Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
als Eleni noch am Leben war. Sie kannte sich mit Reparaturen aus und konnte einen Hammer schwingen. Die Abwesenheit eines Mannes im Haus hatte es notwendig gemacht, dass sie und Eleni lernten, kleine Reparaturen selbst zu übernehmen.
“So, soll ich die Agentur anrufen?“ Francescas Stimme drang an ihr Ohr.
„Ja, bitte, hier ist mein Handy. Doch ich möchte selbst mit ihnen sprechen.“
Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Einen Moment später ging die Tür auf, und eine Person in Weiß trat ein. Sophia identifizierte die runde Silhouette als eine der Krankenschwestern, die sie in den letzten paar Wochen betreut hatte.
„Alles bereit? Zeit, nach Hause zu gehen, Sophia?“, fragte Schwester Claudia.
„Ja, ich bin soweit.“
Die Krankenschwester rollte etwas in den Raum, und Sophia wusste, dass es ein Rollstuhl war. Die Krankenhausvorschriften verlangten, dass Patienten bei der Entlassung hinausgefahren wurden. Während sie es als demütigend empfand, in einem Rollstuhl gesehen zu werden, würde sie zumindest über keine unsichtbaren Gefahren stolpern und sich lächerlich machen können.
Sie hatte das Krankenhaus seit vier Wochen nicht verlassen, und die Außenwelt erschien ihr auf einmal erschreckend. Aber sie konnte jetzt nicht rumtrödeln. Schwester Claudia half ihr in den Rollstuhl.
„Executive Home Healthcare? Ja, einen Moment, ich gebe Sie an meine Freundin weiter. Sie möchte eine Pflegerin engagieren. Danke.“
Francesca drückte ihr das Handy in die Hand. „Hier. Sag ihnen einfach, was du brauchst, und sie werden es für dich organisieren. Ich hole in der Zwischenzeit das Auto und treffe dich in ein paar Minuten am Haupteingang.“
Francesca fegte aus dem Zimmer. Schwester Claudia schob sie einen Augenblick später mit dem Rollstuhl in den Flur.
„Hallo, ja.“ Sophia holte tief Luft. „Ich brauche jemanden, der mir helfen kann.“
8
Als Triton im Krankenhaus um eine Ecke bog, kollidierte er fast mit einem Rollstuhl im Flur.
Er fluchte: „Was zum Hades!“
Die Worte blieben ihm fast im Halse stecken, als er die Person im Rollstuhl erkannte. Es war Sophia, die mysteriöse Frau! Was – bei den Göttern – war geschehen? Hatte der Unfall sie gelähmt?
Sophia erwiderte seinen Blick nicht, sondern ignorierte ihn völlig. Hatte er das wirklich verdient? War er wirklich in jener Nacht so ein Scheißkerl gewesen? Genügte es nicht, dass sie ihn damals sofort in die Schranken verwiesen hatte?
Er stand wie angewurzelt da, bis die Krankenschwester ihm einen strengen Blick zuwarf und ein entschlossenes „Entschuldigen Sie bitte“ von sich gab, sodass er zur Seite sprang. Die Krankenschwester schob den Rollstuhl an ihm vorbei und setzte ihren Weg den Flur hinunter fort.
Hinter ihm räusperte sich Dionysos.“Was gibt’s denn? Würdest du mir jetzt bitte erklären, was wir hier tun, und wer diese mysteriöse Frau ist, wegen der wir die ganze Stadt ablaufen?“
Mit einer ungeduldigen Handbewegung unterbrach Triton seinen Freund. „Nicht jetzt, Dio. Folge mir!“
Mit ein paar langen Schritten holte Triton die Krankenschwester mit dem Rollstuhl wieder ein und folgte ihr.
„Ja, ich brauche eine Pflegerin, die mir zuhause helfen kann. Nein, ich kann gehen“, sagte Sophia in ihr Handy.
Triton spürte Erleichterung, als er sie sagen hörte, dass sie gehen konnte. Er hatte es genossen, mit ihr zu tanzen, und es wäre wirklich schade, wenn sie das nicht mehr tun könnte. Er würde sie gerne zum Tanzen ausführen und mit ihr über die Tanzfläche wirbeln.
„Ja, sonst bin ich gesund. Ich brauche keine richtige Krankenschwester, nur jemanden, der mir dabei hilft, mich im Haus zurechtzufinden.“ Sie machte wieder eine Pause, lauschte auf die Person am anderen Ende der Leitung. „Nein, es sind beide Augen. Ich sehe kaum mehr als verschwommene Formen und undeutliche Farben, sonst nichts.“
Triton hätte den leisen Seufzer fast überhört, wenn er nicht so intensiv zugehört hätte. „Ja, ich bin praktisch blind.“
Blind? Sie war blind? In der Nacht, als er sie in der Bar getroffen hatte, war sie nicht blind gewesen. Im Gegenteil, ihre Augen hatten ihn praktisch verschlungen.
"Wann glauben Sie, dass Sie jemanden zu mir schicken können? Morgen? Das passt. Ja, mein Name ist Sophia Baker. Und ich wohne in der ...“ Sie unterbrach sich abrupt und kicherte leise. Zum ersten Mal nahm ihre Stimme einen unbeschwerten Ton an. „Sie kannten Tante Eleni? ... Ja, ich lebe noch im
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