Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Dionysos ist der Gott des Weines und der Ekstase. Er ist Zeus’ unehelicher Sohn. Ein Gott. Hat er dir das erzählt?“
Ari lehnte sich zur Unterstützung an Natalie und spürte, wie deren Arm sich um ihre Taille legte. Sie erinnerte sich an die Worte, die Hera gesprochen hatte, als sie in der Wohnung erschienen war: Stiefmutter dieses nichtsnutzigen Schürzenjägers Dionysos . „Dio ist ein Gott?“ Konnte das wahr sein?
„Ein mächtiger, der nicht mit sich spaßen lässt. Und du hast mit ihm gespaßt.“
„Habe ich nicht! Sie haben mich manipuliert! Und außerdem hat er mir verziehen.“ Ihre Stimme zitterte, als sich dennoch Zweifel in ihr breit machten. Wenn Dio ein Gott war, warum hatte er ihr das nicht gesagt? Und wie hatte er überhaupt unter Amnesie leiden können? Hatte er darüber auch gelogen?
„Dir verziehen? Das kannst du vergessen, Schwester! Er hat mit dir von Anfang an gespielt. Ich habe es gesehen und beschlossen, dir zu helfen, indem ich ihm sein Gedächtnis wegnahm.“
„Sie haben das getan?“ Ari schnappte nach Luft. Aber gleichzeitig fühlte sie einen Hauch von Erleichterung. Dio hatte wenigstens nicht gelogen, was seine Amnesie betraf.
„Damit du die Gelegenheit bekamst, ihm eine Lektion zu erteilen. Aber was tust du? Du verliebst dich in ihn! Das war nicht der Plan!“
Aris Lippen zitterten. „Aber er liebt mich.“
„Bist du dir da so sicher?“, verhöhnte Hera sie.
Ari hielt den Atem an. War sie sich sicher? Liebte Dio sie wirklich, wie er ihr jede Nacht während der letzten Woche beteuert hatte?
„Vielleicht brauchst du Beweise dafür, was für ein Mistkerl er ist.“
Bei Heras Worten verwandelte sich plötzlich die Mitte des Wohnzimmers, wo der Tisch stand, in die Oberfläche eines Teiches.
„Schau’ zu und lerne!“, riet Hera ihr und deutete auf den Teich. Auf seiner Oberfläche spiegelte sich eine Szene wider.
Die Gestalten von drei Männern, die in einem Wohnzimmer standen, wurden sichtbar: Dio, Triton, der Besitzer der Pension, und ein gut aussehender dunkelhaariger Kerl, den sie nicht kannte.
Der dunkelhaarige Mann zog sein T-Shirt gerade. „Von wem sprechen wir jetzt?“
„Von der Frau, die Dio eingeredet hat, dass er verlobt ist, und wenn ich mich richtig erinnere, hat er auch behauptet, dass er in sie verliebt ist.“ Triton lehnte sich lässig gegen den Fensterrahmen.
„So eine Scheiße!“, protestierte Dio lautstark. „Ich bin nicht in diese Frau verliebt, diese verdammte, hinterlistige, lügnerische Frau.“ Er nahm einen tiefen Atemzug, eindeutig wütend. „Wie konnte sie es wagen, mich so anzulügen? Was habe ich ihr denn getan, das eine solche Doppelzüngigkeit rechtfertigten würde? Oh ja, ich gebe ihr eine Hochzeit! Aber ohne Bräutigam!“
Mit einer ausholenden Handbewegung von Hera verschwand der Teich wieder und wurde von ihrem Wohnzimmertisch ersetzt.
Ari kämpfte gegen die Tränen an, die in ihren Augen hochstiegen, und verlor den Kampf. „Er hat nur mit mir gespielt. Er hasst mich.“ Die Tränen kullerten unter ihren Lidern hervor, als sie ihre Augen schloss und versuchte, die Welt um sich herum auszusperren. Dio hatte sie angelogen. All seine zärtlichen Worte waren Lügen, seine Küsse heimtückisch, seine Berührung giftig. Er war nicht nur ein Gott – das glaubte sie Hera jetzt, wie konnte sie es auch nicht glauben, nach dem Beweis, den sie vorgelegt hatte – Dio wollte sich auch an ihr rächen. Und auf welch bessere Weise, als sie am Altar stehen zu lassen?
Dios Eingeständnis, dass er mit ihren Eltern gesprochen hatte und über Jeff Bescheid wusste, kam plötzlich zu ihr zurück. Wie grausam von ihm, sie so zu bestrafen, dass er nicht nur ihr weh tat, sondern damit auch ihre Eltern demütigte.
Heras Stimme zog sie zurück in die Gegenwart. „Ich bin froh, dass ich dich davon abhalten konnte, etwas Dummes zu tun.“
Ari nickte. Sie fühlte sich wie betäubt.
„Lass dir das eine Lehre sein!“, zischte Hera, bevor sie sich in Luft auflöste.
Mit zitternden Händen griff Ari nach dem Reißverschluss ihres Kleides, als sie Natalies Hände auf ihren spürte.
„Es tut mir so leid, Ari“, flüsterte ihre Freundin und umarmte sie. „Ein Gott! Und was für ein gemeiner. Ich kann es kaum glauben. Aber nach allem, was diese Hera getan und gesagt hat ...“
Tränen liefen über Aris Wangen, und sie sog einen Atemzug ein, aber damit lösten sich noch mehr Schluchzer aus ihrer Brust. „Er hasst mich.“ Nichts
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