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Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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habe.“
    „Schon gut! Ich hab dich ja auch
ziemlich gereizt.“
    „Es hätte nicht passieren
dürfen.“
    Jan drehte sich in Toms Armen um und
nahm dessen Gesicht in beide Hände. „Nein, das hätte es nicht. Ich erkenne aber
an, dass du es mehr als wieder gut gemacht hast.“ Er küsste Tom sanft, um
weitere Widerworte zu ersticken. Ja, Toms Unbeherrschtheit hatte ihn
geängstigt, doch er war nicht rücksichtslos gewesen, hatte danach alles getan,
um ihm, Jan, den Akt so schön wie möglich zu machen. Und es war überwältigend
gewesen. Jan hatte zuvor noch nie einen Orgasmus erlebt, indem er bloß anal
stimuliert worden war.
    „Ich liebe dich“, hörte er plötzlich
Tom an seinen Lippen murmeln. „Ich schwöre, ich werde dir nie wieder wehtun.“
    Jan wusste nicht, was er darauf
erwidern sollte. Jedes Wort, das er hätte sagen können, klang nach einem
billigen Abklatsch. Er küsste Tom, legte all die Gefühle hinein, die ihn
durchströmten und hoffte, er verstand diese Sprache genauso.
    Hinter ihnen zischte es, und als
Jan die Augen öffnete, standen sie in einem Nebel.
    „Mist!“ Die Hälfte des Bacons war
verbrannt. Jan zog die Pfanne vom Herd und fluchte vor sich hin.
    „Ist nicht so schlimm“, sagte
Tom. „Hauptsache, du bist mir nicht böse.“
    Jan verteilte das Ei und den
restlichen Speck auf zwei Teller und stellte sie auf den Tisch.
    „Ich war dir nie böse, und jetzt
hör bitte damit auf. Ich möchte die Zeit mit dir genießen.“
    Tom grinste. Es sah noch
etwas ... ja, wie eigentlich  – betroffen aus, doch er nickte.
    „Ich muss noch mal kurz zur
Toilette. Bin gleich da.“
    Jan schmunzelte. Im Grunde fand
er es gut, dass Tom den Vorfall nicht einfach abtat. Thomas Richter hatte
zwischen ihnen nichts zu suchen. Er wollte diesen berechnenden, arroganten und
rücksichtslosen Mann nicht bei sich haben, nur seinen Tom.
    Jan stellte zwei Gläser Marmelade
auf den Tisch. Seine Mutter hatte sie selbst gemacht – Erdbeere und Schwarze
Johannisbeere. Er selbst mochte die Zweite lieber, sie war nicht so süß. Mal
sehen, welche Tom besser schmeckte? Dieser kam aus dem Bad und setzte sich an
den Tisch. „Mann, das sieht alles so lecker aus. Du verwöhnst mich zu sehr.
Irgendwann will ich gar nicht mehr weg.“
    „Vielleicht spekuliere ich ja
darauf?“
    Ihre Blicke trafen sich, hielten
sich für Sekunden fest. Jan glaubte, genau diesen Wunsch in Toms Augen zu
sehen, doch er senkte irgendwann die Lider und Jan war sich nicht mehr sicher.
    „Ich hab gesehen, dass du im Bad
schon aufgeräumt hast. Das brauchst du nicht. Mir war gerade etwas eingefallen,
was ich noch vor dem Meeting erledigen musste. Normalerweise bin ich nicht so
unordentlich.“
    „Das ist gut zu wissen. Ich war
geschockt, als ich ins Bad kam. Meine Ordnung ist mir heilig.“
    „Und warum hast du nichts
gesagt?“
    „Weil ich mich nicht gleich mit
dir streiten wollte. Du bist es halt gewohnt, dass dir alles nachgetragen
wird.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Ich denke, ihr habt einen Butler
und mit Sicherheit auch eine Putzfrau?“
    „Falsch! Mein Vater hat einen
Butler und eine Wirtschafterin. Ich wohne zwar im selben Haus, aber mein
Bereich ist separat und ich mach meinen Kram selbst.“
    „Du putzt?“
    „Die täglich anfallenden Dinge
schon. Martha macht einmal die Woche gründlich sauber, aber sonst ... Hast
du gedacht, ich bin schlampig?“
    Jan zuckte mit den Schultern und
bejahte die Frage. Tom schüttelte missbilligend den Kopf und schnalzte mit der
Zunge. Wieder grinsten sie sich an. In Jans Brust tanzte ein Feuerball. Er
fühlte sich angekommen. Diesen Mann wollte er – für den Rest seines Lebens.
    „Ich liebe dich auch, Tom.“
    Dessen Lächeln wurde zu einem
ausgewachsen Grinsen. Er ergriff Jans Hand und zog sie an seine Lippen. Warm
und sanft hauchten sie einen Kuss auf Jans Fingerspitzen.
    „Das ist schön.“
    Ja, das war es. Ihre Liebe war
das Schönste, was Jan je erlebt hatte. Er fühlte sich, wie in Sonnenschein
gebadet.
    Nach einer Weile löste Tom den
Blick und verschlang das Rührei. „Was hast du heute eigentlich noch vor?“,
fragte er mit vollem Mund.
    „Ich habe nichts geplant. Wir
könnten heute Abend schön essen gehen. Oder ins Kino?“ Jan wusste nicht, warum
er diese Vorschläge machte, war ihm Toms Reaktion doch bereits klar. Ein
leichter Schatten bildete sich auf dessen Zügen.
    „Du könntest aber auch was
Schönes kochen und wir bleiben hier.“
    „Könnten wir ... Dann

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