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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Absperrung, an der Polizisten den Verkehr nach links ableiteten. Dort fragte er einen Uniformierten nach Kriminaloberrat Schück, aber der Mann war ungeduldig und gestresst und sagte etwas heftig: »Das weiß ich doch nicht, Mensch.«
    »Okay, okay«, erwiderte Müller und nahm eine Ausweiskarte aus der Brusttasche. »Ich bin vom Innenministerium, Richter mein Name. Ich muss da hin, wo die Musik spielt.«
    »Dann gehen Sie geradeaus, aber lassen Sie Ihr Auto hier. Da ist schon Durcheinander genug.«
    »Selbstverständlich«, nickte Müller und sagte artig danke. Er machte sich zu Fuß auf den Weg.
    Das Erste, was er sah, waren Übertragungswagen der Fernsehanstalten. Polizeifahrzeuge standen quer auf der Fahrbahn, Kameras waren wie seltsame Insekten vor Toreinfahrten aufgebaut.
    Müller ging auf einen Polizisten zu. »Wo finde ich die Polizeileitung?«
    »Nächste Einfahrt, achtzig Meter weiter. Aber nicht, wenn Sie Presse sind.«
    »Bin ich nicht«, sagte er und ging weiter.
    Auf der linken Seite der Straße, jenseits der Höfe, lagen die Leute in den Fenstern. Manche hatten sich Kissen auf die Fensterbänke gelegt, damit es ein wenig bequemer war.
    Ein Fernsehteam kam ihm entgegen, ein junger Rothaariger schleppte die Kamera, eine Frau im Mini, die ein Mikrofon wie eine Trophäe trug, meinte erbittert: »Wenn die blöden Bullen uns nicht reinlassen, dann gehen wir einfach in eine Wohnung gegenüber.«
    »Du bist verrückt«, entgegnete ein Mann. »Die Objektive, die du dann brauchst, müssen erst erfunden werden.«
    Müller entdeckte eine Gruppe Polizisten, die aufgeregt miteinander sprachen. Dann sah er einen einzelnen Uniformierten, der allein und sehr nachdenklich auf dem Gehsteig stand und so wirkte, als habe er mit dem ganzen Durcheinander nichts zu tun.
    »Richter, Innenministerium. Wo finde ich denn Oberrat Gerald Schück vom Bundeskriminalamt?«
    »In der Toreinfahrt da. Die Herren beraten gerade.«
    Müller ging weiter, erreichte die Einfahrt und musste an zwei Polizisten vorbei, die nicht so aussahen, als wollten sie ihn durchlassen.
    »Richter«, sagte er. »Innenministerium. Ich muss zu Oberrat Schück.«
    »Das weiß ich aber nicht, ob der jetzt gestört werden kann«, sagte einer der Polizisten. »Herr Oberrat. Hier ist jemand vom Innenministerium.«
    »Reinlassen!«
    Schück hatte einen Plan in der Hand, der so aussah wie ein Gebäudeaufriss, und er stand im Halbdunkel.
    »Schöne Grüße von Krause und Sowinski«, sagte Müller.
    Der Mann drehte sich langsam herum und erwiderte: »Danke, grüßen Sie zurück. Sind Sie endlich ein Praktiker, irgendeiner von der Sorte, die nicht nur labert?«
    Müller grinste. »Das weiß ich nicht so recht. Labern liegt mir nicht. Jetzt bin ich Richter vom Innenministerium.«
    Sie gaben sich die Hand, und Schück lächelte. Er war ein hagerer Mann mit weißem, kurzem Haar.
    Er sagte: »Sie können mir helfen. Hoffe ich. Einer meiner Leute hat Fotografien der Männer gemacht. Wir haben drei brauchbare Aufnahmen bisher. Sind das Männer der Gruppe, die wir suchen?« Er reichte Müller die Fotos.
    Müller betrachtete sie und nickte sofort: »Das sind die Männer, kein Zweifel. Sie sind aus Moskau eingeflogen worden. Die waren mit Achmed zusammen. Das sind die Männer, die das Kobalt geraubt haben, die die Bombe bauten. Wissen Sie, ob ein Syrer dabei ist, ein kleiner dunkler Typ?«
    »Ihr viel geliebter Achmed, nehme ich an.«
    »Genau der.«
    »Ist nicht erkennbar dabei. Muss aber nicht die letzte Auskunft sein. Unsere Fotoausbeute ist schmal. War dieser Achmed Ihre Quelle?«
    »Ja. Wie sind Sie an diese Gruppe gekommen?«
    »Durch den Hausmeister«, antwortete der Kriminalist. »Der wusste nicht, dass das oberste Stockwerk wieder vermietet war, und ist ganz unschuldig hinaufgegangen, um nachzusehen, ob der Vormieter alles sauber zurückgelassen hat. Und da stand er plötzlich vor einer Maschinenpistole. Das war ihm nicht recht, also hat er einfach die Tür wieder zugeschlagen. Der Mann hat bis jetzt noch keine Ahnung, wie nahe er dem Himmel war. Jedenfalls hat er dann die Polizei angerufen. Das war heute Morgen.«
    »Die Gruppe hat Miete gezahlt?«
    »In der Tat, richtig viereckiges Geld. Über einen Anwalt, der häufig Russlanddeutsche vertritt. Und der behauptet natürlich, von dem Hintergrund dieser Gruppe nichts zu wissen. Er sagt: Jemand habe ihn gebeten, das für ihn zu erledigen, und einen großen Scheck hinterlegt.«
    »Und wie lange sind die Leute schon in der

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