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Ein Girl zum Pferde stehlen

Ein Girl zum Pferde stehlen

Titel: Ein Girl zum Pferde stehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Seilen ein Areal als provisorische Koppel abgesperrt. Dort eingesperrt zupften die Pferde eine letzte Grasmahlzeit aus dem Boden, während ihre Besitzer nicht weit davon entfernt bei einem kleinen Lagerfeuer hockten.
    »Du machst ein Gesicht, als sei dir eine Laus über die Leber gelaufen.« Cranston sah seinen Begleiter fragend an. »Ist es wegen dem ganzen Mist, der uns in der letzten Zeit passiert ist? Oder gibt es noch eine weitere Hiobsbotschaft, von der ich bisher keine Ahnung habe?«
    »Nein … es gibt keine schlechten Neuigkeiten.« Bailey starrte gedankenverloren in die zuckenden Flammen. »Es gibt da bloß eine Sache, die ich einfach nicht mehr aus dem Kopf bekomme.«
    Der zweite Pferdezüchter konnte sich ein wissendes Grinsen nicht verkneifen. »Kann es sein, dass diese Sache , wie du es nennst, langes honigblondes Haar hat und auch ansonsten ziemlich hübsch ist?«
    »Wie kommst du denn darauf?« Bailey wollte schon zu weiterem Widerspruch ansetzen, entschied sich dann aber doch noch einmal anders.
    »Weil du, seit du aus White Bird zurückgekommen bist, in der Gegend rumschleichst wie ein liebeskranker Kater. Die Kleine, die du dorthin gebracht hast, hat dir ganz schön den Kopf verdreht. Habe ich recht?«
    »Nun ja …« Bailey rieb sich mit der Hand durch den Nacken. »Ich gebe zu, dass ich ziemlich oft an sie denke. Carlotta ist etwas ganz Besonderes. Ein Girl wie sie habe ich vorher noch nie getroffen.«
    »Dir ist doch wohl aber auch klar, dass du bisher noch nicht viel über sie weißt«, wandte Cranston ein. »Schlimmer noch: Sie hat dir gegenüber nicht mit offenen Karten gespielt. Das halte ich nicht gerade für ein gutes Zeichen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie das aus böser Absicht getan hat. Wahrscheinlich ist das alles nur ein dummes Missverständnis. Ihr ging es nicht gut. Da kommt es schon mal vor, dass man ein paar Dinge durcheinanderbringt.«
    »Sicher, das ist möglich.« Cranston zuckte mit den Schultern. »Trotzdem wäre ich an deiner Stelle …«
    Er brach unvermittelt ab, denn im Wald hatte ein ungleichmäßiges Rascheln eingesetzt.
    Cranston packte den Spencer-Karabiner, der griffbereit neben ihm lag, und sprang auf die Füße.
    »Da treibt sich was im Unterholz rum«, zischte er auf dessen fragenden Blick seinem Begleiter zu. »Vielleicht hat ein Raubtier die Pferde gewittert und will sich nun ein Abendessen besorgen.«
    Er richtete den Gewehrlauf auf die Stelle, an der ein leises Knacken von Zweigen ertönte.
    Wenige Sekunden später teilte sich das Gebüsch am Waldrand.
    Obwohl es sich beim dem Wesen, das kurz darauf auf die Wiese trat, nicht um eine blutrünstige Bestie handelte, hätte die Verwunderung der beiden Männer bei seinem Anblick kaum größer sein können.
    »Carlotta …«, stieß Bailey fassungslos hervor. »Wie, um alles in der Welt, kommst du hierher?« Er schnellte auf die Beine und stürmte ihr entgegen.
    »Gottseidank, ich habe euch tatsächlich gefunden.« Die junge Frau fiel ihm erleichtert um den Hals. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dich zu sehen.«
    »Das geht mir genauso«, bestätigte Bailey. »Auch wenn ich es kaum glauben kann, dass du leibhaftig vor mir stehst.« Er erwiderte ihre Umarmung. »Das kann doch wohl kein Zufall sein, oder?«
    »Nein. Ich … ich musste dich ganz einfach wiedersehen«, entgegnete Carlotta. »Nachdem ich erfahren habe, dass ihr euch wahrscheinlich in der Nähe des Heaven’s Eye Lake aufhaltet, habe ich mich einfach auf den Weg gemacht.« Dass sie dazu während der Fahrt klammheimlich aus dem Wagen ihrer Peiniger geschlüpft war und ein halbes Dutzend Meilen zu Fuß zurückgelegt hatte, verschwieg sie wohlweislich. »Freust du dich?«
    »Das kann man wohl sagen.« Bailey strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Du siehst müde aus. Möchtest du dich zu uns ans Feuer setzen?«
    »Gerne.«
    Cranston verfolgte, wie sein Freund die unverhoffte Besucherin galant zum Lagerplatz führte. Dabei blieb ihm nicht verborgen, dass Bailey die junge Frau mit Blicken förmlich verzehrte. Ihm wurde klar, dass seine Anwesenheit in diesem Augenblick einfach fehl am Platz war. »Ich glaube, ich werde mir mal noch ein bisschen die Füße vertreten.« Er hob seine Jacke vom Boden auf und schulterte das Gewehr. »Schätze, ihr werdet eine Zeitlang auch ganz gut ohne mich klarkommen.« Ohne eine Antwort abgewartet zu haben, zog er sich in den Wald zurück.
    »Warte … ich mache es uns ein

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