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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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irgendwo anders, an einem Ort, von dem wir nichts wissen, und kommt am Abend noch vorbei, um Julio zu besuchen«, sagte Ella. »Ich meine, er wird sich doch irgendwann hier blicken lassen, oder?«
    »Du kannst ja bleiben und warten, wenn du willst, aber es ist beinahe Abendessenszeit, und ich bin am Verhungern.« Murray machte sich auf den Weg zum Ausgang. »Ruf mich an, wenn etwas passiert, ansonsten bis morgen.«
    Sie setzte sich in seinen Sessel und griff nach der Zeitschrift. Sie würde warten. Selbst wenn Sal nicht auftauchte, würde Guillermo irgendwann gehen oder wenigstens die Toilette aufsuchen, und dann konnte sie ihn fragen, wo Sal stecken könnte. Sie sah zu der Christusstatue hinauf. So war es fair, oder? Sie weckte ihn nicht, sie belästigte ihn nicht vor seinem sterbenden Sohn.
    Ihr Handy läutete. Sie kannte die Nummer auf dem Display nicht. »Marconi.«
    »Hier ist Lottie Tuxworth.«
    Ella setzte sich aufrecht. »Ja, Mrs. Tuxworth. Was ist passiert?«
    »Dieser Freund von Nona muss irgendwann heute Nachmittag zurückgekommen sein, denn vor fünf Minuten habe ich ihn aus dem Haus rennen und in ein gelbes Auto steigen sehen, das in der Straße hielt. Ich glaube, eine Frau saß am Steuer.«
    »Konnten Sie das Kennzeichen des Wagens erkennen?«, sagte Ella. »Oder die Marke und das Modell?«
    »Nichts dergleichen«, sagte Lottie. »Nur, dass es klein und gelb war.«
    »Aber Sie sind sicher, dass es derselbe Mann war?«
    »Eindeutig«, sagte sie. »Tut mir leid, dass ich ihn auf dem Foto nicht sicher erkannt habe. Aber Nona ist mit den Kindern gerade nach Hause gekommen, sie müsste es Ihnen sagen können.«
    »Sie haben aber über nichts von alldem mit ihr gesprochen, oder?«
    »Nein, nein, sie ist schnurstracks in ihr Haus gegangen.«
    »Bitte sagen Sie kein Wort davon, Mrs. Tuxworth.«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich verspreche es.«
    »Danke. Kann sein, dass ich mich bald wieder melde.«
    Ella legte auf und suchte die gespeicherte Nummer von Kuiper heraus. Als sie gerade den Rufknopf drücken wollte, bemerkte sie Bewegung im Flur. Eine Frau kam aus einem Zimmer, das ein Stück weiter als Julios lag. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, während sie mit dem Daumen der anderen Hand eine Handynummer eintippte. »Ich bin’s«, sagte sie. »Mum ist gerade gestorben.«
    Ella saß absolut still und reglos.
    »Ja, jetzt eben.« Die Stimme der Frau brach. Sie legte die Hand vor die Augen. »Nein, seit gestern nicht mehr. Aber ich glaube, sie wusste trotzdem, dass ich da war.« Sie sank gegen die Wand, als würden ihre Beine sie nicht mehr tragen. Sie weinte jetzt. »Eigentlich geht es mir gut. Sie hat keine Schmerzen mehr, das ist das Wichtigste.« Sie blickte auf und sah Ella sitzen, woraufhin sie in ihr Zimmer zurückging und die Tür schloss.
    Ella blickte zu Boden und dachte an Netta. Sie hatte sie oder ihren Vater seit Tagen nicht mehr angerufen; sie konnte sich nicht einmal erinnern, wann zuletzt. Vor drei Tagen? Vier? Sie hatten wahrscheinlich bei ihr zu Hause angerufen und machten sich Sorgen, warum sie nicht antwortete. O Gott, was, wenn sie Lily angerufen hatten und die ihnen von dem Brandanschlag erzählt hatte? Netta würde außer sich sein, dass sie es nicht von Ella selbst erfahren hatte.
    Ich hätte sie wenigstens anrufen sollen. Wie lange dauerte das, fünf Minuten?
    Sie würde sie heute Abend anrufen. Bald. Wenn sie hier fertig war.
    Jetzt aber rief sie Kuiper an. Er war kurz angebunden. »Hier herrscht Hochbetrieb. Sie haben Deborah Kennedy in einem Haus westlich von Griffith aufgespürt, aber sie weigert sich herauszukommen. Ich versuche gerade, weitere Informationen zu bekommen.«
    »Was will sie?«
    »Das sagt sie nicht«, antwortete er. »Ihre Tochter und dieser Typ sind bei ihr, alle offenbar unverletzt, aber sie will nicht reden oder das Haus verlassen. Sie schicken jetzt weitere Beamte und dazu einen Verhandlungsspezialisten.« Er deckte das Telefon kurz ab, dann war er wieder da. »Ich muss Schluss machen.«
    »Nur ganz kurz noch«, sagte Ella rasch, »die Nachbarin der Rios hat den Mann, den wir für Werner halten, das Haus verlassen und mit einer Frau in einem kleinen gelben Wagen wegfahren sehen. Kein Modell oder Kennzeichen.«
    »Okay.« Er klang zerstreut. »Machen Sie jetzt Feierabend?«
    »Ich bin immer noch hinter Sal …«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte er und legte auf.
    Ella saß mit dem Handy im Schoß da und dachte an Deborah Kennedy, die

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