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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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ausgesetzt, ohne es zu ahnen. Ohne es zu wollen … Zedrik hatte lediglich einen Denkzettel erhalten sollen.
    Jeremy, du bist ein Scheusal.
    Und dennoch hatte sich Zedrik für ihn geopfert, war in Taznaks Fänge und somit garantiert in Sklaverei geraten. Wenn er die Augen schloss, tauchte das erleichterte Lächeln in Zedriks Gesicht vor ihm auf, während der Seelenfresser seine Klauen nach ihm ausstreckte.
    Er schüttelte sich, als ihn ein plötzlicher Schauer überlief.
    „Die Hölle ist auch nich‘ gerade ein Kurort“, erinnerte ihn Groshphank nüchtern. „Lass doch Zedrik entscheiden, was ihm mehr behagt. Zeig ihm damit wenigstens, dass er dir nich‘ egal ist. Du magst ihn doch, oder?“
    Lauernd schaute ihn Groshphank an. Wäre er nicht gerade der Hüter seiner Seele, hätte ihm Jeremy den schuppigen Hals umgedreht.
    „Natürlich ist er mir nicht egal“, fauchte er. Dann stiefelte er zur Tür, riss sie auf und brüllte: „Harrison, die Beschwörungskerzen! Rasch!“
     

Kapitel 24
     
    Das Fehlen der Schmetterlinge
     
    Zedrik sah furchtbar aus. Blutige Striemen bezeugten, dass Taznak seinen Schweif einzusetzen verstand, er hatte verblassende Brandwunden, die sich über seinen gesamten nackten, geschundenen Körper zogen. Offenbar war er mit glühenden Ketten gefesselt worden. Und das Dämonenmal auf seiner Brust …
    Ohne nachzudenken sprang Jeremy in den Beschwörungskreis und kniete sich neben ihm nieder.
    „Zedrik, sieh mich an!“
    Hellgrüne Augen, erfüllt von gequälter Verständnislosigkeit, gehorchten dem Befehl.
    „Jerry?“
    „Das heißt Jeremy“, verbesserte er mit gespielt strengem Ton. Lieber hätte er den erbarmungswürdig zugerichteten Mann in seine Arme gerissen und alles getan, um diesen Ausdruck von Schmerz und erstarrtem Grauen von seinem Gesicht zu wischen. Stattdessen nahm er überaus vorsichtig die blutverschmierten Hände und drückte sie sanft.
    „Jawohl, Sir“, flüsterte Zedrik matt. „Danke, dass du mich geholt hast …“
    „Wie kann ich dir helfen? Was verlangt Taznak von dir? Und warum heilst du noch nicht?“
    „Helfen – weiß ich nicht. Was Taznak will, hat er wohl selbst noch nicht ganz auf dem Schirm. Und zum Heilen bin ich zu sehr geschwächt.“
    Zedrik schien zu frieren und sah so elend aus, wie er seitlich zusammengekrümmt dalag, dass Jeremy am liebsten losgeheult hätte. Das würde niemanden weiterbringen; also streichelte er ihm beruhigend über die Wangen.
    „Ich muss kurz raus und Harrison ein paar Anweisungen geben, bin sofort …“
    „Ich bin großartig darin, Befehle weiterzugeben!“, krähte es fröhlich von der Seite.
    „Groshphank, hatten wir nicht irgendetwas zum Thema Privatsphäre besprochen?“, fragte Jeremy ungehalten. Der kleine Dämon legte den Kopf schief und setzte eine ‚ich bin ein süßer kleiner Welpe, bitte tritt mich nicht!’-Miene auf.
    „Ich brauche heißes Wasser, Tücher, Kissen und eine Decke“, sagte Jeremy mit einem verhaltenen Seufzen.
    „Schwanger isser aber nich’, oder doch?“ Kichernd hüpfte Groshphank davon, bevor er sich einen verdienten Nackenschlag einfangen konnte.
    „Und klares Wasser zum Trinken!“, brüllte Jeremy ihm hinterher.
    „Was ist mit dem Pakt?“, fragte Zedrik. „Er ist hier, du konntest ihn nicht beschwören, wie also …“
    Jeremy legte ihm einen Finger auf die zerbissenen Lippen.
    „Mach dir keine Sorgen um mich, Zed. Groshphank und ich haben uns arrangiert. Du bist derjenige, der Hilfe braucht.“
    Es klopfte, dann trat Harrison ein und brachte einen Teewagen mit allem, was Jeremy erbeten hatte. Woher er so schnell das heiße Wasser gezaubert hatte, blieb sein Geheimnis, und dass Groshphank oben auf einem der Kissen thronte, war ein erträgliches Übel.
    „Wenn Sie noch etwas benötigen, rufen Sie mich, Sir.“ Harrison stellte die Schüssel mit heißem Wasser vor dem Bannkreis ab und wandte sich dann Groshphank zu.
    „Die Köchin benötigt eine Expertenmeinung, welchen Kuchen sie backen soll. Ich dachte dabei an dich.“
    „Er ist ein wundervoller Denker!“, verkündete der kleine Wissensdämon und hüpfte auf Harrisons Schulter, der das ungerührt hinnahm.
    „Dein Butler ist echt cool.“ Zedriks Grinsen wurde zu einer verzerrten Grimasse, als Jeremy ihn dazu brachte, sich auf den Rücken zu legen.
    „Ich werde dir das Blut und den Höllenstaub abwaschen, so gut es geht“, murmelte Jeremy entschuldigend. „Danach fühlst du dich sicher etwas besser.“
    „Muss ein

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