Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
gleichen Haus. ... Danke, das ist sehr nett von Ihnen. Wir alle vermissen sie sehr. Ich erwarte die Pflegerin dann morgen. Vielen Dank.“
Sophia beendete das Gespräch. Triton beobachtete, wie sie ihr Handy in ihre Tasche steckte.
Nahezu blind? Konnte es wahr sein? Ein Teil von ihm hasste seinen nächsten Gedanken, aber er konnte ihn trotzdem nicht aufhalten. Könnte dies seine zweite Chance sein? Wenn er sicher sein könnte, dass sie ihn nicht anhand seiner Stimme erkannte, könnte er sich für jemand anderen ausgeben. In jener Nacht hatte er ihr sowieso einen falschen Namen genannt.
Wenn er ihr nahe kommen und sich in ihr Leben einschleusen könnte, dann würde er ihr beweisen, dass er kein Himbo war. Er könnte ihr beweisen, dass er sich kümmerte, dass er zuverlässig war und ein Herz hatte. Er würde wieder in ihrer Nähe sein – und bei den Göttern - wie er sie vermisst hatte! Wie er sich danach gesehnt hatte, ihren Duft zu trinken, ihre geschmeidige Haut zu berühren, zu fühlen, wie sich ihr Körper an seinen schmiegte. Er könnte für sie da sein, ihr helfen mit allem, was sie brauchte. Er könnte als ihre Augen agieren.
Mit ein paar flotten Schritten überholte er den Rollstuhl und eilte daran vorbei. Dann drehte er sich abrupt um und tat als hätte er etwas vergessen, blockierte damit den Rollstuhl.
Sophia blickte ihn direkt an. Nein, nicht an, sie sah durch ihn hindurch. Sie konnte ihn wirklich nicht sehen.
„Entschuldigen Sie uns“, sagte die Schwester, sichtlich verärgert.
„Es tut mir leid“, antwortete Triton.
Beim Klang seiner Stimme neigte Sophia ihren Kopf zur Seite, als ob sie versuchte, etwas herauszufinden. Einen Augenblick später schüttelte sie den Kopf. Nein, sie erkannte seine Stimme nicht. Im Club war es laut gewesen, und auf dem Weg nach Hause hatte er nicht viel gesprochen. Und vier lange Wochen waren seither vergangen. Sie erkannte ihn nicht. Es würde funktionieren!
„Ich wollte Ihnen nicht in die Quere kommen. Wie ungeschickt von mir.“
„Kein Problem“, sagte Sophia und lächelte.
Triton trat beiseite und ließ sie passieren, dann warf er Dionysos einen verschwörerischen Blick zu.
„Die willst du?“, fragte sein Freund im Gegenzug.
Triton nickte. „Sie ist perfekt.“ In jeder Hinsicht.
Er erinnerte sich an ihren Duft, ihren geschmeidigen Körper, ihre weiche Haut. Bald würde er diese üppigen Lippen küssen und seinen pochenden Schwanz in ihrer süßen Wärme vergraben. Und er würde sie dazu bringen, seinen Namen in Ekstase auszurufen, bis sie ihm gestand, dass sie ihn liebte.
„Und da bist du dir sicher?“ Dionysos’ Stimme war voller Unglauben. „Denn wenn das so ist, sollten wir besser von hier verschwinden, bevor das Personal an deiner steifen Latte Anstoß nimmt.“ Sein Freund warf einen bedeutsamen Blick auf Tritons Schritt, was die Peinlichkeit, die gerade durch ihn floss, keineswegs linderte.
Wie kam es, dass er die Reaktion seines Körpers auf Sophia nicht kontrollieren konnte? Er war doch kein Teenager mehr. Dies sollte ihm nicht passieren.
„Oder bleiben wir einfach hier stehen, während du dir – die Götter mögen’s wissen – was vorstellst?“ Dionysos’ Ungeduld machte sich bemerkbar. „Und jetzt möchte ich eine Erklärung, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass du meine Idee, eine blinde Frau anzubaggern, so herzlos abgewiesen hast. Und wenn ich mich nicht ganz irre, ist die Frau, die der Grund für deinen aktuellen Steifen ist, blind.“
Eine Sekunde lang fragte sich Triton, ob er Dionysos die Wahrheit erzählen sollte. Aus irgendeinem seltsamen Grund wollte er seine frühere Begegnung mit Sophia für sich behalten, was ihn überraschte. Normalerweise hatte er keine Probleme damit, seinem Freund jedes Detail seiner Abenteuer mit Frauen mitzuteilen. Mit einem schnellen Kopfschütteln befreite er sich von dem komischen Gefühl.
„Sie war derjenige, die mich hinter meinem Rücken einen männlichen Bimbo genannt hat.“
Im nächsten Augenblick schüttelte sich Dionysos vor Lachen. Triton zuckte die Achseln. Sein Freund hatte einen komischen Sinn für Humor und fand die seltsamsten Dinge lustig.
„Wenn du mit dem Lachen fertig bist, können wir dann wieder zur Sache kommen?“, fragte Triton in einem trockenen Ton.
Dionysos hob eine Hand, um darauf hinzuweisen, dass er versuchte zu sprechen. Er brauchte jedoch noch eine volle Minute, um seine Stimme wieder unter Kontrolle zu bringen. „Entschuldige, aber das war
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