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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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müssen? Ich hab ihr immer und immer wieder gesagt, dass sie diesen Mist sein lassen soll!« Er rieb sich mit der Hand über die Stirn.
    »Jetzt muss ich hier herumhängen! Was für ein Mist!« Er bedachte seine Umgebung mit abfälligen Blicken.
    »Ich ertrage Krankenhäuser nicht«, fügte er erklärend hinzu.
    »Zu viele Menschen.«
    »Richtig taff!«, kommentierte Meredith gefühllos, und er blinzelte überrascht.
    »Ich wage zu sagen, dass es Sally in diesem Augenblick schlechter geht als dir!«
    »Ja, ja«, murmelte er.
    »Schon gut.«
    Als Meredith an diesem Abend wieder ins Krankenhaus kam, fand sie Liam neben dem Bett seiner Frau. Sally sah blass und mitgenommen aus, doch zu Merediths Erleichterung hatte sich der Drogennebel gelichtet.

    »Der verdammte Bodicote!«, schimpfte Liam mit einem Seitenblick zu Meredith. Die förmliche Begrüßung schenkte er sich, stattdessen verschränkte er die Hände und blickte mürrisch drein wie immer.

    »Wie geht es dir, Sally?«, fragte Meredith und setzte sich neben sie ans Bett.
    »Geht so«, flüsterte Sally.
    »Ich fühle mich, als hätte mich jemand durch eine von diesen altmodischen Wäschemangeln gedreht. Ansonsten bin ich wieder in Ordnung, sagen die Ärzte jedenfalls. Ich muss dir danken, Meredith. Du hast darauf bestanden, auf dem Heimweg beim Medical Center vorbeizufahren. Ich wollte nicht. Ich dachte, ich kriege nur eine Grippe, genau wie du sie gehabt hast.«
    »Ja, danke sehr«, bedankte sich nun selbst Liam, wenn auch verlegen.
    »Es war Austin, dem zuerst aufgefallen ist, dass irgendetwas mit dir nicht stimmt. Er hat mich darauf aufmerksam gemacht. Vielleicht solltest du ihm ebenfalls danken, Liam.« Liam blieb eine Antwort erspart, denn in diesem Augenblick streckte eine Krankenschwester den Kopf durch die Tür und verkündete:
    »Bald ist Essenszeit für die Patienten. Die Besucher sollten jetzt bitte gehen.«
    »Ich nehme an, sie hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit, sämtliche Tees zu analysieren? Oder doch?« Meredith blickte Liam unverwandt an, der plötzlich aussah wie ein kleiner Junge, der wegen eines Streichs zur Rechenschaft gezogen wird. Meredith hatte mehr Erfahrung im Umgang mit störrischen Gegnern als Liam, und ihr Motto lautete: Wenn du sie erst mal am Laufen hast, dann sorg dafür, dass sie keine Zeit zum Verschnaufen finden.
    »Dieser verrückte alte Mann, dieser Bodicote«, murmelte Liam.
    »Er hat Sal diesen komischen Kräutertee geschenkt, und sie war offensichtlich so dumm, das Zeug heute Morgen zu trinken, nachdem ich das Haus verlassen hatte.« Am liebsten hätte er wahrscheinlich:
    »Das hat sie nun davon!« hinzugefügt, so vorwurfsvoll klangen seine Worte, doch er verzichtete darauf.
    »Hör endlich auf damit, Liam!«, protestierte Sally schwach vom Bett aus.
    »Wenn es an Bodicotes Tee gelegen hat, dann kann das nur die Folge eines bedauerlichen Irrtums gewesen sein. Bodicote muss irgendein Kraut aus Versehen hineingetan haben, das nicht hinein sollte.« Liam erhob sich von seinem Stuhl.
    »Ich muss noch einmal zurück ins Labor. Ich habe alles stehen und liegen lassen, und meine ganzen Papiere und Unterlagen sind noch dort. Ich bin nach dem Abendessen wieder zurück.« Er beugte sich vor und gab seiner Frau einen Kuss auf die Stirn. Meredith bemerkte, dass Sally den Kopf ein wenig zur Seite wandte, als wollte sie ihm ausweichen. Als er gegangen war, schnitt Sally eine Grimasse.
    »Liam ist sauer, weil Bodicote mir diesen Margarinebecher voll getrockneter Blätter geschenkt hat, einen Tee. Das war kurz bevor er starb. Ich hab den Becher zu meinen eigenen Kräutern gestellt und dort stehen lassen. Ich hatte nicht das Herz, ihn einfach wegzuwerfen. Nicht nach dem, was geschehen war. Heute Morgen hatte ich jedenfalls heftige Kopfschmerzen, und ich dachte, ich probiere ihn einfach mal aus. Er roch unangenehm und hat genauso scheußlich geschmeckt, deswegen habe ich nur den einen Becher getrunken und den Rest in den Mülleimer geworfen. Der Tee schien zu helfen. Die Kopfschmerzen verschwanden. Unglücklicherweise mit ihnen alles andere auch – nach einer Weile.«
    »Ich hab den Margarinebecher gefunden. Dr. Chang hat ihn jetzt für die Analysen.« Sally versuchte es mit einem Lächeln.
    »Gut, dass du so gründlich warst, Meredith!« Da öffnete sich die Tür, und jemand betrat das Zimmer. Die beiden Frauen blickten auf und erkannten Alan Markby.
    »Ich dachte, ich komme kurz vorbei und sehe nach, wie es Ihnen geht, Sally.« Er

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