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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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Eintrags 3477 auf sich
hat. Es fiel mir ein, als ich …«
    »Was soll das
heißen, dir fiel ein, was es …«, begann Anathema laut und verdutzt.
    »Ich hab es auf
dem Weg hierher gesehen. Und schrei mich nicht gleich an. Hinter meiner Stirn
arbeitet noch immer ein Preßlufthammer. Nun, ich meine das Schild. Vor dem
Luftwaffenstützpunkt, meine ich. Es hat nichts mit Fridden oder Fritten zu tun.
›Frieden ist unsere Berufung.‹ Mit solchen Sprüchen schmücken sich viele
Militärbasen. Du kennst das sicher: ›SAC 8657745tes Geschwader. Die Heulenden
Blauen Dämonen, Frieden ist unsere Berufung.‹ Etwas in dieser Art.« Newt hob
eine Hand zum Kopf. Die Euphorie verschwand viel zu schnell. »Wenn Agnes recht
hat, ist gerade irgendein Verrückter damit beschäftigt, die Raketen startklar
zu machen und alle Bomben zu schärfen. Oder was immer sie dort haben.«
    »Nein,
unmöglich«, erwiderte Anathema fest.
    »Ach? Ich habe
es in Filmen gesehen. Nenn mir einen triftigen Grund, warum du so sicher bist.«
    »In dem
Stützpunkt gibt es weder Raketen noch Bomben. Das ist allgemein bekannt.«
    »Himmel, es ist
eine Luftwaffenbasis. Sie hat Landebahnen und so.«
    »Für
Transportflugzeuge. Die Gebäude enthalten nur Kommunikationsgeräte und jede
Menge Elektronik, nichts Explosives.«
    Newt riß die
Augen auf.
    Sehen Sie sich Crowley an,
der mit hundertzehn Meilen in der Stunde in Richtung Oxfordshire rast. Selbst
dem beiläufigsten aller beiläufigen Beobachter müssen gewisse Dinge auffallen.
Zum Beispiel die fest zusammengepreßten Lippen oder das düstere rote Glühen
hinter der Sonnenbrille. Und der Wagen. Ja, der Wagen bietet einen
unübersehbaren Hinweis.
    Crowley hatte
die Reise mit seinem Bentley begonnen und hielt an der Entschlossenheit fest,
sie auch damit zu beenden. Nicht einmal der fanatischste Autoliebhaber, der
sogar seine eigene Schutzbrille besitzt, hätte das Etwas als einen alten
Bentley erkannt. Jetzt nicht mehr. Es bestand sogar nur eine
Fünfzig-zu-fünfzig-Chance, daß es überhaupt für ein Auto gehalten worden wäre.
    Zunächst
einmal: Der Lack fehlte völlig. Der Bentley glühte in einem rostigen rötlichen
Braun, und die einzigen schwarzen Stellen stammten von Ruß. Darüber hinaus war
er in einen individuellen Feuerball gehüllt, wie eine Raumkapsel, deren
Insassen es mit der Landung zu eilig haben.
    An den Felgen
haftete noch immer eine dünne Schicht aus geschmolzenem Gummi, aber da alle
vier Räder ungefähr zwei Zentimeter über dem Asphalt schwebten, brauchten die
Stoßdämpfer nicht mit zusätzlichen Belastungen fertig zu werden.
    Der Wagen hätte
schon vor vielen Meilen auseinanderfallen müssen.
    Warum Crowleys
Lippen einen dünnen Strich bildeten? Nun, es lag an der enormen geistigen
Anstrengung, den Bentley zusammenzuhalten. Die biodimensionale Rückkoppelung
verursachte das rote Glühen der Augen. Hinzu kam die Notwendigkeit, sich
ständig daran zu erinnern, auf keinen Fall zu atmen.
    So hatte sich
Crowley seit dem vierzehnten Jahrhundert nicht mehr gefühlt.
    Im Steinbruch herrschte
jetzt eine freundlichere, wenn auch noch immer angespannte Atmosphäre.
    »Ihr müßt mir
dabei helfen, Klarheit zu schaffen«, erklärte Adam. »Die Erwachsenen versuchen
das seit Jahrtausenden, ohne Erfolg. Wenn wir auch versagen, ist die
Katastrophe nicht mehr aufzuhalten.«
    Die Sie nickten
stumm.
    »Wißt ihr«,
fuhr Adam fort, »die Sache ist, ich meine, die Sache ist, äh … Ihr kennt doch Greasy Johnson, nicht wahr?«
    Die Sie nickten
erneut. Sie kannten Greasy Johnson sogar sehr gut, ebenso wie die übrigen
Mitglieder der einzigen anderen Bande in Lower Tadfield. Sie waren älter und
keine besonders angenehmen Zeitgenossen. Kaum eine Woche verging, ohne daß es
zu irgendwelchen Auseinandersetzungen kam.
    »Nun«, sagte Adam. »Wir gewinnen immer, oder?«
    »Fast immer«,
schränkte Wensleydale ein.
    »Ja, fast
immer«, bestätigte Adam. »Und …«
    »Mindestens
haben wir ein paar Siege mehr errungen«, sagte Pepper. »Und manchmal mußten wir
alle beide eine Niederlage einstecken. Erinnert ihr euch an den Tanzabend der
Erwachsenen? Wir …«
    »Das zählt
nicht«, erwiderte Adam. »Man schimpfte uns genauso aus wie Greasy Johnson.
Außerdem: Eigentlich sollten Erwachsene Gefallen an den ›von spielenden Kindern
verursachten Geräuschen‹ finden – das habe ich irgendwo gelesen. Ich begreife
einfach nicht, warum man uns ausschimpft, nur weil in Tadfield die falschen
Erwachsenen

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