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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Ein Schwarm zwitschernder Spatzen ließ sich dort nieder, hübsch anzusehen in ihren braun und beige gemusterten Uniformen. Dann wirbelten sie wieder davon. Niemand in der Küche hatte von ihnen Notiz genommen. Niemand sagte ein Wort. Niemand bewegte sich, bis Marion Emery das Schweigen brach.
    »Also warst du es, Elizabeth.« Sie klang nicht einmal besonders überrascht. »Ich hab mich immer schon gefragt, ob du wohl ein bisschen plem-plem bist.«

21. Kapitel
    »Marion, wie kannst du es wagen? Du bist diejenige, die verrückt ist! Ihr seid alle verrückt – alle! Ich sage euch: dieser Mann hat versucht, mich zu ermorden!«
    »Und wir glauben Ihnen nicht, Mrs.   Druffitt«, sagte Rhys. »Wissen Sie, Sie sind nicht besonders clever vorgegangen. Sie hatten einfach Glück. Sie sind Risiken eingegangen, die ein Mensch mit Verstand niemals auf sich genommen hätte. Ich hoffe, Sie sind wenigstens jetzt bereit, Ihren Verstand einzuschalten.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie sprechen«, antwortete Mrs.   Druffitt mit dem üblichen Hochmut in der Stimme.
    »Dann muss ich es Ihnen wohl erklären, nicht wahr? Sergeant Twofeathers, würden Sie sich bitte hier neben Mrs.   Druffitt stellen? Marshall, wären Sie so gut, Ben Potts anzurufen?«
    »Klar.« Olson, der etwas fassungslos wirkte, ging zum Telefon. Die anderen versammelten sich auf einer Seite der Küche und warteten. Mrs.   Druffitt sah vom einen zum anderen und wandte ihren Blick dann von allen ab. »Hab ihn am Telefon, Inspector«, rief Olson einen Moment später. »Was soll ich ihm sagen?«
    »Ich werde selbst mit ihm sprechen. Kommen Sie her und assistieren Sie Sergeant Twofeathers, falls er Hilfe braucht.«
    Rhys ließ die Küchentür hinter sich offen. Alle konnten hören, wie er dem Bestattungsunternehmer seltsame, aber eindeutige Anweisungen gab. Dann trat eine Stille ein, eine scheinbar endlose Stille. Schließlich sprach Rhys wieder in den Hörer. »Und es geht einfach nicht ab, nicht mal mit Stahlwolle? Vielen Dank. Nein, das ist alles, was ich wissen wollte. Lassen Sie alles genau so, wie es ist. Ich komme gleich zu Ihnen.«
    Er legte auf und kehrte zurück zu dem verdutzten Grüppchen. »Sehen Sie, Mrs.   Druffitt – das war einer der Aspekte, in denen Sie nicht gerade scharfsinnig vorgegangen sind. Als Sie Dorothy Fewter gestern Ihr Kleid geschenkt haben, hätten Sie ihr nicht auch noch die Schuhe schenken sollen.«
    Sie blickte den Mountie kalt an. »Machen Sie sich nicht lächerlich. Was ist falsch daran, jemandem ein Paar Schuhe zu schenken?«
    »Na ja – das waren die Schuhe, mit denen Sie in den Keller Ihrer Tante Aggie gegangen waren, um die vergifteten Bohnen zu deponieren.«
    »Sie sind ja krank! Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen der Fall entzogen wird. Jeder in der Stadt kann Ihnen bestätigen, dass ich gut fünfzehn Jahre keinen Fuß in dieses Haus gesetzt habe, nicht bis heute morgen.«
    »Dann irrt sich jeder in der Stadt, Mrs.   Druffitt. Denn an den Sohlen Ihrer verschenkten Schuhe klebt der patentierte Zement Ihres Onkels Charles.«
    »Das ist eine Lüge! Es ist weiße Schuhcreme. Als ich die Schuhe für Dot geputzt habe, ist mir etwas davon auf die Sohlen geraten.«
    »Sie haben sehr viel Schuhcreme benutzt, aber sie ließ sich abreiben – Ben Potts hat das gerade versucht –, während die weißen Flecken auf den Sohlen einfach nicht wegzukriegen sind.«
    »Dann muss Dot gestern Nacht mit den Schuhen im Keller gewesen sein.«
    »Dot war gestern Nacht nicht im Keller. Sie war den ganzen Abend bei Janet Wadman und danach bei Sam Neddick, bis kurz vor ihrem Tod. Sie hätte die Schuhe sowieso nicht über eine längere Strecke tragen können, weil sie ihr zu klein waren. Als sie von den Wadmans hier herkam, hatte sie die Schuhe nicht an. Sie hatte sie in der Hand, und sie hat sie auch nicht angezogen, als sie von Sam Neddick wegging. Sie wissen selbst am besten, wie schwierig es war, ihrer Leiche die Schuhe anzuziehen, nicht wahr? Den linken haben Sie nicht ganz über den Fuß gekriegt, weil ihr linker Fuß ein bisschen größer war als ihr rechter – das ist bei vielen Leuten so. Aber Dot musste nun mal Schuhe tragen, wenn man sie fand, weil niemand eine barfüßige Frau mit Ihnen verwechseln könnte, nicht mal im Dunkeln. Sie würden niemals barfuß herumlaufen, nicht wahr, Mrs.   Druffitt?«
    »Klar würde sie das nicht«, schnaubte Marion. »Elizabeth ist viel zu vornehm dafür. Schließlich muss sie ihrem

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