht nur, dass sie rundherum verbeult und ihre Karosserien rostzerfressen waren, von ihnen war auch so ziemlich jedes Blechteil entfernt worden, das sich irgendwie abbauen ließ. Dafür waren sie vorn mit einem überdimensionalen Rammschutz und an den Seiten und hinten mit dicken, am Chassis angeschweißten Metallrohren ausgerüstet worden.
    Auf jeder australischen Rinderfarm gab es solche Fahrzeuge, und überall sahen sie gleich mitgenommen aus. Doch ihre Motoren wurden mit großer Sorgfalt gepflegt, nicht zuletzt deshalb, weil die Geländewagen die einzige Möglichkeit boten, um verwilderte, bösartige Bullen, die den Männern während des Auftriebs gefährlich werden konnten, unter Kontrolle zu bekommen. Man rammte die Tiere mit den Fahrzeugen, brachte sie auf diese Weise zu Fall und fesselte ihnen die Beine. Anschließend sägte man ihnen die Hörner ab und kastrierte sie auf der Stelle. War das nicht möglich, erschoss man sie, denn verwilderte Stiere galten als gefährliche Schädlinge.
    Nachdem er fertig aufgetankt hatte, nahm Daryl die Landkarte aus dem Helikopter und studierte nochmals sein heutiges Suchgebiet. Als er die Karte zusammenfaltete und in die Maschine steigen wollte, stand Ray Hill hinter ihm.
    »Ich warne Sie, Simmons«, sagte Ray in schneidendem Ton, »wenn Sie Meena irgendwie zu nahe kommen, wenn Sie ihr wehtun, dann schwöre ich, werd ich … ich werde …«
    »Werden Sie was? Los, spucken Sie’s aus.«
    Das Blut in Ray Hills Adern schien zu kochen. Doch er schwieg.
    »Meena hat recht. Vielleicht sollten Sie aufhören, sich wie ein Kind zu benehmen. Werden Sie erwachsen. Indem Sie jeden hassen, der Meena auch nur ansieht, werden Sie ganz bestimmt nicht ihr Herz erobern.«
    »Seien Sie still!«, stieß der junge Stockman wütend hervor und packte Daryl am Kragen. Er drückte ihn gegen den Hubschrauber, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Was wissen Sie schon. Meena ist nicht

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