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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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die Männer von
Entwurf und Entwicklung vor.
    Als der erste
Streifenwagen eintraf, jagten sechzehn Kugeln aus verschiedenen Richtungen
heran und trafen die Kühlerhaube, bevor das Auto die Zufahrt erreichte. Zwei
weitere Geschosse rissen die Funkantenne vom Dach. Aber es war bereits zu spät …
    Mary Hodges legte gerade
den Telefonhörer auf, als Crowley und Erziraphael ihr Büro betraten.
    »Bestimmt
Terroristen«, entfuhr es der ehemaligen Satanistin. »Oder Wilderer.« Sie
musterte die beiden Männer. »Sie sind von der Polizei, nicht wahr?«
    Crowley
beobachtete, wie sich ihre Augen langsam weiteten.
    Wie alle
Dämonen hatte Crowley ein gutes Personengedächtnis. Inzwischen waren elf Jahre
vergangen, aber er kannte die frühere Maria Redeviel sofort wieder – obgleich
sie inzwischen keinen Nonnenschleier mehr trug und dezentes Make-up aufgetragen
hatte. Er schnippte mit den Fingern, und Mary Hodges entspannte sich. Sie
lehnte sich zurück und lächelte freundlich.
    »Das war nicht
nötig«, sagte Erziraphael.
    »Guten«, –
Crowley warf einen Blick auf seine Armbanduhr –, »Morgen, Ma’am«, sagte er in
einem melodischen Singsang. »Wir sind zwei übernatürliche Wesen und möchten
gern wissen, wo sich der Antichrist befindet.« Er wandte sich an den Engel. »Soll
ich sie aus der Trance wecken, damit du sie fragen kannst?«
    »Nun, da du
schon einmal begonnen hast …«, erwiderte Erziraphael langsam.
    »Manchmal sind
die alten Methoden die besten«, behauptete Crowley. Er sah die geduldig
wartende Frau an.
    »Waren Sie hier
vor elf Jahren als Nonne tätig?« fragte er.
    »Ja«, sagte
Mary.
    »Na bitte!«
triumphierte der Dämon. »Siehst du, Erzi? Wir sind am richtigen Ort.«
    »Ein reiner
Glückfall«, murmelte der Engel.
    »Damals nannten
Sie sich Schwester Geschwätzig oder so, stimmt’s?«
    »Redeviel«,
erwiderte Mary Hodges mit hohl klingender Stimme.
    »Erinnern Sie
sich an einen Zwischenfall, der den, äh, Austausch von zwei Neugeborenen
betraf?« erkundigte sich Crowley.
    Mary Hodges
zögerte. Sie öffnete die verstaubten Aktenschränke in ihrem Gedächtnis, griff
mit mentalen Händen nach vergilbten Schnellheftern und begann zu blättern.
    »Ja«, sagte sie
schließlich.
    »Besteht die
Möglichkeit, daß beim Austausch irgend etwas schiefging?«
    »Ich weiß es
nicht.«
    Crowley
überlegte.
    »Sicher gibt es
Aufzeichnungen«, fuhr er fort. »Protokolle und Dokumente. Etwas in dieser
Richtung. Heute findet nichts statt, ohne daß Aufzeichnungen angefertigt
werden.« Er sah Erziraphael an und hob stolz den Kopf. »Eine meiner besten
Ideen.«
    »O ja«,
bestätigte Mary Hodges.
    »Und wo sind
sie?« fragte der Engel zuckersüß.
    »Kurz nach dem
Tausch der beiden Kinder brach ein Feuer aus.«
    Crowley stöhnte
auf, hob die Arme und ließ sie wieder sinken. »Hasturs Werk, nehme ich an«,
brummte er. »Entspricht ganz seinem Stil. Was soll man von solchen Typen
halten? Vermutlich glaubt er sogar, unerhört clever gewesen zu sein.«
    »Erinnern Sie
sich an irgendwelche Einzelheiten in bezug auf den anderen Jungen?« fragte
Erziraphael.
    »Ja.«
    »Erzählen Sie
mir davon.«
    »Er hatte
hübsche kleine Zehilein.«
    »Oh.«
    »Und er war
wirklich bezaubernd«, fügte Mary Hodges verträumt hinzu.
    Draußen heulte
eine Sirene und verstummte jäh, als sie von einer Kugel getroffen wurde.
Erziraphael gab Crowley einen Stoß.
    »Beeil dich!«
raunte er. »Gleich wimmelt’s hier von Polizisten, und ich bin natürlich
moralisch verpflichtet, ihnen bei den Ermittlungen zu helfen.« Er dachte kurz
nach. »Vielleicht kann sie uns mitteilen, ob in jener Nacht noch ein anderes Kind
zur Welt kam und …«
    Im Erdgeschoß
erklang das Geräusch hastiger Schritte.
    »Halt sie auf!«
bat Crowley. »Wir brauchen mehr Zeit!«
    »Mit einem
weiteren Wunder laufen wir Gefahr, die Aufmerksamkeit des Himmels zu wecken«,
wandte Erziraphael ein. »Wenn du unbedingt möchtest, daß sich Gabriel oder
sonst jemand fragt, warum vierzig Polizisten von einem Augenblick zum anderen
eingeschlafen sind …«
    »Na schön«,
entgegnete Crowley. »Machen wir Schluß. Es bleibt uns wohl nichts anderes
übrig, als von hier zu verschwinden.«
    Erziraphael
trat an die ins Leere starrende Nonne heran. »Sie erwachen in dreißig Sekunden
und erinnern sich dann an einen angenehmen Traum Ihrer Wahl. Sie …«
    »Ja, ja, in
Ordnung«, drängte Crowley. »Können wir jetzt gehen?«
    Niemand schenkte ihnen
Beachtung, als sie das Gebäude

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