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Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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kein Wort verstand, nahm er doch die latenten Schwingungen wahr und
hörte das Flirten in Toms Stimme. Dessen Lachen klang künstlich, ebenso wie das
der Frau, die ihm antwortete.
    Für einen Moment war Jan
versucht, tatsächlich unter den Tisch zu krabbeln und Tom zu zeigen, wo er
hingehörte. Doch das war albern und kindisch, und außerdem sprach nicht Tom,
sondern Thomas Richter mit dieser Frau.
    Er schloss leise die Tür hinter sich
und kochte sich endlich einen Kaffee. Mit dem Becher in der Hand ging er ins
Wohnzimmer, nahm das Telefon mit und setzte sich auf die Couch.
     
    „Hallo Hase!“
    „Ich rede nicht mehr mit dir. Wie
kannst du mich drei Tage lang ignorieren?“
    Jan schmunzelte. „Dann hör mir
einfach zu.“ Er erzählte von dem Wiedersehen mit Tom, von den überwältigenden
Gefühlen, seiner Liebe zu ihm und der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft.
„Ganz einfach wird das nicht. Tom ist ausgesprochen schlampig. Er ist es
gewohnt, einen Butler zu haben, aber ich übernehme die Rolle nicht.“
    „Ich freu mich so für dich. Vor
allem, dass er deine Gefühle erwidert. Wann darf ich ihn kennenlernen?“
    „Du willst doch bloß meinen
Freund anschmachten.“
    „Ist er echt so heiß wie auf den
Fotos?“
    „Noch viel heißer“, lachte Jan
und spürte dem warmen Glühen in der Brust nach.
    „Dann werde ich heute Nachmittag
mal kurz vorbeikommen und den Burschen inspizieren.“
    „Kommt nicht infrage“, platzte es
aus Jan heraus.
    „Frechheit!“
    „Nein, im Ernst. Tom arbeitet
gerade. Der Herr Unternehmer hat eine Videokonferenz mit Mailand. Ich hab keine
Ahnung, wie lange das dauert und danach will ich ihn für mich. Wir müssen uns
doch selbst erst einmal kennenlernen.“
    „Wie wäre es dann mit Brunch am
Sonntagmorgen?“
    „Ich habe Samstag Nachtdienst und
auch keinen Schimmer, wie lange Tom bleibt. Er wird sicher nicht jede Nacht bei
mir bleiben.“
    „Du solltest nichts überstürzen.
Mir ist klar, dass du überglücklich bist, aber geh es langsam an. Dein Tonfall
sagt mir deutlich, dass du über den Unternehmer nicht sehr glücklich bist.“
    „Es ist nicht der Job, sondern
wie sich Tom dadurch verändert. Thomas Richter ist ein Mensch, den ich nicht
wirklich mag. Kaum zu glauben, dass diese beiden Seelen in ein und derselben
Brust wohnen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein.“
    „Vielleicht ist er schizophren?“
Sie lachten beide.
    Plötzlich stand Tom in der Tür
zum Wohnzimmer. Er hatte Jackett und Krawatte abgelegt. Das Hemd stand offen.
Er stützte sich mit den Händen am Türrahmen ab und lächelte.
    „Wow!“, entschlüpfte es Jan.
    „Was?“, hörte er Katja fragen.
    „Ach nichts! Mir bietet sich
gerade ein Anblick, der mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.“
    „Du bist verrucht“, sagte Katja.
Und Tom flüsterte: „Ich muss noch zwei Telefonate erledigen. In einer halben
Stunde bin ich bei dir.“
    Jan nickte und musste sich Katjas
Worte in Erinnerung rufen.
    „Ich bin hier bestimmt nicht der
Lüstling, das kannst du mir glauben.“
    „Ich will es gar nicht wissen“,
scherzte sie.
    „Oh doch, das willst du.“
    Sie alberten noch eine Weile
herum und Jan gab Katja das Zugeständnis, mit Tom wegen des Brunches zu
sprechen.
    „Dann grüß ihn mal von mir und
erzähl nicht so viele Lügenmärchen über mich.“
    „Würde ich nie tun. Du weißt, wie
sehr ich dich liebe?“
    „Ich dich auch. Viel Spaß noch,
und wir hören voneinander.“ Die letzten Worte betonte sie bissig.
     
    Aus der Küche drang Toms Stimme
zu ihm. Dieser stand an der Terrassentür und stützte sich mit einer Hand am
Rahmen ab. Er trug ein Headset, sprach energisch, wie es Thomas Richters Art
war – und zwar auf Französisch. Der Singsang kribbelte in Jans Nacken und
machte ihn ganz kirre. Toms Hemd hing offen über dem Oberkörper und der
knackige Arsch in den roten Pants reizte Jan ungemein.
    In einem Anflug von Bosheit trat
er hinter ihn und legte die Hände auf dessen Hüften. Tom zuckte zusammen, sah
ihn verwirrt an, unterbrach den Redefluss jedoch nicht.
    Mal sehen, wie viel
Selbstbeherrschung der Herr Unternehmer hat? Jan kniete sich hin und schob die Finger unter den
dünnen Stoff der Unterhose. Tom wehrte sich halbherzig und es dauerte nicht
lange, da präsentierte sich Jans kundigen Händen eine stattliche Erektion.
    Toms Atem beschleunigte sich. Der
französische Wortschwall klang ungehalten. Jan grinste und zog ihm die Pants
bis in die Kniekehlen. Ein dumpfes

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