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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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sein zu können?
    „Wenn das niedliche Succubus-Herzchen nicht mehr vor sich hin träumt, dann könnte ich euch die wichtigsten Dinge des Lebens verraten.“
    „Schieß los“, brummte Zedrik, der es gerade genoss, dass Jeremy ihm den wirren Schopf kraulte.
    „Es wird heute Ingwerkuchen geben.“
    Jeremys Kraulen fand ein abruptes Ende. „Was sagt eigentlich unser neuer Pakt dazu aus, wenn ich dich in einem Anfall von Rage erwürge?“
    Groshphank wiegte tadelnd seinen schuppigen Kopf.
    „Das wäre das Ende einer wundervollen Freundschaft, Großer.“
    „Groshphank, bitte. Ich habe bloß noch ein paar Stunden. Die möchte ich nicht mit unsinnigen Dingen verschwenden“, mischte sich Zedrik ein. Außerdem waren die Kopfschmerzen wieder da, die ihm der Bannkreis bescherte. Er bemühte sich, sein Leiden vor Jeremy zu verbergen.
    „Schon gut, schon gut. Du bräuchtest mindestens eine halbe Seele, um bis zu einem Engel vorstoßen zu können. Die da oben sind ziemliche Bürokraten, ein Hauch von Seele reicht deswegen nich‘ aus. Möchte jemand von euch Popcorn? Das Popcorn hier ist Weltklasse. Hey, das Ding hätte mich beinahe getroffen. Jeremy, was soll das?“
    Zedrik unterdrückte ein Grinsen. Sein ungeduldiger Partner hatte ein Kissen nach dem Schuppenkopf geworfen.
    „Erzähl weiter, Groshphank“, bat er.
    „Ich sollte mich vielleicht lieber mit dem Gartenzwerg unterhalten. Der ist netter als ihr.“ Der Kleine verschränkte schmollend die Arme vor der Brust.
    „Prächtigster, schönster Wissensdämon“, sagte Zedrik schmeichelnd, „Jerry ist im Umgang mit Dämonen noch nicht so richtig geübt. Er wollte bloß seine unerträgliche Neugier befriedigen und von deiner umfangreichen Kenntnis profitieren.“
    „Befriedigen, häh? Damit kennst du dich ja wenigstens aus“, sagte Groshphank hämisch.
    „Und wie“, brummte Zedrik und biss spielerisch in Jeremys Schenkel. Deutlich spürte er, wie sein Partner wohlig erschauerte. Gleich darauf drückte dessen erwachendes Glied gegen seine Wange. Nachhaltige Ablenkung neben wichtigsten Informationen … das war gar nicht gut. Zedrik zwang sich zur Aufmerksamkeit, obwohl ihm bei Jeremys Duft der Erregung das Wasser im Munde zusammenlief.
    „Ihr braucht jemanden, der euch den Weg zur Golden Gate zeigt“, fuhr Groshphank fort.
    „Die Golden Gate ist in San Francisco“, sagte Jeremy ratlos. „Das weiß jedes Kind. Und da sollen wir Zedriks Seele finden?“
    „Du bist wirklich ein Schaumhirn, Großer. Nicht die Golden Gate. Sondern die Golden Gate. Die, die direkt an die Himmelspforte führt.“
    Ratlos schauten sich Zedrik und Jeremy an. „Nie gehört“, sagten sie beide.
    „Natürlich habt ihr schon davon gehört. Ganz sicher unter den Namen Bifröst. Na, dämmert’s?“
    „Bifröst, die Regenbogenbrücke, die nach Asgard führt?“, erkundigte sich Zedrik verblüfft.
    Eine Klaue deutete auf ihn. „Der Kandidat hat hundert Punkte. Die Wikinger haben sie so genannt. Übersetzt bedeutet Bifröst Schwankende Himmelsstraße . Und sie ist verdammt schwankend, das könnt ihr mir glauben. Andere nannten sie auch Beberast oder Ásbrú, nachzulesen in Band zwei der Brockhaus-Lexikon-Reihe.“ Groshphank grinste und stellte dabei wieder einmal sein Haifischgebiss zur Schau. Zedrik richtete sich auf, obwohl ihm dabei schwindlig wurde. Hinter seiner Stirn hämmerten die Kopfschmerzen. Beinahe sehnte er sich nach Taznak zurück.
    „Groshphank, woher soll ich denn eine halbe Seele nehmen? Und wer könnte mich zur Himmelsstraße führen?“
    „Na, der Große hat doch eine Seele. Und mit Taznaks Mal kannst du ihm … einen Teil … davon … nehmen?“
    Mit jedem weiteren Wort des Schuppenkopfs stieg der Zorn in ihm an, was sich mehr als deutlich in seinem Gesicht zeigen musste, denn Groshphank schluckte sichtlich. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte er sich zu Jeremy um, der tatsächlich über diesen absurden Vorschlag nachzudenken schien.
    „Bring mich zurück“, verlangte er.
    Jeremys schöne Augen richteten sich verwundert auf ihn.
    „Was? Wieso?“
    „Ich will mir keinen weiteren Unsinn anhören.“
    „Zedrik, das ist eine Chance,an deine Seele heranzukommen.“
    „Auf Kosten der deinigen?“ Er hatte geschrien, das war gar nicht gut. Regel 53: Schrei niemals deinen Boss an. Hrrrgh! Jeremy und seine vielen Regeln. Warum gab es keine, die da lautete: Rühr meine Seele nicht an?
    „Was, wenn mir deine Seele so köstlich vorkommt, dass ich alles nehme und

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