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Ein gutes Jahr für Zwerge?

Ein gutes Jahr für Zwerge?

Titel: Ein gutes Jahr für Zwerge? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein
selbstgefälliges Grinsen und plusterte sich anschließend vor dem Spiegel auf.
    »Wie gefällt’s dir, Rick? Orton
sagt, es sei sein Meisterstück, und nun, da er sein Lebenswerk hinter sich
gebracht habe, wird er sich wahrscheinlich noch vor Einbruch der Dämmerung die
Pulsadern aufschneiden .«
    »Grandios !« sagte ich vorsichtig. »Aber ist das auch Jodie Rimmel ?«
    »Keine Sorge, wenn es darauf
ankommt, wird es Jodie sein«, sagte sie heftig. »Versprich mir eins, Süßer —
wenn wir zufällig Herb Jaroff treffen sollten. Versprich mir, daß du woanders
hinschaust, während ich ihn zu Tode trample .«
    »Warum nicht?« Ich zuckte die
Schultern und warf einen weiteren kritischen Blick auf das blonde
Phantasiegebilde ihrer Frisur. »Ich glaube, ich werde besser das Verdeck
hochziehen, bevor wir wegfahren. Wenn eine plötzliche Brise aufkommt, fliegst
du glatt nach Los Angeles zurück .«
    Als wir uns noch ungefähr
fünfzehn Kilometer vor Malibu befanden, schlug ich vor, für einen Lunch
anzuhalten; aber Gloria sagte, sie sei nicht hungrig, und so fuhr ich weiter.
Je näher wir Malibu kamen, desto gespannter wurde sie innerlich, und ich konnte
es ihr nicht verdenken.
    »Rick!« Sie packte mich fest am
Arm. »Mir ist gerade ein entsetzlicher Gedanke gekommen! Angenommen, Jodie hat
ihre Frisur geändert, nachdem sie hierher nach Malibu gekommen ist ?«
    »Dann hat sie sie eben jetzt
wieder geändert«, brummte ich. »Findest du das ungewöhnlich bei einer Frau ?«
    »Du hast natürlich recht .« Sie ließ sich wieder gegen die Rückenlehne fallen. »Sag
mir, was ich tun soll, wenn wir ankommen, Rick .«
    »Dich genauso verhalten, wie
Jodie das unter denselben Umständen tun würde .«
    »Aber was ist mit den Fragen ?« zischte sie mich beinahe an. »Sie werden mir tausend
verdammt peinliche Fragen stellen, die ich nicht beantworten kann! Zum
Beispiel, wo ich gesteckt und was ich getrieben habe.«
    »Sag ihnen, du hättest mir
versprochen, über nichts zu reden, bis ich es dir erlauben würde«, sagte ich.
    Sie wandte mir schnell den Kopf
zu und lächelte erleichtert. »Ich weiß nicht, ob die Mutter eines Mädchens
wirklich ihre beste Freundin ist; aber ich bin sicher, daß der Kunde von
gestern abend, der gratis beliefert wurde, der beste Freund eines Callgirls ist .«
    Ungefähr zehn Minuten später
hielten wir vor dem verschlossenen Tor, und ich drückte auf die Hupe. Der
Gorilla tauchte auf und kam langsam auf uns zu. Als er in den Wagen geblickt
hatte, ging eine plötzliche Verwandlung in ihm vor. Er rannte direkt auf das
Tor zu, um es zu öffnen, und ich wette, er konnte es gar nicht erwarten, zum
Haus hinaufzutelefonieren, um seine Neuigkeit mitzuteilen.
    »Ich habe riesige
Schmetterlinge in meinem Bauch«, stöhnte Gloria, als der Wagen langsam die
Zufahrt entlangrollte, »und meine ganze Narbe entlang stecken Stacheln .«
    »Meinst du damit vielleicht
deine Blinddarmnarbe ?« fragte ich höflich.
    Als wir vor dem Haus parkten,
wartete dort bereits eine kleine Gruppe von Leuten, und weitere kamen hinzu,
als sich die Nachricht offensichtlich verbreitete. Clark Calvert riß die Tür
auf, damit Gloria aussteigen konnte, und blickte sie mit strahlendem Grinsen
auf dem Gesicht an. »Ich sollte fuchsteufelswild auf Sie sein, Jodie«, keuchte
er. »Es hat mich ein Vermögen gekostet, in den letzten beiden Wochen ohne Sie
zu drehen. Aber es ist phantastisch, Sie wiederzusehen !«
    »Danke, Clark«, sagte Gloria
und winkte dann der immer größer werdenden Menge zu. »Hallo, ihr Leute!« Die
meisten winkten zurück, und es erfolgten ein paar vereinzelte Zurufe. Ich
bemerkte den struppigen Gary Pierce, der ohne Eile auf uns zukam; und es war
ein flüchtiger Trost, zu wissen, daß sein Schädel noch heil war.
    »Jodie?« Calvert wischte sich —
ein völlig vergebliches Ritual — das verschwitzte Gesicht. »Keine Nachricht?
Kein Telegramm? Noch nicht mal einen Anruf? Wo haben Sie die ganze Zeit über
gesteckt ?«
    »Das möchte ich auch wissen«,
sagte Pierce kurz, während er näher trat. »Und ich bin verdammt sicher, daß Mr.
Jaroff das auch wissen möchte .«
    »Tut mir leid, Jungens, da müßt
Ihr Rick fragen !« Sie rollte die dunklen Augen
ausdrucksvoll in meine Richtung. »Ich habe ihm versprochen, kein einziges Wort
zu sagen, bis er es mir erlaubt .«
    »Das hat Zeit«, sagte Calvert
eifrig. »Heben wir einen zur Feier Ihrer Rückkehr, Jodie, und dann können wir
vielleicht über den morgigen Drehplan

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