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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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heißem Tee in die Nase.
    Mrs. Sharp freute sich über den frühen Besuch und bot ihm sogleich eine Tasse Tee an, die Daryl dankend annahm.
    »Haben Sie Hunger?«, fragte sie.
    »Und wie.«
    »Eier mit Speck?«
    »Klingt fantastisch.«
    »Schade, dass Murgura nicht zum Abendessen erschienen ist. Ich hatte eine besondere Portion für ihn vorbereitet.«
    »Ich bin eigentlich ganz froh darüber. Offensichtlich hat er mittlerweile eingesehen, dass er nichts zu sich nehmen kann. Gleichzeitig plagen ihn Hunger und Durst, und ihm dürfte klar sein, dass er rasch schwächer werden wird, wenn er keine Nahrung zu sich nehmen kann. Er ist also ganz schön unter Druck. Aus diesem Grund wird er sich sicher bald auf den Weg zu Meena machen.«
    Mrs. Sharp legte einige Speckstreifen in die heiße Pfanne, die rasch ihren unverwechselbaren Geruch in der Küche verbreiteten.
    »Was glauben Sie, wird er bis nach der Befragung morgen warten oder noch heute zu ihr gehen?«
    Daryl starrte auf den brutzelnden Speck, der sich langsam goldbraun verfärbte. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. »Ich tippe auf heute«, antwortete er beiläufig, ohne den Blick von der Pfanne zu nehmen.
    »Das glaube ich auch. Eins haben Sie mir aber noch immer nicht verraten. Wie wollen Sie Meena dazu bringen, zurückzukehren und Murgura gleichzeitig davon abbringen, seine Drohungen wahr zu machen?«
    »Sie werden mir verzeihen müssen, Mrs. Sharp«, antwortete Daryl mit einem süffisanten Lächeln, »aber das ist mein kleines Geheimnis.«
    Die Köchin zuckte gleichgültig mit den Schultern. Dann schob sie den Speck an den Rand der Pfanne und schlug die Eier auf.
    Als ihm Mrs. Sharp den Teller hinstellte, griff Daryl nach einer Thermoskanne, die auf dem Tisch stand.
    »Ist das Tee?« Er schraubte den Deckel ab.
    »Ja. Aber an Ihrer Stelle würde ich ihn besser nicht trinken. Den habe ich extra für Murgura gebraut, für den Fall, dass er vor seinem Ausflug doch noch zum Frühstück erscheint.«
    Daryl verschloss die Kanne wieder und schob sie respektvoll über den Tisch.
    »Dann ist das …«
    »Ja, Montezumas Spezialmischung«, entgegnete die Köchin scherzhaft.
    »Ich bin wirklich froh, Sie als Freundin und nicht als Feindin zu haben.«
    Die dicke Köchin lachte herzhaft. »Wie heißt es doch so schön? Darauf können Sie Gift nehmen!«
     
    Daryls größte Sorge war, dass ihm Ray Hill in die Quere kommen könnte. Der Junge hatte Murgura seit der Prügelei nicht mehr aus den Augen gelassen und würde das vermutlich auch heute nicht tun.
    Als Daryl zusammen mit Mrs. Sharp um sechs Uhr zum Aufenthaltshaus hinüberging, saß Ray bereits an einem Tisch am Fenster und blätterte in einer Zeitschrift. Von seinem Platz aus konnte er die Tür zu Murguras Unterkunft im Auge behalten. Das war ärgerlich und bedeutete, dass sich Daryl unbedingt etwas einfallen lassen musste. Für einen Moment überlegte er, ob sie dem Jungen ebenfalls von Mrs. Sharps Spezialmischung zu trinken geben sollten, doch dann verwarf er die Idee wieder. Wenn er wollte, dass Murgura ihm auf den Leim ging, durfte niemand außer dem Aborigine unter Magen-Darm-Problemen leiden.
    Eineinhalb Stunden später stellte sich schließlich heraus, dass seine Bedenken unnötig gewesen waren. Murgura hatte die Station offenbar schon lange vor Tagesanbruch verlassen. Obwohl er zu Pferd unterwegs war, konnte Daryl es immer noch schaffen, vor ihm bei Meena zu sein, vorausgesetzt, er nahm den Hubschrauber.
    Ray Hill, der vor Wut buchstäblich schäumte, sattelte ebenfalls ein Pferd und gab an, ausreiten zu wollen. Daryl war natürlich klar, dass er lediglich vorhatte, Murguras Fährte zu suchen. Das kümmerte ihn jedoch herzlich wenig, denn diese Suche würde mit Sicherheit erfolglos sein. Der Aborigine war bestimmt nicht so dumm, Spuren zu hinterlassen.
    Daryl flog erst nach Westen, um dann in einem weiten Bogen von Norden her nach Südosten abzudrehen. Dadurch gelangte er genau aus der entgegengesetzten Richtung zur heiligen Höhle der Frauen wie Murgura. Indem er möglichst tief flog und auf der Nordseite des Berges landete, hoffte er, verhindern zu können, dass Meena oder Murgura etwas von seinem Kommen bemerken würden.
    Nachdem er den Gipfel der Hügelkette erreicht hatte, nahm Daryl den gleichen Weg wie das erste Mal, wobei er darauf achtete, dass man ihn vom Tal aus nicht sehen konnte.
    Er hatte gerade einen Felsvorsprung über der Höhle erreicht, als er hörte, wie Murgura seine Halbschwester

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