Ein Glas voll Mord
Literaturwissenschaftler und Krimiliebhaber Richard Alewyn einst den Detektivroman genannt. Zu viele Fassaden bröckeln, zu viel kommt ans Licht, das man lieber verborgen hätte, als dass die Welt je wieder die gleiche würde, auch wenn der Täter gefasst ist. Dies gilt auch für die Romane Craig-MacLeods, wenn auch bei ihr das dem Detektivroman eigene unabdingbare Moment einer generellen, fast universellen Entlarvung dadurch gemildert wird, dass sie den Spielcharakter stark betont, der den Spätlingen der Gattung zumeist eigen ist, und zudem mit ihren Gestalten milde ins Gericht geht – schließlich sind es Menschen, seltsame Mischwesen aus Böse und Gut, Geiz und Großmut, Größe und Niedrigkeit und jederzeit fähig, je nach den Umständen zu Tätern oder zu Opfern zu werden.
Volker Neuhaus
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