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Ein Girl zum Pferde stehlen

Ein Girl zum Pferde stehlen

Titel: Ein Girl zum Pferde stehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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einem vermeintlichen Heckenschützen in Sicherheit zu bringen.
    Mehrere von ihnen rannten Bailey einfach über den Haufen.
    Dabei wurden ihm die Zügel aus der Hand gerissen.
    Sein Brauner wehrte sich mit einem Auskeilen gegen die herandrängende Menschenmenge. Die allgegenwärtigen Schreie und Stöße ließen das Tier immer panischer werden. Bevor sein Besitzer etwas dagegen unternehmen konnte, preschte es zwischen den Zuschauern hindurch und jagte in gestrecktem Galopp der Stadtgrenze entgegen.
    Aber auch Ewans wusste das Durcheinander zu seinen Gunsten zu nutzen.
    In einem unbeobachteten Augenblick hatte er sich auf den Kutschbock geschwungen.
    »Na los, ihr faulen Mähren! Jetzt zeigt mal, was in euch steckt!«
    Er griff nach der Peitsche, die er mehrmals auf die Rücken der Zugpferde niederfahren ließ. Die warfen sich mit ganzer Kraft ins Geschirr. Dreck spritzte von ihren Hufen auf, als sie, das bemalte Fuhrwerk im Schlepptau, zur Mainstreet hetzten, wo sie in einer dichten Staubwolke verschwanden.
    Es dauerte nur eine Minute, bis der Lärm sich genauso schnell wieder legte, wie er zuvor ausgebrochen war.
    Zwischen den verwaisten Verkaufsständen waren lediglich zwei Männer zurückgeblieben.
    Einer von ihnen war Bailey, der aufstand und sich ratlos umsah.
    »Allo Mista«, nuschelte der gefesselte Patient, dem es endlich gelungen war, den Holzkeil auszuspucken. Er warf dem Pferdezüchter vom zurückgelassenen Podium herab einen hilfesuchenden Blick zu. »Hönnen Hie mich hosbinden? Allmählich habe ich hie Hauze nämlich gestrichen holl …«
    ***
    »Dann haben wir Ihnen das ganze Durcheinander also zu verdanken?« Der Sheriff schob sich mit zwei Fingern den Hut in den Nacken. Mit zusammengekniffenen Augen gegen die Sonne anblinzelnd, musterte er Lassiter von oben bis unten.
    »Das kann ich leider nicht vollständig abstreiten«, entgegnete der mit einem bedauernden Schulterzucken. Sie standen zu viert an Rand des Marktplatzes, auf den inzwischen sowohl die Händler, als auch ein Großteil der Besucher wieder zurückgekehrt war. »Obwohl es natürlich nicht meine Absicht war, für ein solches Chaos zu sorgen. Ich bin davon ausgegangen, dass die Leute gelassener reagieren. Ein Fehler, wie sich nun rausgestellt hat.«
    »Wundert Sie das etwa?« Der Gesetzeshüter stieß lautstark die Luft durch die Nase aus. »Würden Sie einfach seelenruhig stehenbleiben, wenn plötzlich einer anfängt, wild rumzuballern, und man nicht weiß, wen er als Nächstes aufs Korn nimmt?«
    »Von einer wilden Rumballerei kann überhaupt nicht die Rede sein«, widersprach Lassiter. Er zeigte auf Bailey, der seine schmerzende Hand in das Wasser einer Pferdtränke hielt. »Ich wollte den Mann lediglich entwaffnen, bevor er diesem Doc Cure eine Kugel verpassen kann.«
    »Entwaffnen?« Der Pferdezüchter bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Soll das etwa heißen, es war gar kein Zufall, dass die Kugel meine Knarre getroffen hat, anstatt mich kaltzumachen?«
    »Genauso ist es.«
    »Aus der Entfernung? Das kauf ich dir nicht ab. So gut schießt keiner.«
    Auch der Sheriff zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.
    Lassiter wusste, dass sie mit Worten nicht zu überzeugen sein würden. Deshalb beschloss er, sich gar nicht erst auf eine längere Diskussion mit ihnen einzulassen.
    »Seht ihr den Wetterhahn dort drüben auf dem Dachfirst?« Er deutete zu einem Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
    »Klar. Was ist …«
    Die Frage blieb dem Gesetzesmann im Hals stecken, denn Lassiter hatte blitzschnell seinen Remington aus dem Holster gerissen.
    Noch auf Hüfthöhe krümmte sich sein Zeigefinger am Abzug.
    Erneut dröhnte das Krachen eines Schusses über den Platz.
    Die Blechfigur auf dem Dach begann so schnell um die eigene Achse zu rotieren, dass ihre Umrisse zu einem metallischen Ball verschwammen. Als sie schließlich wieder zum Stillstand kam, fehlte dem Vogel der Kopf.
    »Noch Fragen?«, erkundigte sich Lassiter. Er ließ den Revolver zweimal lässig um den Finger kreisen, bevor er ihn zurück in die Halterung des Gurts steckte.
    »Meine Fresse …« Bailey rieb sich beeindruckt das Kinn. »Mit dieser Nummer könntest du glatt im Zirkus auftreten.«
    »Applaus brauche ich nicht.« Lassiter winkte lässig ab. »Mir reicht es, wenn ich mich meiner eigenen Haut wehren oder verhindern kann, dass sich zwei Streithähne gegenseitig mit Blei spicken.«
    »Kann eine ziemlich gefährliche Angewohnheit sein, sich in den Kram

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