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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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oben. Er war nicht sicher gewesen, wie weit er es schaffen würde, und insgeheim hatte er sich gesorgt, dass der Mangel an fundierter schulischer Bildung und ein nicht völlig zu verbergender ländlicher Akzent seinem Aufstieg über einen gewissen Punkt hinaus im Weg stehen würden.
    »Das sind alles verdammte Hochschulabsolventen heutzutage!«, hatte er zu seiner neuen Frau Tessa gesagt.
    »Ich meine, was für eine Chance hab ich gegen die Burschen von der Universität?« Doch er hatte unermüdlich bis spätnachts gelernt und seine Prüfungen alle bestanden, und hier stand er nun, ein frisch gebackener Detective-Inspector. Tessa hatte darauf bestanden, dass er sich augenblicklich ein neues Sakko zulegte. Und die andere Mrs. Pearce, Daves Mutter, hatte jeden Bekannten und jeden Verwandten angerufen oder besucht oder (im Fall eines Cousins, der in Australien lebte) angeschrieben, um die freudigen Neuigkeiten vom Erfolg ihres Sohnes zu verbreiten. Dave hegte den Verdacht, dass seine Mutter, wäre sie im Stande gewesen, den Vikar zu überreden, die Kirchenglocken landauf, landab hätte läuten lassen, um die frohe Kunde allüberall zu verbreiten. Nun, da seine Beförderung Tatsache geworden war, musste er sich entsprechend verhalten. Steh deinen Mann oder halt die Klappe, wie man so schön sagte. Er konnte weder Tessa noch sein alte Dame enttäuschen. Deren Glaube an ihn war absolut. Er durfte sich selbst nicht enttäuschen, auch wenn sein Glaube an sich alles andere als unerschütterlich war. Er durfte seinen alten Chef und Mentor aus Bamford, Chief Inspector, das heißt inzwischen Superintendent Markby, nicht enttäuschen, mit dem Pearce unversehens wieder zusammenarbeiten würde. Er war froh (und insgeheim fast aus dem Häuschen), dass er wieder in Markbys Team war – doch es machte die unsichtbare Last auf Pearces Schultern nicht leichter, im Gegenteil. Er durfte Markby nicht enttäuschen, auf gar keinen Fall! An diesem Morgen war es nasskalt, doch wenigstens hatte es keinen Frost mehr gegeben. Der Himmel war dunkel und schwer, und Regen oder Schneeregen hingen in der Luft. Die Feuchtigkeit durchdrang jeden Stoff und kroch bis unter die Haut, und selbst der Stapel an Papieren, den Pearce auf Markbys Schreibtisch gelegt hatte, fühlte sich klamm an. Der graue Himmel trug noch seinen Teil zu Pearces düsterer Stimmung bei. Pearce nahm seinen Styroporbecher mit Kaffee wieder in die Hand, den er auf dem Weg zu Markbys Büro aus dem Automaten im Korridor gezogen hatte, trank einen Schluck und verbrannte sich prompt die Zunge.
    »Verfluchte Scheiße!«, grummelte er.
    »Was ist das nun wieder?« Der Superintendent kramte ärgerlich und ohne aufzublicken in den Berichten der Spurensicherung.
    »Prescott überprüft gerade den Überfall auf Caswells Labor im vergangenen Jahr«, erläuterte Pearce hastig.
    »Ich habe ihn gebeten, die Akte vorbeizubringen, sobald er sie gefunden hat.«
    »Gut.« Markby schob die Berichte zu einem Stapel zusammen und klopfte ihn hochkant auf dem Schreibtisch in Form, bevor er ihn wieder weglegte. Zufrieden, dass nun wenigstens dem Anschein nach Ordnung herrschte, verschränkte er die Unterarme auf dem Stapel.
    »Unserem Labor nach war die Briefbombe das Werk eines Amateurs, trotz ihrer Wirkungskraft. Ohne Zweifel war die Bombe instabil; aus diesem Grund ist sie zu einem wahrscheinlich nicht beabsichtigten Zeitpunkt hochgegangen. Der Sprengstoff selbst war wohl bereits alt und möglicherweise schlecht gelagert. Eine Zufallsbekanntschaft aus einem Pub etwa könnte der Lieferant des Bombenbastlers gewesen sein. Das Material hätte jederzeit in die Luft fliegen können, lange bevor es die Caswells erreicht hätte. Es hätte sogar dem Bombenbastler vor der Nase explodieren können.« Pearce nickte und verzog das Gesicht, doch nicht wegen der Sorglosigkeit, mit der der Bombenbastler zugange gewesen war, sondern weil der Kaffee grauenhaft schmeckte. Bitter, ohne jedes Aroma. Wahrscheinlich war es besser, ihn noch ganz heiß zu trinken, auf das Risiko hin, sich den Gaumen zu verbrühen.
    »Wenn derjenige, der die Briefbombe geschickt hat, so etwas noch nie vorher getan hat, dann war ihm vielleicht gar nicht bewusst, welche Sprengkraft die Ladung hatte«, konstatierte er. Markby zog die Schultern hoch.
    »Zugegeben. Oder vielleicht war es ihm auch einfach egal. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass hier ein Fanatiker am Werk ist. Vielleicht eine Gruppierung, die bisher noch nicht in Erscheinung

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