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Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Augen. Sinnliche Lippen, die etwas sagten.
„Du gehörst zu mir.“
    Jan löste sich auf.
    Ohne Vorwarnung brauste der Sturm
über ihn hinweg. Welle auf Welle barst über ihm und trug ihn davon.
    Feine rosafarbene Flocken
umhüllten ihn, streiften die Haut, blieben auf ihr liegen, tanzten vor seinen
Augen.
    Kirschblüten – eine vollkommener als
die andere.

Allein gelassen
     
    Ein unangenehmes Klickgeräusch
holte Jan in die Realität zurück. Er barg den Kopf im Kissen, wollte nicht
zurück in die Welt. Die Wärme des Bettes hüllte ihn ein. Er fühlte sich
schlapp, wie gerädert und doch entspannt. Wohlig seufzte er, während er dem
Klicken lauschte und sich fragte, was das sein könnte.
    „Na, bist du wieder unter den
Lebenden?“
    Jan hob den Kopf. Tom saß mit
ausgestreckten Beinen neben ihm, tippte etwas in den Laptop und schmunzelte. Er
trug eine Unterhose, sonst nichts. Jan dachte zum tausendsten Mal, wie
schweinegut dieser Kerl doch aussah. Und er gehörte zu ihm – ein unglaublicher
Gedanke!
    Jan ließ den Kopf wieder ins
Kissen fallen und grinste breit. Er versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, was
geschehen war, erinnerte sich jedoch bloß an dieses Gefühl des Schwebens.
    „Wie lange habe ich geschlafen?“
    „Knapp eine Stunde.“ Tom stellte
den Laptop beiseite, kuschelte sich an seine Seite und küsste seine Schulter.
„Ich störe ungern deine Entspannung – aber hast du keinen Hunger?“
    „Dann koch doch. Der Kühlschrank
ist voll.“
    Tom lachte und liebkoste ihn
erneut. Unzählige sanfte Küsse trafen sein Schulterblatt und den Nacken. Ein
angenehmes Gefühl der Zufriedenheit breitete sich wie eine Decke über ihn.
    „Ich kann zwar vieles, sogar
meinen Liebsten zum Fliegen bringen, aber Kochen gehört nicht dazu.“
    Da Tom nicht aufhörte, ihn zu
küssen und zu streicheln, sah Jan keine Notwendigkeit, die Bitte seines
Freundes zu erfüllen. Er brummte leise und zufrieden, genoss jede noch so
sanfte Berührung. Sein blöder Magen unterbrach das süße Nichtstun durch ein
protestierendes Knurren.
    „Hab ich ein Glück“, flüsterte
Tom an seinem Nacken. „Ich verhungere gleich.“
    Jan hob widerwillig den Kopf.
„Hätte ich was zu sagen, würde ich nie wieder aus diesem Bett aufstehen und bis
in alle Ewigkeit mit dir hier liegenbleiben.“
    „Dann würdest du einen qualvollen
Erschöpfungstod sterben.“
    Jan brachte ein Geräusch hervor,
das irgendwo zwischen Lachen und Seufzen lag.
    „Hör auf, an meinem Ohrläppchen
zu knabbern, sonst ziehe ich diese Todesart in Erwägung.“ Jan hatte gehofft,
dass sich Tom lachend auf ihn legen würde, doch er ließ von ihm ab und stand
auf.
    „Gut! Gehe ich halt zu Plan B
über.“
    „Der da wäre?“
    „Ich koche tatsächlich selbst.“
    Jan konnte sich das Chaos in der
Küche lebhaft vorstellen. Der Kerl kannte ihn mittlerweile viel zu gut.
Vermutlich hätte ihn keine andere Drohung schneller aus dem Bett getrieben. Er
beobachtete noch etwas träge, wie Tom den Laptop nahm und das Schlafzimmer verließ.
    „Quälgeist“, schmunzelte er vor
sich hin und raffte sich auf, ins Bad zu verschwinden. Ein paar Hände voll
kalten Wassers brachten seine Lebensgeister zurück. Jan grinste sich im Spiegel
an. Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals im Leben so wohlgefühlt zu
haben.
     
    Sie kochten gemeinsam. Tom
schnitt nach Anweisung das Gemüse, während Jan sich um die Steaks kümmerte. Sie
lachten viel und suchten ständig Körperkontakt. Immer wieder stand Tom hinter
ihm, lehnte sich gegen seinen Rücken, streichelte seinen Nacken. Es fühlte sich
so gut an, ihn bei sich zu haben.
    „Das duftet wieder köstlich“,
sagte dieser gerade, und eine Hand lag auf Jans unterem Rücken. „Ich könnte
mich wirklich daran gewöhnen, jeden Abend von dir bekocht zu werden.“
    „Dieser Wunsch wird mit meinem
Dienstplan kollidieren.“
    „Leider! Wir sollten nach dem
Essen unsere Terminkalender abgleichen.“
    Jan lachte. „So was habe ich
nicht. Tut mir leid, meine Freunde bekommen bei mir im Allgemeinen keine
Termine.“
    Tom lachte nicht. Er setzte sich an
die Theke und beobachtete Jan, der sich unter Toms Blick etwas unwohl fühlte.
    „Du willst wirklich feste Termine
vereinbaren, wann wir uns sehen können?“
    „Es wird nicht anders
funktionieren. Gerade die Monate vor Weihnachten sind bei mir voll bis unter die
Decke. Ich brauche diese Struktur, sonst vergesse ich ...“ Tom schwieg und
Jan konnte nicht glauben, dass er wirklich in

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