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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Mann namens Achmed, schmal, schwarzhaarig, ein Syrer, ein Meter achtundsechzig. Der Mann ist wichtig. Charlie ist der Meinung, dass die Leute, auf die wir treffen, harte Jungs sind. Bereitet euch also darauf vor, dass wir Gegenwehr haben. Ansonsten wie abgesprochen.« Schneider versenkte das Mikrofon wieder in der Halterung.
    Sie fuhren durch die Stadt, ohne zu sprechen. Nur Schorsch fluchte einmal, weil er scharf abbremsen musste.
    »Wir fahren langsam durch die Kastanienallee«, sagte Schneider. »Beim Haus achtundzwanzig werden wir extrem langsam. Guckt es euch an. Durch diesen Torbogen werdet ihr kommen, wenn alles gelaufen ist. Die Festgenommenen werden uns abgenommen von drei Streifenwagen und einem Bus. Die werden hier stehen, nachdem wir reingegangen sind. Das ist alles.«
    Schorsch fuhr langsam weiter, bog nach rechts ein, dann wieder nach rechts. Eine stille Wohnstraße, keinerlei Betrieb.
    »Achtung, Nummer achtzehn«, sagte Schneider. »Da musst du rein, Schorsch. Durchfahren bis in den Garagenhof. So ist es gut. Macht euch klar, Männer, es geht los. Ihr müsst alle über die Garage links außen. Helm auf zum Gebet. Und keine Gespräche mehr.«
    Müller hangelte sich als Letzter auf die Garage und freute sich, dass er gut in Form war. Er wartete, bis alle vor ihm den Hof des Hauses erreicht hatten, und ließ sich dann an der senkrechten Wand nach unten gleiten.
    Er dachte flüchtig an Achmed, der möglicherweise in diesem Haus gestorben oder umgebracht worden war, möglicherweise aber noch lebte und auf ihn wartete. Er dachte an Karen und an die Wärme ihres Körpers, zu der er zurückkehren würde. Und er hoffte, dass seine Reise in Sachen Achmed nun zu Ende sein möge.
    Es war stockdunkel, und er hatte den Eindruck, dass man jeden seiner Schritte auf dem körnigen Beton vernehmen müsse. Er hörte die vor ihm Laufenden nicht. Und er hörte auch nicht den geringsten Laut, als er durch die Haustür in das Treppenhaus trat. Er konnte sich daran erinnern, dass einer der Lehrer bei der Polizei betont hatte: Man kann das Leisegehen richtig üben! Er konnte es nicht mehr, er hatte es nicht mehr geübt.
    Die erste kleine Treppe zum Erdgeschoss war aus Stein. Dann folgte Holz. Jetzt konnte er das Atmen der Männer hören, und er schaltete den Restlichtverstärker vor dem Visier ein. Die Umgebung wurde mattgrün, verbarg aber dennoch viele Einzelheiten. Er konnte seine Uhr erkennen, es war 1.11 Uhr. In einer Minute würden sie oben vor der Wohnungstür stehen, sie aufdrücken oder aufsprengen, eine Blendgranate vorausschicken und dann stürmen.
    Sein Atem im Helm war so laut wie ein kräftiger Wind, er blieb stehen. Jemand, vermutlich Schneider, zischte: »Zugriff!«
    Dann knallte etwas, sie hatten die Wohnungstür aufgestemmt. Gleichzeitig war eine verwirrende Fülle von Licht im Treppenhaus. Sie hatten Scheinwerfer in der Hand, auf ihren Helmen waren kleine Xenonstrahler eingeschaltet. Dann kam ein greller Blitz, jemand hatte eine Blendgranate gezündet.
    »Keine Bewegung!«, schrie einer.
    Es folgte lautes Getrampel. Sie waren jetzt in der Wohnung.
    Über sich sah Müller hin- und herschweifende Lichter.
    Der Helm störte ihn. Er stieg hastig höher und schaltete gleichzeitig das Nachtsichtgerät ab. Die Welt wurde wieder friedlicher, er hatte jetzt genug Licht. Im Treppenhaus an den Decken leuchteten gelbe Funzeln.
    Dann schrie jemand hoch und grell irgendein Wort, das Müller nicht verstehen konnte. Schüsse peitschten. Ganz automatisch zählte Müller mit. Es waren sechs oder sieben vom gleichen Klang, also eine Waffe.
    Dann war es sekundenlang vollkommen still.
    Jemand bemerkte ruhig: »Ich brauche mehr Licht.«
    Eine zweite Stimme klang zittriger. »Wir brauchen einen Arzt. Dalli, verdammt noch mal.«
    »Mein Gott!«, sagte jemand laut und erschreckt.
    »Arzt verständigt, Arzt kommt«, beschied die gelassene Stimme.
    Müller erreichte die Wohnungstür. Im Schein der matten Lichter an den Decken standen vor ihm in gerader Linie vier Leute des Kommandos und drohten mit gezogenen Waffen durch die offenen Zimmertüren nach links und rechts.
    »Herrgott«, sagte jemand atemlos, »es war keine Waffe, es war irgendetwas anderes.«
    Dann atmete ein Mann dicht vor Müller scharf ein und hauchte: »Oh Scheiße!«
    »Wie viele Opfer?«, fragte jemand. Das war Schneider.
    »Zwei«, antwortete jemand, den Müller nicht sehen konnte. »Bedrohungslage. Ich stand neben Dieter, er konnte gar nicht anders.«
    »Lage?«,

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