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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ihr Mann heute Morgen Probleme in ihrem Cottage.«
    »Oh?« Das klang ominös, insbesondere, wenn Liam der Anrufer war und nicht Sally selbst. Liam gab sich für gewöhnlich nicht mit derart profanen Alltagsdingen ab. Außerdem hatte Sally sich trotz ihrer Verabredung nicht bei Meredith gemeldet – und Sally gehörte zu den gewissenhaften, höflichen Menschen.
    »Ich glaube, sie hatten eine Gasexplosion oder etwas in der Art«, sagte Austin Bailey vage. Er starrte erneut auf seine Hände.
    »Ich glaube, ich muss mir jetzt zuerst einmal die Hände waschen. Wenn Sie mich solange entschuldigen würden, Meredith?«
    »Austin!« Meredith schlüpfte an dem indischen Messinggong vorbei, umrundete einen sitzenden Greyhound aus Stein und ein wirklich schräg zu nennendes, sperriges Möbelstück, das dazu bestimmt war, edwardianische Umhänge, Hüte, Schirme und Gehstöcke aufzunehmen.
    »Eine Gasexplosion? Wurde jemand verletzt? Ich meine, war es eine schlimme Explosion?« Sie hatte schon häufiger in den Nachrichten gesehen, wie ganze Häuser durch eine Explosion wegen undichter Gasboiler oder Gasleitungen eingestürzt waren.
    »Niemand wurde verletzt. Nur geschockt, verstehen Sie? Sally bekam einen Heidenschreck, die Ärmste. Aber es ist nichts passiert«, versicherte Austin ernst.
    »Ich habe Liam gefragt. Es ist in der Küche passiert, mehr wollte er nicht sagen. Vermutlich warten sie jetzt darauf, dass die Männer vom Gaswerk eintreffen und alles klären.« Sie kamen an Sallys Büro vorbei, und Austin sprang hinein und kam mit einem grünen Formular wieder zum Vorschein, das er von einem Stapel auf Sallys Schreibtisch gefischt hatte.
    »Hier, schreiben Sie Ihr Gebot auf und geben Sie es mir – oder, wenn ich nicht in der Nähe sein sollte, Ronnie oder Ted. Nein! Nein, Madam! Das geht nicht! Nicht dort!« Er eilte davon, um sich um einen Notfall zu kümmern. Meredith hatte nicht nach einem eventuellen Mindestgebot für die Gläser gefragt. Sie kritzelte den Höchstbetrag auf das Blatt, den sie auszugeben bereit war, dazu die Gebotsnummer, ihren Namen, ihre Anschrift und die Telefonnummer und reichte das gefaltete Formular Ronnie, der in diesem Augenblick wieder auftauchte. Austin und Ted starrten auf ein schrilles buntes Gemälde der Brücken von Paris, das eine große Frau in die Höhe hielt.
    »Sie verkaufen doch Gemälde für andere Leute, oder etwa nicht?«, insistierte die große Frau.
    »Im Prinzip schon«, antwortete Austin und betrachtete das Bild missbilligend.
    »Ich muss gehen«, wandte sich Meredith an Ronnie, denn Austin hatte offensichtlich zu tun.
    »Würden Sie das hier bitte Mr. Bailey geben? Danke sehr. Sie, äh, Sie haben noch nichts von Mrs. Caswell gehört heute Morgen, oder?« Sie drückte Ronnie das grüne Formular in die Hand.
    »Der Küchenherd«, sagte Ronnie, während er das Formular nahm und auseinander faltete. Er schob seine kleine Baseballmütze in den Nacken und las, was sie geschrieben hatte. Aus der Nähe und ohne Mütze wirkte er wie um die fünfzig.
    »Ist es nicht genug?«, fragte sie nervös.
    »Oder ist es zu viel? Ich weiß außerdem nicht, ob es vielleicht ein Mindestgebot gibt.«
    »Das weiß ich auch nicht. Ob es zu wenig ist, kann man nie wissen. Kommt darauf an, ob jemand anderes die Gläser will. Ich würde sagen, es kommt ungefähr hin.«
    »Und Sie sind sicher, dass es der Küchenherd war?« Das klang ernst.
    »Entweder der Herd oder der Boiler«, überlegte Ronnie. Ted hatte sich von Austin und der großen Frau abgesetzt. Er kam mit einem Karton herbei, in dem verschiedene Porzellanfiguren lagerten.
    »Mrs. Caswell?«, ächzte er.
    »War das nicht der Durchlauferhitzer im Badezimmer? Hier, die Frau hat die Stühle gebracht. Wo sollen wir sie hinstellen?« Es war klar, dass Meredith hier keine Einzelheiten mehr erfahren würde. Wenn sie wissen wollte, was geschehen war, musste sie selbst raus zu den Caswells fahren. Sie kehrte zu ihrem Wagen zurück und hoffte, dass wirklich alle so wohlauf waren, wie sie sagten.
    Es war weder der Herd noch der Boiler noch der Durchlauferhitzer.
    »Es war eine Briefbombe!«, flüsterte Sally Caswell.
    »Teufel auch!«, entfuhr es Meredith, die sich gleich darauf wunderte, keinen stärkeren Kraftausdruck benutzt zu haben. Allerdings hatte sie auch etwas Dramatischeres erwartet. Das Erste, das sie bei ihrer Ankunft beim Cottage zu Gesicht bekommen hatte, war ein Polizeiwagen draußen vor der Tür und ein zweiter ein Stück weit die Straße

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