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Ein glücklicher Tag im Jahr 2381

Ein glücklicher Tag im Jahr 2381

Titel: Ein glücklicher Tag im Jahr 2381 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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immer noch mit einer besonderen Mystik umgeben. Auch wenn man dafür zwei Stunden oder mehr braucht, während die Maschine in Minuten damit fertig wäre. Wartungsarbeiter aus der Prolesklasse pflegen die gleiche Mystik. Das ist auch nicht verwunderlich: man muß permanent gegen das Stehenbleiben ankämpfen, wenn man will, daß das Leben einen Sinn hat.
    »Dort hinüber«, weist Dillon die Maschine an.
    Behutsam trägt sie den Vibrastar zur Anschlußstelle und stellt die Verbindung zur Elektronik her. Dillon selbst hätte das gewaltige Instrument nicht bewegen können. Er hat nichts dagegen, daß Maschinen die Dinge tun, die des Menschen ohnehin nicht würdig sind, wie zum Beispiel Gewichte von drei Tonnen zu transportieren. Dillon legt seine Hände auf das Manipulatrix und spürt die summende Energie in der Tastatur. Gut. »Geh jetzt«, befiehlt er der Maschine, und sie gleitet lautlos davon. Er drückt und knetet die Schaltvorrichtungen des Manipulatrix, als wolle er sie melken. Sinnliches Vergnügen, während er mit der Maschine in Verbindung tritt. Mit jedem Crescendo ein kleiner Orgasmus. Yeah! Yeah! Yeah!
    »Ich komme«, warnt er die anderen Musiker.
    Sie nehmen Feedback-Abstimmungen in ihren eigenen Instrumenten vor; sonst könnte die plötzliche Flut seines Hinzukommens sowohl Instrumente als auch Spieler zu Schaden bringen. Einer nach dem andern teilt ihm nickend mit, daß er bereit ist, der Schwerkrafttrinker zuletzt, und dann kann Dillon loslegen. Yeah! Die Halle füllt sich mit Licht. Sterne fließen über die Wände, die Decke überzieht er mit Galaxien. Er spielt das Grundinstrument der Gruppe, stellt die für alle wichtige Kontinuität her, bereitet die Basis, auf der die anderen aufbauen können. Mit geübtem Auge überprüft er die Brennweite. Alles scharf. »Die Marsfarbe stimmt nicht ganz, Dill«, sagt Nat, der Spektrumreiter. Dillon sucht nach dem Mars. Ja. Ja. Er fügt einen extra Schuß Orange hinzu. Und Jupiter? Eine strahlende Kugel weißen Feuers. Venus. Saturn. Und all die Sterne. Dillon ist mit dem visuellen Teil zufrieden.
    »Wir legen jetzt den Ton dazu«, sagt er.
    Seine Finger fliegen über das Kontrollbord. Aus den riesigen Lautsprechern kommt ein zartes, helles Geräusch, dünn und scharf wie eine Klinge. Sphärenmusik. Er tönt sie jetzt, beginnend bei den Galaxien; dann kommt er zu den driftenden Sternen, um schließlich die planetaren Geräusche beizumischen. Der Saturn klimpert wie ein mit Messern behangener Gürtel. Der Jupiter donnert und dröhnt. »Kommt es zu euch durch?« fragt er. »Alles klar?« Sophro, der Umlaufbahntaucher, ruft ihm zu: »Trag bei den Asteroiden ein bißchen stärker auf, Dill.« Er kommt seinem Wunsch nach, und Sophro nickt lächelnd, wobei sein Kinn vor Freude zuckt.
    Nach einer halben Stunde solcher Vorbereitungen hat Dillon den ersten Teil seines Einstimmens vollendet. Dabei war das alles nur die Soloarbeit. Jetzt muß er es mit den anderen koordinieren, und das bedeutet langsame, behutsame Arbeit: eine gegenseitige Relation mit jedem zu erreichen, einen nach dem anderen in ein Netz von Querverbindungen einzubeziehen, sieben Richtungen zu einem harmonischen Geflecht zu vereinen. Dabei stören immer wieder die Heisenberg-Effekte, so daß jedes Mal, wenn ein neues Instrument zugeschaltet wird, eine gewaltige Menge neuer Abstimmungen notwendig wird. Wird nur ein Faktor geändert, muß alles verändert werden. Er nimmt den Spektrumreiter zuerst. Ganz leicht. Dillon läßt einen Kometenschauer los, und Nat formt die Kometen in freundlich strahlende Sonnen um. Dann kommt der Inkantator. Zuerst wird es zu grell, aber das ist schnell korrigiert. Bestens. Dann der Schwerkrafttrinker; eine problemlose Sache. Jetzt die Kometenharfe. Ein scharfes Kratzen! Die Empfangskontrollen werden trübe, und das ganze Gefüge fällt auseinander. Er und der Inkantator müssen sich trennen und neu abstimmen, sich wieder verbinden und erneut versuchen, die Kometenharfe in ihr Netz zu integrieren. Diesmal klappt es; die elektronisch ausgetauschten Informationen passen zusammen. Tonkurven tanzen durch den Raum, schön und einfach großartig. Dann der Umlaufbahntaucher. Fünfzehn angespannte Minuten; die Gleichgewichte sind schwer zu halten. Dillon erwartet jede Sekunde den Zusammenbruch des ganzen Systems, aber nein, sie halten sich und erreichen schließlich gleichwertige Niveaus. Und jetzt kommt das wirklich schwierige Problem, der Dopplerumwandler, der immer mit seinem eigenen

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