Ein Happy End für unsere Liebe
Hochzeitspaket, das Jason gebucht hatte, gehörte auch ein Brautstrauß. Cremefarbene Rosen, gehalten von einem breiten Satinband, dessen Farbe zufällig zum Kragen und Saum des Kleids passte. Aber es war ihr Schmuck, der Jason ins Auge stach – und gerade deshalb war sie unsicher gewesen, ob sie ihn tragen sollte. Sowohl die Ohrringe als auch der Anhänger waren mit leuchtend gelben Diamanten besetzt.
Sechs Monate lang hatte Blake sämtliche Steine aufgekauft, die er finden konnte. Er hatte sich darauf verlassen, dass sie im Wert steigen würden, sobald sie den Santa-Magdalena-Diamanten fanden. Dabei war er ein erhebliches finanzielles Risiko eingegangen, aber es zahlte sich schon jetzt aus.
Penny hatte eine Kollektion im traditionellen spanischen Design entworfen, und ausgewählte Stücke waren auf dem Titelbild von Vogue und auf dem roten Teppich in Hollywood präsentiert worden. Die Ohrringe, die sie heute trug, hatte ihr Bruder ihr als Dankeschön für die vielen Überstunden geschenkt. Die Halskette hatte sie sich selbst gekauft, weil sie nicht hatte widerstehen können.
Natürlich hatte sie nicht wissen können, dass Jason für ihren Ring ebenfalls einen gelben Diamanten wählen würde. Jetzt fragte sie sich, ob das Zufall … oder Schicksal war.
„Na, dann sage ich es einfach noch einmal.“ Jason hob das Glas. „Und ich trinke auf meine wunderschöne Braut.“
In seinem anthrazitfarbenen Anzug mit hellgrauem Hemd und dunkelroter Krawatte sah auch er umwerfend aus. Penny hatte schon immer gefunden, dass er durchaus für GQ oder ein anderes Herrenmagazin posieren könnte. Aber das sagte sie ihm nicht. „Und auf den perfekten Bräutigam.“ Sie stieß mit ihm an.
Der Fotograf hielt auch diesen Moment fest.
„Bleibt er den ganzen Abend?“, fragte Penny leise.
Jason schüttelte den Kopf. „Fotos der Hochzeitsnacht kosten extra. Das allein hätte mich nicht gestört, aber ich könnte mir denken, dass du keinen Wert auf einen Augenzeugen legst.“
„Ich weiß deine Diskretion zu schätzen“, lächelte sie. Natürlich hatte er nur gescherzt.
„Sobald er fotografiert hat, wie wir tanzen und die Torte anschneiden, lässt er uns allein“, versprach Jason.
„Tanzen? Torte?“
„Das gehört alles zum Paket. Ich wollte, dass du schöne Erinnerungen an diesen Tag hast.“
„Das ist dir gelungen.“
„Dann bereust du es also nicht?“
Sie strich über den Sockel ihres Glases. „Das kann ich jetzt noch nicht sagen.“
„Nicht ganz die Antwort, auf die ich gehofft habe“, gab er zu.
Sie seufzte. „Wir wissen beide, dass du mir nie einen Heiratsantrag gemacht hättest, wenn ich nicht schwanger wäre.“
„Hast du vergessen, wie du schwanger geworden bist?“
„Ich erinnere mich an meinen Sexualkundeunterricht“, entgegnete sie.
„Ich dachte weniger an die Technik als an das Knistern, das es von Anfang zwischen uns gab.“ Seine Stimme war leise und verführerisch. „Wir haben uns wundervoll verstanden, Penny, das weißt du auch.“
„Woher soll ich das wissen?“, fragte sie achselzuckend. „Ich hatte ja keinen Vergleich.“
„Dann musst du eben meinem Wissen und meiner Erfahrung vertrauen.“ Er zog sie an sich.
In den High Heels war sie mit ihm fast auf Augenhöhe. Es war ein gutes Gefühl.
„Wir haben uns sogar sehr gut verstanden“, fuhr er fort.
„Was tust du?“
„Wir tanzen. Das gehört zu einer Hochzeit.“
Zu einer traditionellen Hochzeit. Aber das war die hier nicht.
„Ich erinnere mich daran, wie ich auf Missy Harcourts Hochzeit mit dir getanzt habe“, sagte sie und spielte damit auf seine Beweggründe an.
Er ignorierte es. „Das war das erste Mal, dass ich dich in den Armen gehalten habe. An dem Abend ist mir bewusst geworden, dass ich viel mehr von dir wollte, als ich mir vorgenommen hatte. Das hier ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber ich bin nicht enttäuscht. Ich glaube, wir können es schaffen, eine gute Ehe zu führen.“
„Wir sind in Las Vegas, Jason. Hier werden Vermögen gewonnen und verloren. Unser Ehegelübde ist genauso ein Spiel wie die mit Karten oder Würfeln in den Casinos. Und unsere Erfolgschancen sind ebenso gering.“
Er strich über ihren Rücken. „Ich dachte, du bist eine Träumerin, keine Pessimistin“, flüsterte er, und seine Lippen streiften ihr Ohr.
„Ich bin Realistin“, erwiderte sie. Aber was war real und was nur eine verlockende Illusion?
„Wärst du wirklich so realistisch, würdest du nicht
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