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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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klar war belgische Schokolade toll, jedoch hatte er es viel mehr genossen,mit diesem energischen Ex-Lord zu diskutieren und zu fachsimpeln. Er schloss die Augen und räkelte sich in der Sonne.
    „Groshphank, nicht wahr?“
    „Na klar, Kumpel, hab ich dir doch schon erzählt.“ Kichernd stieß er den Gartenzwerg mit dem Ellenbogen an. Moment mal! Der sprach doch nicht! Mit einem Satz sprang er auf die Füße. Vor ihm standen drei Männer in einer Art schwarzer Uniform.
    „Tagesgarde von Madame de Lorville“, wurde er kühl unterrichtet. „Wir sind mit einer Botschaft hier.“
    „Jeremy ist im Haus“, fiepte Groshphank. Vor der alten Vettel hatte er weiterhin einen Heidenrespekt. Vielleicht sollte er Jeremy mal bei Gelegenheit vorschlagen, nicht nur das Haus, sondern auch den Garten gegen unerwünschte Besucher abzusichern.
    „Die Botschaft ist an dich gerichtet, Schuppenhirn. Und du solltest lieber aufmerksam zuhören, dir die Worte gut merken,und vor allem hast du dich an die Anweisungen zu halten, da Madame dir sonst höchstpersönlich einen Besuch abstatten wird.“
    Auf einmal war der Tag überhaupt nicht mehr gemütlich. Groshphank zog sich hinter den Gartenzwerg zurück.
    „Droht mir lieber nicht“, sagte er und stellte alle seine Schuppen auf, was normalerweise sehr beeindruckend aussah, unter dem Mäntelchen traurigerweise überhaupt keine Wirkung zeigte. „Mein Freund hier kann Karate.“
    Die Tagesgarde verzog nicht einmal eine Miene. Humorlose Bastarde!
    „Also schön, ich bin ganz Ohr.“
    „Es geht um einen Fluch. Madame de Lorville ist der Meinung, du solltest so einiges darüber wissen.“
     
    ~*~
     
    „Großer! Großer!“
    Jeremy saß in seiner Bibliothek und blätterte in diversen dicken Wälzern nach einer Möglichkeit, ein Tor zur Civitas Diaboli zu öffnen. Er weigerte sich,Zedrik aufzugeben. Das würde bedeuten, er hätte zwei Partner verloren. David, weil er damals am Vögeln war und Zedrik, mit dem er gevögelt hatte. Stöhnend vergrub er das Gesicht in den Händen. Sex sollte abgeschafft werden, dann würde in der Welt nicht so ein Chaos herrschen. Und ihm würde es auf jeden Fall besser bekommen.
    Groshphank sprang auf den Tisch und zog ihm die Hände von den Augen.
    „Mir ist eine total simple Lösung eingefallen, wie wir deinen Zedrik befreien können. Du beschwörst ihn einfach und öffnest dann den Bannkreis. Damit wäre das Succubus-Herzchen frei. Na? Na? NA ?“
    „Großartige Idee, wirklich. Darauf wäre ich nie gekommen“, sagte Jeremy mit ätzender Stimme. „Erinnerst du dich auch, dass Zedrik in Taznaks Gewalt war, als sich das Portal schloss? Er wird längst der Sklave dieses Dämonenfürsten sein. Damit können wir ihn zwar aus einem Bannkreis entlassen, aber auf Taznaks Befehl hin muss er in die Civitas Diaboli zurückkehren.“
    „Und was suchst du dann in diesen Schwarten?“ Groshphank deutete auf die vielen Bücher. „Willste etwa ein Portal in die Hölle öffnen? Das vergiss mal ganz schnell. Selbst Faust ist das niemals gelungen. Der hat bloß einen Pakt schließen können, weil ihm Mephisto nämlich als Pudel verkleidet zugelaufen ist. Hallo? Mylord wird doch wohl Goethes Faust kennen?“
    „Groshphank, schweif nicht vom Thema ab.“ Jeremys eigene Faust donnerte auf den Tisch nieder. „Gegen Taznak ist Mephisto ein Engelchen. Es ist mir also unmöglich, selbst ein Portal zu öffnen?“
    „Ohne einen Tropfen Dämonenblut in dir, kann ich diese Frage nur positiv bescheiden, oh mein Lord. Und ich selbst bin bedauernswerterweise nur prächtig, aber nicht mächtig genug.“ Ein wenig verschnupft zupfte Groshphank an seinem Mäntelchen herum. Mit einer ärgerlichen Geste wischte Jeremy die uralten Bücher vom Tisch.
    „Zeitverschwendung!“, zischte er. „Pure Zeitverschwendung!“ Wütend sprang er auf und begann ruhelos in dem Zimmer auf und ab zu laufen, während Groshphank ihn aufmerksam beobachtete.
    „Wieso fragst du nich‘ unser Succubus-Herzchen, ob der nich‘ eine Idee hat, wie du ihm helfen könntest? Wenn de ihn in einem Bannkreis festhältst, hättet ihr zwölf Stunden Zeit, in denen Taznak ihn auch nich‘ zurückrufen kann. Zeit genug, um euch etwas einfallen zu lassen.“
    „Bannkreise bekommen Zedrik nicht sonderlich gut.“ Das hatte er nie auch nur geahnt, bis sein Partner es ihm verraten hatte. Deswegen nagte zusätzlich das schlechte Gewissen an ihm. Einmal hatte er diesen halbdämonischen Spinner zwei Tage lang Schmerzen

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