Ein gutes Omen
wohnen. Ich meine …« Er zögerte kurz. »Nun, eins steht fest:
Wir sind besser als die Johnsoniten.«
»O ja, wir sind besser «,bestätigte Pepper. »Da hast du völlig recht.
Wir sind sogar viel besser.
Aber wir gewinnen nicht immer.«
»Angenommen,
wir können sie endgültig besiegen«, sagte Adam langsam. »Angenommen, man …
schickt sie fort und so. Angenommen, in Lower Tadfield gibt es außer uns keine
andere Bande mehr. Was haltet ihr davon?«
»Schlägst du
vor, daß die Johnsoniten, äh, sterben sollen?« fragte Brian.
»Nein. Nimm nur
einfach mal an, daß sie weg sind.«
Die Sie
überlegten. Greasy Johnson gehörte zu ihrem Leben, seit sie alt genug waren, um
sich mit Bauklötzen zu bewerfen. Sie versuchten sich eine Welt mit einem
johnsonförmigen Loch vorzustellen.
Brian kratzte
sich an der Nase. »Schätze, ohne Greasy wäre alles besser«, mutmaßte er. »Wißt
ihr denn noch, was er bei meiner Geburtstagsfeier anstellte? Und ich mußte später dafür büßen.«
»Tja, ich weiß
nicht«, murmelte Pepper. »Ich meine, wenn man genauer darüber nachdenkt …
Ohne Greasy Johnson und seine Bande könnte es ziemlich langweilig werden. Es
gab immer eine Menge Spaß mit Greasy Johnson und den Johnsoniten.
Wahrscheinlich müßten wir eine andere Bande finden.«
Wensleydale
räusperte sich demonstrativ. »Ich glaube, die Leute in Lower Tadfield wären froh, die Johnsoniten und uns loszuwerden.«
Selbst Adam
wirkte schockiert.
»Zum Beispiel
das Altersheim«, fuhr Wensleydale ungerührt fort. »Und Picky. Und …«
»Aber wir sind
die Guten«, begann Brian und zögerte. »Na schön«, sagte er. »Aber bestimmt wäre
dann für die Erwachsenen alles viel weniger aufregend.«
»Ja.«
Wensleydale nickte. »Genau das meine ich.«
Er schnitt eine
Grimasse. »Die Leute hier wollen weder uns noch die Johnsoniten. Ihr kennt das
ja: Dauernd beschweren sie sich darüber, daß wir uns mit unseren Rädern oder
Skateboards vor ihren Häusern ›herumtreiben‹ und zuviel Lärm machen. Sie
schimpfen schon, wenn wir miteinander flüstern. «
Kurzes Schweigen schloß sich an.
»Da muß ich an
die Sache mit den Knallfröschen denken.« Brian grinste. »Mister Tyler sah aus
wie eine überreife Tomate, als wir die Knaller in seine Rosenbeete warfen …«
Normalerweise
wäre es jetzt zu einer mindestens fünf Minuten langen Diskussion gekommen, bei
der es um vergangene Streiche und dergleichen ging. Aber zumindest Adam war
nicht in der richtigen Stimmung.
»Ihr wollt also
auf folgendes hinaus …«, sagte er in seinem besten Vorsitzenden-Tonfall.
»Es hätte überhaupt keinen Sinn, wenn wir die Johnsoniten schlagen oder
umgekehrt.«
»Ja«,
pflichtete ihm Pepper bei. »Wenn wir den entscheidenden Sieg über sie erringen,
müssen wir anschließend unsere eigenen Gegner sein. Es läuft dann auf ›Adam und
ich gegen Brian und Wensley‹ hinaus.« Sie lehnte sich zurück. »Jeder braucht
einen Greasy Johnson«, schloß sie.
»Genau«,
murmelte Adam, »das meine ich auch. Es wäre gar nicht gut, daß jemand gewinnt,
stimmt’s?« Er sah Hund an. Besser gesagt: Er sah durch ihn.
»Ist doch
eigentlich ganz einfach«, ließ sich Wensleydale vernehmen. »Weiß überhaupt
nicht, warum es viele tausend Jahre gedauert hat, um eine Lösung für dieses
Problem zu finden.«
»Es liegt
daran, daß Männer nach
einer Lösung suchten«, sagte Pepper bedeutungsvoll.
»Deshalb
brauchst du nicht gleich wieder Partei zu ergreifen«, erwiderte Wensleydale.
»Als Frau muß
ich einfach für Frauen Partei ergreifen«, erklärte Pepper. »Jeder sollte für irgend
etwas Partei ergreifen.«
Adam traf eine
Entscheidung.
»Na schön«,
sagte er leise. »Aber zum Glück sind wir noch keine Männer und Frauen, sondern
Kinder. Es besteht also nicht die geringste Gefahr, daß wir irgendwas
verpfuschen. Ich finde, ihr holt eure Fahrräder, und wir ziehen los und regeln
ein paar Dinge.«
Madame Tracys Motorroller
machte Putputputputputput, als er über die Straße rollte – das einzige Fahrzeug, das sich in der
wirren und völlig erstarrten Masse aus Autos, Taxis und roten Londoner Bussen
bewegte.
»Einen solchen
Verkehrsstau habe ich noch nie zuvor gesehen«, sagte Madame Tracy. »Ob irgendwo
ein Unfall passiert ist?«
»Sehr
wahrscheinlich«, antwortete
Erziraphael. Und dann: »Mister Shadwell, wenn Sie sich nicht an mir festhalten,
fallen Sie früher oder später hinunter. Ich fürchte, dieses Ding bietet nur
einer Person bequem
Weitere Kostenlose Bücher