Ein Grausames Versprechen
war.
»Der Piekser ist bereit«, sagte Joe.
»Such etwas, womit du seine Hand abwischen kannst, sonst verfälscht der Honig alles.«
Joe hielt ein Geschirrtuch unter den Wasserhahn und kauerte sich auf die andere Seite des Mannes. »Wie geht es, mein Freund?« Er fing die Hand des Mannes ein, als der sie nach ihm ausstreckte. Lauren hielt die andere fest. Joe wischte den Honig von den Fingern des Mannes und hielt diese Hand dann fest, während Lauren in den Zeigefinger des Mannes stach und einen Tropfen Blut auf den Glukometerstab fallen ließ. Der Mann legte seine freie Hand an ihren Kopf und schmierte Ohr, Wange und Haar voll Honig.
»Ah, verdammt«, sagte sie.
Joe kicherte.
Das Gerät piepte. »Tief, tief, tief«, las Lauren ab.
»Lass ihn dein Haar noch ein wenig streicheln, während ich die Dextrose vorbereite.«
Lauren hielt beide Hände des Mannes. Er weinte und versuchte zu sprechen. »Schon gut«, sagte sie. »Zucker ist unterwegs.«
Joe wischte eine Stelle am Arm des Mannes mit dem nassen Geschirrtuch sauber und legte einen Zugang in eine Vene. Er sicherte ihn mit Klebeband, spülte mit normaler Salzlösung durch und schraubte dann die Düse der 50-ml-Dextrosespritze in die Kanüle. »Fünfundzwanzig Gramm Zucker, in die Hauptvene.« Er drückte langsam den Kolben. Es war dickflüssiges, klebriges Zeug, schwer zu injizieren. »Ah, das tut gut, was?«
Binnen einer Minute blinzelte der Mann und versuchte sich zu konzentrieren. »Zucker«, krächzte er.
»Wir haben Ihnen gerade welchen gegeben«, sagte Lauren. »Können Sie mich verstehen?«
»Diabetiker«, sagte er. »Rettungsdienst.«
»Das sind wir.« Sie drückte seine Hände, und er wurde klarer und sah sie richtig. Sie liebte diesen Teil, wenn sie aus der Hölle ihrer Verwirrung wieder zu vollem Bewusstsein zurückfanden.
Er sah zu Joe hinauf, dann schaute er sich in der verwüsteten Küche um. »O je.«
»Wie heißen Sie?«, fragte Lauren.
»Kieran Scott.« Er fasste an sein Hemd. »Ist das alles Honig? Oh, Mann.«
»Wissen Sie noch, was passiert ist?«
»Ich war im Fitnessstudio, dann kam ich nach Hause und habe geduscht, obwohl ich normalerweise erst eine Kleinigkeit esse. Ich weiß noch, mir wurde komisch zumute, und da mir klar war, was los ist, ging ich in die Küche. Dann muss der Spiegel so tief gesunken sein, dass ich nicht mehr wusste, was ich tat.«
Lauren nahm seinen Puls und Blutdruck und überprüfte seinen Blutzucker noch einmal, während Joe ihm ein Sandwich machte, um seine Reserven aufzufüllen. Die alte Dame kam herein und stellte sich vor. »Geht es Ihnen wieder gut?«
»Haben Sie Hilfe für mich gerufen?«, fragte Kieran. »Vielen, vielen Dank. Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?«
»Lassen Sie mich zuerst helfen, diese Schweinerei aufzuwischen«, sagte sie und lächelte.
Unten im Sanka wischten Lauren und Joe die Griffe aller Ausrüstungsgegenstände ab, die sie benutzt hatten. »Wahrhaft gute Nachbarschaft«, sagte Joe. »Schön, so etwas zu sehen.«
»Ja.« Lauren breitete saubere Tücher über die Sitze, damit kein Honig auf die Polster geriet. Sie spürte, wie das Zeug in ihrem Haar trocknete, und rief über Funk die Zentrale. »Vierunddreißig beendet Einsatz, Diabetiker nach Unterzucker über und über voll Honig, Substanz wurde auf beide Rettungskräfte übertragen, erbitten Rückkehr zur Station für große Säuberungsaktion.«
»Nur zu«, sagte die Zentrale. Lauren hörte das Schmunzeln in der Stimme des Mannes, und im Hintergrund lachte jemand.
»Es war schon ziemlich komisch.« Joe fuhr los. »Vor allem, als er anfing, dich zu streicheln.«
Lauren nahm sich zusammen. Tu es jetzt! »Joe«, sagte sie.
»Hey, mir ist gerade etwas eingefallen.« Er begann selbst zu lachen. »Vielleicht war das die schlimme Sache, über die Claire so besorgt war. Warte, bis ich es ihr erzähle.«
»Joe«, wiederholte Lauren.
Er wandte ihr lächelnd den Kopf zu. »Was?«
Ella suchte gerade einen Parkplatz in der Nähe des Rosie’s, als ihr Handy läutete. Sie sah, dass es Kuiper war, hielt in einem Halteverbot und schaltete die Warnblinkanlage ein.
»Deborah Kennedy hat sich ergeben«, sagte er. »Sie hat gewartet, bis eine Reihe von Beamten vor Ort waren, darunter hochrangige, dann bat sie den Unterhändler, sich im Garten mit ihr zu treffen, damit sie alles erklären könne. Kennedy wurde im Zusammenhang mit Drogen getötet.«
Ich wusste es, dachte Ella.
»Er hat mit Thomas Werner und der Familie
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