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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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hatte sich von hinten an Nancy gerieben, ihre Brüste umfasst und Janey aufgefordert, daran zu lecken und sie zu küssen.
    Janey schauderte.
    Sie hatte es nicht getan, aber nur, weil Jerry sie hochgehoben und zum Bett getragen hatte, um das Gesicht zwischen ihren weit geöffneten Schenkeln zu vergraben. Alles in Janey krampfte sich zusammen, als ihr Körper sich mit einer Wonne, die ihr jetzt peinlich war, daran erinnerte. Es trieb ihr eine frische Welle heißer Schamesröte ins Gesicht.
    Kurz danach hatten Rick und Nancy sich zu ihnen aufs Bett gesellt, und bald waren sie eine einzige wimmelnde Masse, streichelten, berührten, leckten, saugten, fickten – wie Rick an einem Punkt freudig gesagt hatte –, Gliedmaßen, Hände, Lippen und Leiber.
    Nancy hatte den Männern fachmännisch Kondome übergezogen – darauf hatte sie bestanden –, während Janey sich eingestehen musste, dass sie viel zu weggetreten gewesen war, um sich darum zu scheren.
    Was sie getan hatte, war schrecklich und erfüllte sie mit abgrundtiefer Scham. So etwas durfte nie wieder passieren. Ich darf nie wieder überhaupt daran denken, sagte Janey sich entschlossen.
    Jemand klopfte ungeduldig an die Wohnungstür. Oliver stöhnte und schlug die Augen auf, um auf seine Armbanduhr zu schauen. Es war noch nicht einmal sieben Uhr. Er war auf einer Party gewesen und erst nach drei ins Bett gekommen. Wer auch immer es war, er würde wiederkommen müssen. Er zog sich das Kissen über den Kopf, doch das Klopfen ging weiter und wurde, wenn überhaupt, noch lauter.
    Unter leisen Flüchen stand Oliver auf und stieg in seine Jeans.
    »Schon gut, ich hör dich«, rief er, als er barfuß zur Tür tappte. »Himmel, die ganze verdammte Straße kann dich hören«, fügte er hinzu, als er aufschloss und die Tür öffnete. Erstaunt trat er einen Schritt zurück, als er seine Mutter vor der Tür stehen sah.
    »Endlich«, meinte sie, bevor er irgendetwas sagen konnte. »Komm, dein Vater fragt nach dir, und es ist nicht viel Zeit.«
    »Was?« Oliver kratzte sich am Kopf und gähnte.
    »Ich hab dir doch gerade gesagt, es geht um deinen Vater. Er liegt im Sterben, und er will dich sehen.« Während sie sprach, hob sie den Rollkragenpullover vom Boden auf und reichte ihn ihm, bevor sie auch noch seine Schuhe zusammensuchte.
    Automatisch zog Oliver sich den Pullover über den Kopf und setzte sich dann aufs Bett, um in Socken und Schuhe zu steigen. Seine Mutter musterte ihn mit grimmiger Miene.
    Mit exakt dieser Entschlossenheit beobachtete seine Mutter ihn schon, solange Oliver denken konnte, jeder Zentimeter ihrer ein Meter achtundfünfzig darauf konzentriert, ihn und seinen Vater herumzukommandieren und an ihnen herumzunörgeln, bis sie taten, was sie als recht und billig betrachtete. Hohe Maßstäbe hatte seine Mutter – viel zu hohe, fand Oliver oft –, besonders was Sauberkeit anging. Ein Dämon mit Mopp und Besen war seine Mutter. Sie putzte sich nie heraus, sah aber immer tadellos aus, kein Gramm Fett zu viel und das dunkelbraune Haar, das er von ihr geerbt hatte, immer zu einem strengen Knoten frisiert.
    Oliver war noch nicht ganz bei sich und stellte keine Fragen, sondern folgte ihr nur hinaus auf die Straße, wo zu seiner Überraschung ein Taxi mit laufendem Motor auf sie wartete. Unfassbar, dass seine Mutter, die nie einen Penny vergeudete und die einen Shilling leicht auf zehn strecken konnte, überhaupt ein Taxi genommen hatte, ganz zu schweigen davon, es auch noch mit laufendem Taxameter warten zu lassen.
    »Was ist passiert?«, wollte Oliver wissen, sobald das Taxi sich in Bewegung gesetzt hatte, doch seine Mutter schüttelte nur den Kopf und warf einen warnenden Blick auf den Taxifahrer, womit sie andeutete, dass sie in seiner Gegenwart nichts sagen würde.
    Das Taxi raste die praktisch leere Straße Richtung East End und Bow hinunter, doch plötzlich bog der Fahrer ab und fuhr nicht in die Straße, wo Oliver aufgewachsen war und wo seine Eltern lebten, sondern nach Plaistow, dem eleganteren Teil des Viertels, wo er vor einem großen, vierstöckigen spätgeorgianischen Haus hielt.
    »Komm.« Seine Mutter zog ihn am Ärmel.
    »Wozu hast du mich hergebracht?«, wollte Oliver wissen, als er zu ihr auf den Gehweg trat.
    »Bist du taub oder was? Ich hab doch gesagt, dass dein Vater bald sein letztes Gebet sagt und dich sehen will, bevor er stirbt.«
    Sein Vater? Oliver wandte den Blick von dem Haus auf seine Mutter. Dies war nicht das Haus, in dem er

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