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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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dass es falsch ist. Ihr bringt Tod und Unruhe und vor allem Hass.«
    Er war jetzt auf Armlänge neben Taylor, und er brannte vor Wut.
    Als er einen Schritt an dem Mann vorbei war und deutlich hörte, wie der erleichtert ausatmete, sackte er tief in die Knie, drehte sich, sprang hoch. Er erwischte Taylor mit dem linken Fuß am Kopf. Die Waffe schepperte laut gegen einen Heizkörper, Taylor sackte zusammen, versuchte aber, sich hochzustemmen.
    »Du verdammtes Arschloch!«, brüllte Müller und grätschte dem Mann zwischen die Beine. Taylor war augenblicklich bewusstlos.
    Müller wurde schlecht, er musste sich übergeben.
    Er stand da weit vorgebeugt, kotzte und verfluchte seinen Beruf. Er hatte heftige Kopfschmerzen, und das Würgen wollte nicht aufhören.
    An der Innenseite der Apartmenttür steckte ein Schlüssel. Er zog ihn ab, öffnete die Tür und schloss sie hinter sich. Dann stand er in einem beinahe dunklen, langen Flur, der wie ein Schlund vor ihm lag. Er drehte den Schlüssel herum, zog ihn ab und warf ihn durch den Briefschlitz der nächsten Wohnung.
    An der Wand stand meterhoch eine schwarze Elf – elfter Stock. Müller rief den Lift und schaute dann nach dem Klingelschild an der Wohnung, in die er gebracht worden war. Da stand »Greifix-Bau GmbH & Co.«.
    Noch im Lift griff er nach seinem Handy und rief die Notnummer an, auf die er zurückgreifen konnte, wenn es eng wurde.
    Krause sagte etwas krächzend: »Ja, bitte!«
    »Tut mir Leid, dass ich Sie aus dem Bett hole. Ich habe mit der Frau gesprochen. Nach meiner Überzeugung ist sie in unseren Fall in keiner Weise involviert. Ich werde ein Protokoll schreiben. Dann hat mich von der befreundeten Bruderschaft jenseits des großen Meeres ein Mann namens Taylor vor dem Hotel angesprochen. Bei ihm war ein zweiter Mann namens Grissom. Denen müsste mit einem Notarzt geholfen werden. Ich gebe gleich durch, in welchem Haus sie sind. Es handelt sich um den elften Stock eines Plattenbaus in Marzahn, der Mieter der Wohnung ist eine Baufirma namens Greifix.«
    »Was haben Sie mit den Amerikanern gemacht?«
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Ich habe sie k. o. geschlagen. Möglicherweise Kieferbruch. Können Sie das Rote Kreuz schicken?«
    Der Aufzug hielt im Erdgeschoss.
    »So, jetzt habe ich die Hausnummer, achtundfünfzig. Ja, es ist Marzahn.« Er gab den Straßennamen durch.
    Krause atmete tief durch und flüsterte beinahe. »Mein Gott, auch das noch.«
    »Dieser Grissom hat mich mehrfach geschlagen. Und Taylor hat eine Waffe aus der Tasche gepult. Da bin ich erst richtig wütend geworden. Ich komme jetzt rein, wenn ich ein Taxi auftreiben kann. Ende.«
    Im Osten schimmerte zaghaft das erste Tageslicht.
    »Schlagen Sie aber nicht den Taxifahrer k. o.«, mahnte Krause.
    Während er die Schnellstraße überquerte, um zu einer der Tankstellen zu kommen, rief Müller Karen an.
    »Tut mir Leid, dass ich dich störe, aber du musst dringend ausziehen. Und zwar schnell.«
    »Was soll denn das?«
    »Es gibt Leute, die der Meinung sind, dass du etwas über den Raub des radioaktiven Materials weißt.«
    »Jetzt spinnst du.«
    »Nein. Zieh aus und ruf mich an, wenn du ausgezogen bist. Das ist wichtig. Ich weiß, ich bin schuld. Aber ausziehen musst du trotzdem. Es handelt sich um unangenehme Leute.« Er kletterte über eine Leitplanke und beendete die Verbindung, weil sie vollkommen haltlos zu schimpfen begann.
    Dann rief er seine Frau an. Als sie sich verschlafen meldete, fragte er knapp: »Kannst du ein paar Tage mit dem Kind zu einer Freundin?«
    »Warum denn das?«
    »Weil möglicherweise Gefahr besteht.«
    Sie fragte nicht weiter, sondern entschied knapp: »Wir sind dann bei Jennifer.«

Zwischenspiel
     
    »Würden Sie bitte den Raum verlassen?«, befahl Basie den drei Frauen. »Bitte, gehen Sie in den Fernsehraum.«
    Dann griff er ein dickes Kissen und legte es dem Toten unter den Kopf, damit nicht noch mehr Blut auf den Marmor floss.
    Die drei bleichen Frauen verließen den Raum, zitternd und mit abgewandtem Gesicht.
    »Jetzt wird es eng, Mister Kim«, flüsterte Basie.
    »Er hat gesagt, er würde mich dem Geheimdienst melden. Ich hatte keine Wahl.«
    »Sie haben das Gastrecht missbraucht, Mister Kim«, sagte der Chef gefährlich ruhig. Er kam durch die Tür und sah sich den Sekretär genau an. »Ich bin ein unbescholtener Mann, und Sie wollten mit mir ein Geschäft machen. Jetzt töten Sie Ihren Begleiter.«
    »Sie sind mächtig, Sie können das leise regeln«,

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