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Ein glücklicher Tag im Jahr 2381

Ein glücklicher Tag im Jahr 2381

Titel: Ein glücklicher Tag im Jahr 2381 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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eine Kontrolle versucht wurde. Während du damit anfängst, werde ich mit Mattern reden, der mir vielleicht eine Sozioberechnung der politischen Folgerungen aus…«
    »Es ist schon spät, Siegmund«, wirft Mamelon tadelnd ein. »Jason hat doch gesagt, daß du morgen mit ihm darüber reden kannst.« Quevedo nickt. Er wagt nicht zu gehen, während Siegmund noch spricht, will aber ganz offensichtlich auch nicht bleiben. Siegmund sieht ein, daß er wieder einmal zu übereifrig war. »Schon gut«, sagt er. »Gott segne, Jason, ich werde dich morgen anrufen.« Dankbar entkommt Quevedo, und Siegmund legt sich neben seiner Frau nieder. »Hast du nicht gesehen, daß er am liebsten davongelaufen wäre?« fragt sie. »Er ist so furchtbar scheu.«
    »Armer Jason«, sagt Siegmund, streicht über Mamelons Hüfte.
    »Wo warst du heute?«
    »Bei Rhea.«
    »Interessant?«
    »Sehr. In ganz unerwarteter Weise. Sie hat mir gesagt, daß ich zu ernsthaft bin, daß ich versuchen muß, entspannter, lässiger zu sein.«
    »Sie ist klug«, sagt Mamelon. »Stimmst du mit ihr überein?«
    »Ich glaube, ja.« Er nimmt dem Licht etwas von seiner Helligkeit. »Der Leichtfertigkeit mit Leichtfertigkeit zu begegnen, das ist das Geheimnis. Meine Arbeit nicht so wichtig nehmen. Ich werde es versuchen. Ich werde es versuchen. Aber ich kann mir nicht helfen, ich muß mich immer stark in dem engagieren, was ich tue. Zum Beispiel diese Petition aus Chikago. Natürlich können wir ihnen nicht die freie Wahl über das Geschlecht ihrer Kinder überlassen! Die Konsequenzen wären…«
    »Siegmund.« Sie nimmt seine Hand und führt sie zu ihrer Scham. »Ich möchte das nicht jetzt hören. Ich brauche dich. Ich hoffe, daß dich Rhea noch nicht ganz ausgelaugt hat, oder? Jason war heute nämlich nicht besonders in Form.«
    »Die Kraft der Jugend ist mir noch erhalten geblieben, wie ich hoffe.« Ja. Er schafft es. Er küßt Mamelon und dringt in sie ein. »Ich liebe dich«, flüstert er. Meine Frau. Meine einzig wahre Liebe. Ich darf nicht vergessen, morgen mit Mattern zu reden. Und Quevedo. Ich will den Bericht jedenfalls bis gegen Nachmittag auf Shawkes Tisch haben. Wenn Shawke nur einen Tisch hätte. Statistiken, Zitate, Fußnoten. Siegmund sieht schon alles vor sich, während er sich in Mamelon bewegt und sie zu einem schnellen, explosiven Höhepunkt bringt.
    Siegmund schwebt zur 975. Ebene empor. Die meisten der wichtigen Administratoren haben ihre Büros hier – Shawke, Freehouse, Holston, Donnelly, Stevis. Er hat den Würfel mit der Chikago-Petition und seinen Entwurf für Shawkes Antwort bei sich, der mit Zitaten und den von Charles Mattern und Jason Quevedo gelieferten Daten überladen ist. Mitten im Korridor hält er inne. Diese Stille, diese verschwenderische Leere; keine Kleinen rasen an einem vorbei, keine Menschenmengen streben zur Arbeit. Das gehört eines Tages mir. Ihn überkommt die Vision einer großzügigen Suite in einer der Wohnebenen von Louisville, drei oder vier Räume, Mamelon regiert wie eine Königin über das alles; Kipling Freehouse und Monroe Stevis kommen mit ihren Frauen zum Abendessen vorbei; gelegentlich kommt ein in Ehrfurcht ergriffener Besucher von Chikago oder Schanghai, ein alter Freund; Macht und Annehmlichkeiten, Verantwortung und Luxus. Ja.
    »Siegmund?« Eine Stimme aus einem Lautsprecher über ihm. »Wir sind hier. In Kiplings Büro.« Es ist Shawkes Stimme. Sie haben ihn auf ihren Suchschirmen entdeckt. Augenblicklich strafft er sein Gesicht, das einen verlorenen, träumenden Ausdruck gehabt haben muß. Jetzt ganz geschäftsmäßig. Er ärgert sich über sich selbst, weil er vergessen hat, daß sie ihn beobachten könnten. Er wendet sich nach links und geht auf das Büro von Kipling Freehouse zu, dessen Tür zur Seite gleitet.
    Ein großer, gewundener Raum mit weiten Fenstern. Durch sie hindurch sieht man auf die glitzernde Front von Urbmon 117. Siegmund ist überrascht über die große Zahl von Leuten des höchsten Ranges, die hier versammelt sind. Kipling Freehouse, der Chef des Datenprojektions-Sekretariats, ein großer, breitgesichtiger Mann mit buschigen Augenbrauen. Nissim Shawke. Der hagere, frostige Lewis Holston, wie immer in ein überelegantes Kostüm gekleidet. Der trockene kleine Monroe Stevis. Donnelly. Kinsella. Vaughan. Fast alle, die etwas zählen, sind hier; wäre ein Flippo mit einer Psych-Bombe hier, er könnte die Regierung des Urbmon auf einen Schlag vernichten. Was für eine furchtbare Krise

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