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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Arbeitsflächen abgewischt waren. Nur die Kopfschmerzen blieben, ein dumpfes Hämmern hinter ihrer Stirn. Es war erst kurz vor neun Uhr. Sie würde sich noch einen Tee machen, bevor sie zur Arbeit fuhr. Sallys Hand schwebte über der ordentlichen Reihe von Tontöpfen, in der sie ihre Kräuter aufbewahrte. Schließlich kam sie mit einem gewissen Zögern über dem alten Margarinetopf zur Ruhe, in der sie Bodicotes Geschenk verwahrte.
    »Armer alter Kerl«, murmelte Sally. Sie öffnete behutsam den Deckel und schnupperte an der Dose.
    »Puh!« Es roch nicht besonders gut. Wahrscheinlich hatte der Inhalt seit Monaten luftdicht verschlossen in dieser Dose gelegen, seit dem Sommer. Sie schüttelte die Dose behutsam. Es war eine ganz besondere Mischung. Sie kannte nichts von alledem. Einige Blätter sahen aus wie Chrysanthemen. Vielleicht half das gegen ihre Kopfschmerzen? Sie konnte es zumindest probieren, nur das eine Mal. Sie hatte den Tee nur deswegen behalten, weil es ihr vorgekommen war, als beleidige sie die Erinnerung an den alten Mann, würde sie den Tee wegwerfen. Bodicote hatte ihr diesen Tee als freundliche Geste geschenkt. Warum sollte sie ihn nicht ausprobieren? Aufgegossen schmeckte er nicht viel besser, als er vorher gerochen hatte. Beim ersten Schluck verzog Sally das Gesicht. Entschlossen trank sie den größten Teil ihres Bechers leer, doch als sie den Bodensatz erreichte, ging sie zum Spülbecken und goss ihn weg. Ohne dem Gedächtnis von Mr. Bodicote zu nahe treten zu wollen – diesen Tee würde sie nie wieder anrühren. Sie nahm den Margarinebecher mit den restlichen Kräutern und ließ ihn in den Mülleimer fallen. In Zukunft würde sie sich an ihre eigenen selbst geernteten und getrockneten Mischungen halten. Sie bereitete sich wie üblich eine Thermoskanne davon zu, verstaute diese in ihre Umhängetasche und machte sich auf den Weg zur Arbeit, als ihr mit einem Mal bewusst wurde, dass die Kopfschmerzen verschwunden waren! Also hatte Bodicotes Tee tatsächlich gewirkt! Sie ging nach draußen und machte sich an das mühselige Ritual, ihren Wagen auf Bomben zu überprüfen. Es gab ihr ein etwas sichereres Gefühl, zu wissen, dass sie tat, was die Polizei vorgeschlagen hatte. Sie traute sich gewiss nicht zu, einen Sprengsatz zu finden, falls irgendjemand ihren Wagen präpariert hätte. Sally kauerte sich nieder, nahm einen alten Makeup-Spiegel, den sie an einem Tennisschläger befestigt hatte, und hielt ihn so, dass sie damit unter den Wagen sehen konnte. Sie fühlte sich richtig albern. Liam hatte sie wegen ihres improvisierten Spiegels verspottet, doch eines Tages hatte sie ihn dabei erwischt, wie er ihn ebenfalls benutzte. Danach hatte er kein Wort mehr darüber verloren – doch er benutzte den Spiegel-Tennisschläger immer noch. Ein merkwürdiger dunkler Klumpen haftete an der Vorderachse. O mein Gott! Doch nein, es war nur ein Dreckklumpen. Sie seufzte erleichtert. Als Nächstes öffnete sie die Motorhaube und warf einen Blick auf den Motor. Keine Drähte und Aggregate, die sie nicht kannte. Andererseits – falls die Bombe so eingestellt war, dass sie in dem Augenblick hochging, in dem sie die Zündung einschaltete, würde sie wahrscheinlich so im Wagen versteckt sein, dass Sally nichts bemerkte. Sie hoffte inbrünstig, dass sie, falls es so weit kam, augenblicklich tot war. Beide Beine zu verlieren wäre viel schlimmer, viel, viel schlimmer. Oder vielleicht auch nicht. Ein guter Punkt zum Streiten. Sie warf die Motorhaube zu und trat zurück. Diese Sucherei war ein aufreibender Job, und sie fühlte sich matt, jetzt, wo sie fertig war. Sie hatte elend schlecht geschlafen in der vergangenen Nacht, hatte über so vieles nachgedacht, das war der Grund. Sie hatte seit Ewigkeiten nicht mehr gut geschlafen. Austin hatte bemerkt, wie müde sie aussah. Er hatte ihr gesagt, dass sie nicht so früh kommen solle. Er wusste nicht – oder doch? –, dass sie ihr Zuhause so früh verließ, weil ihr Herz leichter wurde, je weiter sie sich vom Cottage entfernte – und dementsprechend wieder sank, wenn sie abends zurückkehrte. Austin. Austin und seine Pläne. Als hätte sie nicht genügend andere Dinge im Kopf. Sie nahm hinter dem Lenkrad Platz und drehte den Zündschlüssel, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Der Wagen ging nicht hoch. Vorsichtig setzte sie auf die Straße zurück und fuhr in Richtung Bamford davon.
    Alan Markby betrat das Gebäude des Bezirkspräsidiums und marschierte in Richtung

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