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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Staatsanwaltschaften zusammen mit der Kripo. Wir sind eigentlich nur so etwas wie Gäste, und ein paar der gastgebenden Behörden mögen uns auch nicht.«
    »Kann es denn nicht sein, dass diese Russen oder Georgier oder was auch immer das Land längst verlassen haben?«
    »Rein theoretisch kann das sein. Aber das glaube ich nicht. Sie brachten die Bombe zur Explosion und haben sich in ihr Versteck verzogen, weil der Fahndungsdruck nach der Explosion enorm ist. Und sie werden dort bleiben, bis die Lage sich entspannt. Und möglicherweise haben sie sogar verschiedene Verstecke, das heißt, sie sind gar nicht mehr zusammen. Und irgendwo zwischen allen Stühlen hängt Achmed.«
    Sie drehte sich auf den Bauch und fragte: »Hast du Freunde hier in der Stadt?«
    »Nein. Freundschaften sind schwer für uns. Wir sind dauernd damit beschäftigt, etwas zu tun, über das wir nicht reden können. Anfangs, bei dem Sondereinsatzkommando Polizei, hatte ich Freunde. Aber sie gehörten dem Kommando an, trainierten das Gleiche, erlebten das Gleiche. Wir hatten nur ein Thema, die Einsätze, und letztlich war das fade. Jetzt arbeite ich meistens allein, bin viel unterwegs und muss sehen, wie ich klarkomme.«
    »Und deiner Frau hast du nichts gesagt?«
    »Nichts geht nicht. Ich habe gesagt, ich bin beim Bundesnachrichtendienst und arbeite an Themen, über die ich dir nichts sagen kann. Damit war sie zufrieden.«
    »Das ist aber sehr ehefeindlich.«
    »Das stimmt. Haben wir eigentlich was zu essen in dieser Luxuswohnung?«
    »Nein.«
    »Dann fahre ich zum Türken und kaufe Döner. Ich habe großen Hunger.«
    »Bring Kaffee mit. Und Brot und Butter oder Margarine, Aufschnitt und so etwas.«
    »Geht klar«, erwiderte er.
    Er zog sich rasch an und verließ das Apartment. Er fragte einen alten Mann, der einen Dackel spazieren führte, nach dem nächsten Geschäft, kaufte dort zwei Plastiktüten voll Lebensmittel und kehrte zurück.
    Er fühlte sich gut. Und wenn sich in seinem Fall etwas Entscheidendes ändern würde, käme der Ruf von Krause. Ich werde nichts versäumen, dachte er, und ich bin jetzt bei Karen zu Hause.
     
    Der Anruf kam um 23.15 Uhr.
    Krause sagte ohne jede Aufregung: »Wir haben zum ersten Mal eine gute Spur. In einem Hinterhaus an der Kastanienallee im Prenzlauer Berg sitzt eine Gruppe, die sich aus Weißrussen, Bulgaren und Polen zusammensetzt. Insgesamt sind es acht Männer. Sie verhalten sich absolut ruhig, gehen nicht aus dem Haus, trinken kein Bier um die Ecke und haben, soweit unser Informant das beurteilen kann, keinerlei Kontakte zu irgendwem. Und ihr Anführer heißt Pjotr. Punkt ein Uhr greift das SEK an. Es ist dieselbe Gruppe, die Sie schon einmal begleitet haben. Ich habe vorgeschlagen, Sie um null Uhr fünfzehn an Ihrer neuen Wohnung aufzunehmen. Geht das in Ordnung?«
    »Das geht in Ordnung«, sagte Müller.
    »Und bleiben Sie hinten. Keine Heldentaten, wie gehabt. Und kommen Sie anschließend rein.«
    »Das geht klar«, antwortete Müller.
    »Ich muss weg«, sagte er. »Sie haben eine Gruppe entdeckt.«
    »Was heißt das?«
    »Wir schauen sie uns an. Wir stürmen das Gebäude und sehen dann, wen wir haben. Aber du brauchst kein so ängstliches Gesicht zu machen, mir passiert nichts. Ich bin nur Beobachter. Beobachter sind immer weit hinten.«
    »Glaubst du, dass das die Gruppe ist, in der Achmed sich aufhält?«
    »Kann sehr gut sein. Wir werden sehen.«
    »Und? Kommst du hierher zurück?«
    »Natürlich. Aber ich muss vorher in meine Bude. Sie holen mich dort ab.«
    »Ich fühle mich nicht gut ohne dich«, sagte sie unruhig.
    »Der Einsatz ist Routine«, versicherte er. »Glaub mir.«
    »Wenn es vorbei ist, kannst du dich ja melden.«
    »Das tue ich«, versprach er. »Und riskier bitte nichts.«
    »Das musst ausgerechnet du sagen.«
    Sie umarmte ihn, küsste ihn und murmelte: »Das Leben ist ein Chaos. Wieso bin ich auf dich hereingefallen?«
    »Ich weiß es nicht. Jedenfalls müssen wir jetzt damit leben. Aber mir geht es nicht besser.«
    Sie küssten sich, und sie sagte: »Pass auf dich auf.«
     
    Müller fuhr schnell und hoffte, dass die Späher die richtige Gruppe gefunden hatten. Vor seinem inneren Auge sah er Achmed in irgendeinem dreckigen Raum liegen und warten. Und Müller hoffte inständig, dass er nicht zu spät kam.
    Er empfand seine Wohnung wie ein düsteres Loch. Er duschte, aß noch ein Stück trockenes Brot, dann schellte es.
    Jürgen Schneider stand vor ihm und sagte: »Ich grüße den

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