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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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Außerdem
gehört Tadfield uns allen, nicht bloß dir.«
    »Und du kannst
unsere Heimat nicht verbessern«, behauptete Brian.
    »Und selbst
wenn du das könntest – wir wüßten sofort Bescheid«, kommentierte Pepper.
    »Oh, wenn es
nur darum geht, braucht ihr euch keine Sorgen zu machen«, sagte Adam
herablassend. »Ich kann dafür sorgen, daß ihr so seid, wie ich es will …«
    Erneut
unterbrach er sich, und seine Ohren lauschten entsetzt den Worten, die er
gerade ausgesprochen hatte. Die Sie wichen zurück.
    Hund legte die
Vorderpfoten über den Kopf.
    Adams Gesicht
machte deutlich, daß für ihn gerade eine Welt einstürzte.
    »Nein«,
krächzte er heiser. »Nein. Kommt zurück! Ich befehle es
euch! «
    Die Sie verharrten mitten in einer überstürzten Flucht.
    Adam riß die
Augen auf.
    »Nein, das
wollte ich nicht …«, begann er. »Ihr seid meine Freunde …«
    Sein Leib
zuckte. Er warf den Kopf zurück. Er hob die Arme, schüttelte die Fäuste gen
Himmel.
    Seine Züge
verzerrten sich. Der Boden unter ihm knirschte und bebte.
    Adam öffnete
den Mund und schrie. Er gab ein Geräusch von sich, das keine normale Kehle
verursachen konnte. Es tönte aus dem Steinbruch, vereinte sich mit dem Fauchen
des Sturms, veranlaßte die dunklen Wolken dazu, neue unheilvolle Formationen zu
bilden.
    Das Kreischen
hielt an.
    Es hallte im
ganzen Universum wider, das wesentlich kleiner ist, als die meisten Physiker
glauben. Es erschütterte die Himmelssphären.
    Es berichtete
von einem schier unerträglichen Verlust.
    Und es dauerte
ziemlich lange, bis wieder Stille einkehrte.
    Irgend etwas
versickerte und verflüchtigte sich.
    Adam neigte den
Kopf nach vorn und schlug die Augen auf.
    Was auch immer
zuvor im alten Steinbruch gestanden hatte – jetzt nahm Adam Young seinen Platz
ein. Er sah wie der alte Adam Young aus, aber er war klüger und hatte einige
wichtige Erkenntnisse gewonnen.
    Es handelte
sich um einen menschlicheren Adam Young.
    Das
gespenstische, unheimliche Schweigen wich einer vertrauteren, angenehmeren
Stille, die sich nur auf die Abwesenheit von Geräuschen gründete.
    Die aus dem
Bann entlassenen Sie standen dicht vor der hohen Felswand, und ihre Blicke
klebten an Adam fest.
    »Es ist alles
in Ordnung«, sagte er. »Pepper? Wensley? Brian? Kommt zurück! Ihr braucht keine
Angst zu haben. Ich weiß jetzt Bescheid. Ihr müßt mir helfen. Sonst wird alles
das passieren, worüber wir gesprochen haben. Im Ernst. Es wird tatsächlich
geschehen, wenn wir nichts dagegen unternehmen.«
    Die Rohrleitungen im
Jasmine Cottage ächzten und stöhnten temperamentvoll, während hellbraunes
Wasser auf Newt herabströmte. Es war kalt. Vermutlich hatte der
Hexensucher-Gefreite noch nie zuvor in einem Leben so kalt geduscht.
    Und es nützte
kaum etwas.
    »Der Himmel ist
rot«, sagte Newt, als er ins Wohnzimmer zurückkehrte. Er fühlte sich reichlich
verwirrt. »Um halb fünf nachmittags. Im August. Was hat das zu bedeuten? Ich meine, wenn man dabei die Vorstellungen
von Seefahrern zugrunde legt … Um es anders auszudrücken: Wenn ein roter
Himmel den gewöhnlichen Matrosen auf einem Segelschiff entzückt – welche
meteorologisch-nautischen Phänomene sind dann erforderlich, um in dem
Computertechniker eines Supertankers ähnliche Empfindungen zu wecken? Oder sind
es Schäfer, die sich des Nachts über ein rotes Leuchten am Firmament freuen?
Ich kann mich nicht mehr genau erinnern …«
    Anathema
betrachtete den Mörtelstaub in Newts Haar. Die Dusche hatte ihn nicht entfernt,
ihn nur in eine klebrige Masse verwandelt und gleichmäßig verteilt. Der junge
Mann erweckte jetzt den Eindruck, als trüge er einen weißen Hut, aus dem Haare
wuchsen.
    »Du mußt ganz
schön was abbekommen haben«, sagte sie.
    »Nein, das
passierte, als ich mit dem Kopf an die Wand gestoßen bin. Weißt du, als du …«
    »Hm«, machte
Anathema und blickte durchs gesplitterte Fenster. »Glaubst du, die Farbe
entspricht der Farbe von Blut?« fragte sie. »Denk sorgfältig nach. Die Antwort
ist sehr wichtig.«
    »Das würde ich
nicht sagen«, antwortete Newt, dessen Gedanken zeitweise in den falschen Bahnen
liefen. »Nicht wirklich Blut. Eher eine Art Rosa. Wahrscheinlich hat der Sturm
eine Menge Staub aufgewirbelt.«
    Anathema kramte
in ihrem Karteikasten.
    »Suchst du
etwas?« fragte Newt.
    »Ja, einen
bestimmten Querverweis. Eigentlich ist es noch zu früh, aber …«
    »Spar dir die
Mühe«, sagte Newt. »Ich weiß, was es mit dem Rest des

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