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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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irren sich, Murgura. Liebe ist keine Frage der Hautfarbe, sondern des Herzens. Solange ich den Fluch nicht aufhebe, werden Sie alles, was Sie zu sich nehmen, wieder hergeben. Sie werden wie eine Wasserpfütze unter glühender Sonne langsam austrocknen. Es sei denn, Sie verschonen Meena und ihr Kind.«
    »Ich könnte Sie töten und warten, bis der Durst Meena aus der Höhle treibt.«
    »Vorausgesetzt, Sie halten so lange durch.«
    »Ich flehe dich an«, rief nun Meena hinter Daryls Rücken hervor, »mach nicht alles noch schlimmer! Simmons ist Polizist. Wenn du ihn umbringst, wird man dich bis an dein Lebensende jagen.«
    Murgura sah Daryl mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an. »Ein weißer Polizist mit den Stammeszeichen und dem Wissen eines Aborigines. Warum sind Sie hier?«
    »Um Floyd Buttlers Tod aufzuklären«, antwortete Meena, ehe Daryl etwas sagen konnte.
    Murguras Augen weiteten sich. »Natürlich, jetzt verstehe ich. Sie glauben, ich habe ihn auf dem Gewissen. Es sind ja immer die Schwarzen, hab ich nicht recht?«
    »Sie hatten sowohl ein Motiv als auch die Gelegenheit«, erwiderte Daryl ungerührt.
    »Wie einige andere auch.« Murgura warf Daryl die Machete vor die Füße. »Also gut. Wenn Meena dieses Kind bekommen will, dann soll sie es. Und was Buttler angeht: Ich bin nicht traurig, dass er tot ist. Was immer ihm zugestoßen ist, er hat es verdient.« Der Eingeborene wandte sich um und kletterte behände die Felsen hinunter.
    Daryl folgte ihm nicht. Stattdessen wandte er sich Meena zu. »Nun, wie sieht’s aus – kehren Sie jetzt mit mir zur Station zurück?«
    Meena senkte den Blick. Einen Augenblick schwieg sie, dann nickte sie.
     

20
     
     
     
    D ie Erleichterung bei Martin Barrow und Mrs. Sharp war groß, als Daryl über Funk auf Mount Keating Bescheid gab, dass er Meena gefunden hatte und mit ihr auf dem Rückflug war.
    Als er zur Landung ansetzte, warteten Barrow und die Köchin zusammen mit Poison-Joe bereits neben dem Landeplatz, um sie zu begrüßen. In einiger Entfernung stand eine Gruppe von fünf Eingeborenen beisammen, die den Sonntagnachmittag mit Hufeisenwerfen verbrachten und so taten, als würde sie das Treiben beim Landeplatz nicht im Geringsten interessieren. Natürlich stimmte das nicht. Immer wieder warfen sie verstohlene Blicke in ihre Richtung, doch keiner traute sich, offen zu ihnen hinüberzusehen. Daryl konnte sich gut vorstellen, dass sie sich fragten, wie er das Aboriginemädchen gefunden hatte und was Murgura dazu sagen würde.
    Mrs. Sharp nahm Meena sofort in ihre Obhut und ließ dem armen Mr. Barrow keine Chance, mit ihr zu sprechen. Der Marsch von der Höhle bis zum Hubschrauber hatte das Mädchen sehr angestrengt. Obwohl sie tapfer versucht hatte, wach zu bleiben, waren ihr auf dem Rückflug immer wieder die Augen zugefallen, was ein Beweis dafür war, wie sehr die vergangenen Tage sie mitgenommen hatten.
    »Blass siehst du aus, Mädchen«, sagte Mrs. Sharp mit sorgenvollem Gesicht. Sie nahm Meena am Arm und schob sie sogleich in Richtung des Haupthauses. »Blass und müde. Und abgenommen hast du auch. Aber nun bist du ja gottlob wieder daheim. Ein heißes Bad wird dir bestimmt guttun. Aber erst isst du was. Und danach stecken wir dich ins Bett. Natürlich  …«
    Martin Barrow stand mit offenem Mund da und blickte den Frauen nach, während Poison-Joe Daryl grinsend in die Rippen knuffte.
    »Blass, hör sich dass einer an. Das Mädchen ist doch so braun wie eine geröstete Kaffeebohne.«
     
    Als Ray am Abend den Aufenthaltsraum betrat, waren die Männer bereits beim Essen. Er sah müde und ernst aus. Den ganzen Tag hatte er nach Meena gesucht, ohne auch nur die geringste Spur von ihr zu finden. Jetzt schaute er sich kurz um, wohl auf der Suche nach Murgura. Als er ihn nicht entdeckte, ging er zur Theke und holte sich bei Mrs. Sharp sein Essen. Er setzte sich zu Poison-Joe und Daryl an den Tisch. »Ist Murgura noch nicht zurück?«
    »Nee«, antwortete Poison-Joe mit vollem Mund. »Aber Meena.«
    Ray sprang augenblicklich auf und ließ das Besteck auf den Teller fallen. »Sie ist wieder hier? Wieso sagt mir das keiner?«
    »Na, du bist ja eben erst hier eingetrudelt«, antwortete Poison-Joe, »und …«
    »Wie geht es ihr? Ist sie gesund?«, unterbrach ihn der junge Stockman aufgeregt.
    »Sie ist noch etwas schwach und braucht erst mal Ruhe«, meinte Daryl. »Aber sonst fehlt ihr nichts.«
    Ray schob den Stuhl zurück und wandte sich zur Tür.
    »Wo

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