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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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sich mit ihrer Tochter und einem Freund in einem Bauernhaus verbarrikadierte. Wieso benahm sie sich so? Hatte sie vor Schmerz den Verstand verloren? Weiter vorn im Flur hörte sie die trauernde Frau schluchzen. Sie dachte daran, wie Sal ihr in der Kapelle erzählt hatte, seine Mutter sei ebenfalls hier gestorben. Sie dachte an Lotties Worte, wie schwer ihn der Tod seiner Mutter getroffen hatte. Sie sah zu der Statue hinauf und hatte eine Idee.
    Sie rief die Liste der zuletzt eingegangenen Anrufe in ihrem Handy auf und wählte einen aus. »Mrs. Tuxworth«, sagte sie, »hier ist Detective Marconi noch einmal. Können Sie mir sagen, wo Mrs. Rios begraben liegt?«
     
 
    Es dämmerte, als sie am Friedhof von Waverley eintraf. Ein Mann schloss gerade das Tor ab.
    »Entschuldigen Sie.« Sie zeigte ihm ihren Ausweis. »Ich suche nach einem Mann, der möglicherweise heute einige Zeit hier verbracht hat, eventuell erst vor Kurzem und an einem bestimmten Grab. Er ist Anfang dreißig, braunes Haar, braune Augen, eher schlank, mittelgroß, fährt einen weißen Honda.«
    »So einer war da, ja, wir mussten ihn auffordern zu gehen, damit wir schließen können. Ich glaube, ich habe ihn draußen auf der Straße in einen weißen Wagen steigen sehen.«
    »Wann war das?«
    »Vor einer Viertelstunde etwa.«
    »Wissen Sie, an welchem Grab er war?«
    »Er spazierte hier im südlichen Teil herum«, sagte der Mann. »Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann, tut mir leid.« Er machte sich wieder an dem Tor zu schaffen.
    Ella ging zu ihrem Wagen zurück. Sie stieg ein und starrte aus dem Fenster. Eine Viertelstunde.
    Warum habe ich nicht früher daran gedacht?
     
 
    Joe blätterte seine Zeitung um. »Das ist nett, oder?«
    »Was?«, fragte Lauren.
    Er machte mit dem Arm eine Bewegung, die den ganzen Aufenthaltsraum der Station einschloss, wo sie ohne ihre Stiefel am Kaffeetisch saßen. »Wir kommen nicht oft dazu, so herumzusitzen. Ich könnte mich daran gewöhnen.«
    Lauren kam es unheimlich vor. Sie hatten nach ihrer Ankunft das Fahrzeug überprüft und zu Abend gegessen. Sie hatte das Telefon ein paarmal abgenommen und sogar die Zentrale angerufen, um sich zu vergewissern, dass man sie auf dem Dienstplan hatte. Der Beamte dort hatte gelacht. »Es ist einfach nur ruhig. Obwohl wir es jetzt wahrscheinlich verschrien haben.«
    So war es aber nicht gekommen. Lauren schaltete den Fernseher an und zappte durch die Kanäle, ehe sie ihn wieder ausmachte. »Komm, lass uns spazieren fahren.«
    »Können wir nicht einfach unsere Auszeit genießen, anstatt nach Arbeit zu suchen?«
    »Ich langweile mich.« Und ich muss neben dir im Fahrzeug sitzen, damit ich mit dir reden kann. Da sie es sich einmal so ausgemalt hatte, konnte sie es sich nicht mehr anders vorstellen.
    »Überprüf die Haltbarkeitsdaten der Medikamente, wenn du unbedingt etwas tun musst.« Er konzentrierte sich wieder auf seine Zeitung.
    Sie stand auf und ging in den Mannschaftsraum. Sie fühlte sich nervös und unglücklich. Als sie das Haus verlassen hatte, hatte Kristi noch einmal angemerkt, sie müsse alles klären, ehe es zu weit ginge.
    »Das werde ich«, hatte Lauren gesagt. »Okay?«
    Kristi hatte ihr zugesehen, wie sie die Schulterstücke an der Bluse befestigte. »Und sei vorsichtig heute Nacht.«
    »Mit Joe?«
    »Ich meine es ernst. Ich habe ein komisches Gefühl.«
    Alles fühlt sich in letzter Zeit komisch an, hatte Lauren gedacht. »Mir passiert schon nichts.« Sie hatte Kristi auf die Wange geküsst. »Bis morgen früh.«
    Jetzt, da sie die Magnete an der Tafel verschob, musste sie zugeben, dass sie ebenfalls ein komisches Gefühl hatte. Sie sagte sich, es liege sicher nur an dem trägen Beginn. Zwei Stunden ohne Einsatz - das musste ein neuer Rekord in der Geschichte der Station sein.
    Das Telefon läutete. Sie griff danach. »The Rocks.«
    »Ich sagte doch, wir haben es verschrien«, sagte der Beamte in der Zentrale. »Für euch habe ich einen weinenden Mann.«
    Lauren schwoll der Kamm. »Wollen Sie mich verarschen?«
    »Nein«, sagte er. »Wurde von einem Nachbarn gemeldet. Andere Adresse. Wohnung 7 in der Betts Street 19 in’Loo. Der andere war Victoria. Rettet ein Leben, ja?«
    Joe kam auf einem Bein hüpfend herein, da er sich den Stiefel über den andern Fuß zog.
    »Weinender Mann.«
    »Nicht der schon wieder.«
    »Andere Adresse.«
    Sie schlüpfte ebenfalls in ihre Stiefel und folgte Joe zum Rettungswagen. Ihr war schlecht vor Angst. Es wird nicht derselbe

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