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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Darcy wohnt. Einer Frau namens Goodhusband.«

    »Goodhusband?« Markby kramte in frischen Erinnerungen.
    »Den Namen hab ich schon mal gehört … Ah, ja. Libby hat Post an sie geliefert, an dem Morgen, an dem die Briefbombe bei den Caswells hochgegangen ist.«
    »Es sieht so aus, als wäre sie Mitglied in einer TierschutzAktivistengruppe. Keine gewalttätige Verbindung. Sie verteilen Handzettel und schreiben an die Presse, und manchmal veranstalten sie eine geordnete Demonstration. Es hat bisher nur ein einziges Mal eine Beschwerde gegen sie gegeben, von einer Hühnerfarm, vor der sie protestiert haben. Es kam in die Presse, und die Farm hatte jede Menge schlechter Publicity. Diese Farmen sind ziemlich empfindlich zu treffen mit so etwas.«

    »Das können wir überprüfen. Versuchen Sie’s im Büro der Bamford Gazette. Diese Art Meldung steht in der Regel in den Lokalnachrichten. Ich nehme also an, Caswell kannte sie bereits vorher, bevor der Brief heute Morgen eintraf? Schließlich lebt sie in seinem Dorf.«
    Pearce schien zu zweifeln.
    »Er scheint mir in diesem Cottage wie ein Einsiedler zu leben. Sagen wir es so: Spätestens jetzt kennt er sie, und er ist wütend! Sie hat von seinen Tierversuchen erfahren, weil die Sache mit der Briefbombe natürlich durch die Medien gegangen ist. Jetzt will sie mit ihm reden. Bei der Auseinandersetzung würde ich nicht einen Penny auf sie setzen wollen!«
    »Haben Sie ihm gesagt, dass er den Umschlag des anderen
    Briefs nicht wegwerfen darf?«, fragte Markby.
    »Sicher, Sir. Er bringt alles persönlich hierher.«
    »Wenn er hier ist«, sagte Markby leise, »dann will ich mit
    ihm reden.«
    Liam Caswell traf gegen elf Uhr am Vormittag ein. Er nahm die Briefe mitsamt Umschlägen aus seinem Aktenkoffer und legte den Drohbrief aus Zeitungsschnipseln mit übertriebener Vorsicht auf Markbys Schreibtisch.

    »Hier haben Sie alles, in Ordnung?«
    »Wir bringen diesen anonymen Drohbrief sofort zu unseren Fachleuten.« Markby nahm ihn auf. Er sah aus wie Hunderte anderer Drohbriefe auch, die bereits durch seine Hände gegangen waren.
    »Es gibt einen zweiten Brief, hat man mir berichtet, einen gewöhnlichen, unterschriebenen Brief mit Absender?« Liam zögerte.
    »Ja«, räumte er dann ein.
    »Er ist von einer Verrückten aus unserem Dorf. Hier!« Er schob Markby den Brief hin. Markby überflog das Geschriebene.
    »Er erscheint mir doch einigermaßen vernünftig, Dr. Caswell. Ganz gewiss nicht verrückt.« Liam errötete. Er beugte sich in seinem Stuhl ein wenig vor, und seine Hände packten den Aktenkoffer auf seinem Schoß.
    »Ich möchte mich offiziell beschweren! Ich mag Ihr Verhalten nicht!« Markby hob eine Augenbraue.
    »Falls Sie eine Beschwerde haben, werden wir uns mit Freuden darum kümmern. Allerdings gilt es, ein vorgeschriebenes Verfahren einzuhalten, sollten Sie tatsächlich so ernsthaft verärgert sein.« Liam schnaubte.
    »Das ist es, was ich meine! Ihr Verhalten! Es ist nicht das, was Sie tun oder sagen, es ist die Art und Weise, wie Sie es tun! Sie verhalten sich, als hätte ich etwas verbrochen!«
    »Ein Polizeibeamter muss sich manchmal als Advocatus Diaboli betätigen, Sir. Ich muss schließlich Fragen stellen.«
    »Würde ich glauben, dass Sie nur Ihre Arbeit machten, könnte ich das akzeptieren!«, fauchte Liam böse.
    »Aber mein entschiedener Eindruck ist, dass Sie eben das nicht tun! Jeder halbwegs kompetente Beamte hätte den Halunken inzwischen längst verhaftet, der diese Briefbombe geschickt hat!« Die Öffentlichkeit nimmt immer an, dass die Polizei Wunder vollbringen kann, dachte Markby. Doch es war die Routine, die zu Ergebnissen führte. Stundenlange akribische Vernehmungen, das Studium von Unterlagen, das Vergleichen von Notizen. Und Routine brauchte Zeit. Markby versuchte es zu erklären.
    »Ein Team von Beamten ist zu Ihrem Labor gefahren, Dr. Caswell, und hat jeden dort vernommen. Alle wurden gefragt, ob sie beleidigende Briefe oder Drohungen in irgendeiner Form erhalten hätten. Sie wurden informiert, worauf sie achten sollten und wie sie sich zu verhalten hätten, falls etwas geschieht. Bis heute hat niemand etwas gemeldet, niemand wurde bedroht. Die Einzelheiten der Briefbombe sind überall im Land bekannt gemacht worden, um herauszufinden, ob es irgendwo einen ähnlichen Zwischenfall gegeben hat. Der Modus Operandi deutet oft auf einen bestimmten Kriminellen hin beziehungsweise in diesem Fall auf eine Organisation. Polizeibekannte

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