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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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doziert.«
    »Es ist nur natürlich, dass er sich darum bemüht, den bestmöglichen Profit aus dem Land herauszuholen«, verteidigte Rose ihren Helden steif.
    Janey lachte und flehte dann: »Rose, sei nicht sauer. Ich wollte John nicht kritisieren. Ich weiß, dass du eine Schwäche für ihn hast.«
    »Habe ich nicht«, leugnete Rose augenblicklich. »Ich finde nur, du solltest ihn nicht herabsetzen, wo er doch nur das Gut am Laufen hält.«
    »Was hältst du davon, dass Dougie der neue Herzog ist?«, wechselte Janey rasch das Thema, denn sie wollte Rose weder aufregen noch ihr widersprechen. »Das war doch eine ganz schöne Überraschung.«
    »Was war eine Überraschung?«, fragte Ella, die sich zu ihnen gesellte. Sie hatte einen schreckhaften Augenblick erlebt, als Janey fast bei ihr hereingeplatzt wäre, als sie gerade ihre Diätpille nehmen wollte. Natürlich spielte es eigentlich keine Rolle, ob ihre Schwester Bescheid wusste. Schließlich tat sie nichts Unrechtes. Aber sie wollte nicht, dass sie es überall herumerzählte, was sie sicher tun würde, ohne sich viel dabei zu denken.
    Ella zupfte heimlich am Bund ihres marineblauen Leinenrocks. Sie war sich sicher, dass er nicht mehr ganz so eng saß wie früher. Hier in Denham gab es keine Waage, und bei den Mahlzeiten war es schrecklich schwierig, darauf zu bestehen, dass sie keinen Hunger hatte. Am Ende hatte sie so tun müssen, als hätte sie eine Magenverstimmung.
    »Herauszufinden, dass Dougie der neue Herzog ist«, antwortete Janey auf die Frage ihrer Schwester.
    Ella warf dem jungen Australier, der sich mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter unterhielt, einen raschen Blick zu. Kein Wunder, dass er sie auf der Party so eifrig ausgefragt hatte.
    »Emerald ist ganz schön vor den Kopf gestoßen«, fuhr Janey ohne das geringste Mitgefühl fort. »Sie hat sich geweigert, zum Mittagessen runterzukommen. Ich habe gehört, wie Mama zu Daddy gesagt hat, Emerald habe starke Kopfschmerzen vorgeschützt. Einen Anfall von ›grün vor Neid‹ halte ich für wahrscheinlicher.«
    Emerald blickte finster in ihre Zeitschrift. Wie konnte ihre Mutter es wagen, so ein Theater um den dämlichen Australier zu machen? Emerald war fest entschlossen, ihn niemals als »den neuen Herzog« zu bezeichnen, nicht einmal in Gedanken. Also, sie würde sich gewiss nicht an dem Theater beteiligen. Wie konnte so ein Esel überhaupt der Erbe ihres Vaters sein? Emerald schauderte bei dem Gedanken, wie demütigend es sein würde, wenn er zu ihrem Ball kam. Die Leute würden lachen und hinter seinem Rücken über ihn reden, und das würde auf sie zurückfallen. Warum war er ausgerechnet jetzt aufgetaucht, wo sie unbedingt den richtigen Eindruck auf den Herzog von Kent machen musste? Jede andere Mutter würde alles tun, um ihrer Tochter zu helfen, den Herzog von königlichem Geblüt zu beeindrucken, statt sie zu demütigen, indem sie Dougie zu ihrem Ball einlud. Sie hasste ihn, und sie hasste ihre Mutter.
    Beim Abendessen schaute Rose immer wieder verstohlen zu John, der weiter oben am Tisch saß. Wie es die Etikette verlangte, saßen die ranghöchsten Gäste in der Nähe der Gastgeberin und des Gastgebers, was natürlich hieß, dass Dougie rechts neben ihrer Tante saß, am einen Ende des Tisches, und John an ihrer linken Seite, während Jay am anderen Ende saß.
    Wäre Emerald anwesend gewesen, wäre sie neben den Herzog platziert worden, doch da dem nicht so war, war diese Ehre Lady Fitton Legh zuteilgeworden.
    Der liebe John, er war so ein guter, freundlicher Mensch, auch wenn er immer noch nichts zu ihrer neuen Frisur gesagt hatte.
    Als Rose später allein in der Bibliothek saß, wo sie in einem der Nachschlagewerke ihrer Tante die Herkunft zweier Couchtische nachschlagen wollte, von denen ihr Chef behauptete, sie seien Regency-Originale, die sie jedoch für Kopien hielt, sinnierte sie immer noch über Johns Tugenden.
    Die Tür ging auf, und Johns Stiefmutter kam herein. Rose verließ der Mut, doch sie schenkte ihr ein höfliches Lächeln, das von Lady Fitton Legh nicht erwidert wurde. Aus keinem logischen Grund war Rose plötzlich sehr beklommen zumute.
    »Ich bin hier, um mit dir ein Wort über meinen Stiefsohn zu sprechen.«
    »John?«, stammelte Rose, und ihre Beklemmung wuchs.
    Lady Fitton Legh neigte den Kopf. »Ich hoffe, es ist nicht nötig, dich darauf hinzuweisen, dass es sehr unklug von dir wäre, dich in romantischen Spinnereien um meinen Stiefsohn zu verlieren, Rose.«
    Roses Herz

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