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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Kühlschrank haben«, meinte Sally munter. Sie deutete auf die Scheune.
    »Warum wirfst du nicht einen Blick hinein, Meredith? Ich hab den Rest von Tante Emilys Sachen in der Scheune eingelagert. Das meiste sind wir schon losgeworden, und was ich behalten möchte, habe ich mir rausgesucht. Austin wollte eigentlich vorbeikommen und die Sachen schätzen, aber er hat es bis jetzt noch nicht geschafft. Ich werde ihn wohl noch mal daran erinnern müssen und die Sachen für die nächste Versteigerung in die Halle schaffen lassen. Aber vielleicht ist etwas darunter, das du gebrauchen kannst – falls ja, nimm es dir bitte!« Während sie sprach, hatte sie das Scheunentor aufgezogen, und gemeinsam betraten die beiden Frauen die Scheune. Meredith brauchte einen Moment, bis ihre Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten. Es war, wie Alan es beschrieben hatte, ein geräumiger Schuppen, mehr als ausreichend für die beiden Fahrzeuge der Caswells. Die unverputzten Steinmauern zeugten vom ursprünglichen Verwendungszweck. Über ihren Köpfen bildeten mächtige, roh behauene Holzbalken die Decke. Am hinteren Ende waren kleine Löcher im Mauerwerk. Sie markierten die Stellen, wo im Mittelalter, als die Scheune errichtet worden war, das Hilfsgerüst für den Bau abgeschlagen worden war, nachdem die ursprünglichen Erbauer ihre Arbeit beendet hatten. Liams Wagen stand vorne neben dem Tor. Dahinter stapelten sich die verschiedensten Möbel, staubbedeckt, doch ansonsten offensichtlich noch in gutem Zustand.
    »Zu schade«, bedauerte Sally gerade, »dass kein Küchentisch dabei war! Es sind hauptsächlich Stühle, Schränke, ein paar Kleiderschränke und so weiter. Altmodisches Zeug und kaum noch heutiger Geschmack. Aber vielleicht findest du ja was darunter, das dir gefällt. Sieh dich nur genau um! Und keine Angst davor, etwas anzufassen und hervorzuziehen. Ich sehe dich im Haus, wenn du fertig bist.«
    »Sicher, danke.« Es hatte stets etwas Faszinierendes, wenn man in einem großen Haufen alten Plunders stöbern durfte. Schatzjagd, dachte Meredith. Sie hatte in ihrem Haus eigentlich keinen Platz für noch mehr Möbel, doch die Chance, beispielsweise ein paar gut erhaltene Esszimmerstühle aus Eiche zu ergattern, konnte sie sich nicht ohne weiteres entgehen lassen. Oder jenen hübschen kleinen Eckschrank dort – der fand trotz allem gerade noch Platz. Sie stellte sich vor, wie der Schrank in ihrem Esszimmer aussehen musste. Sie schob sich an anderen Möbelstücken vorbei, öffnete die Schranktür und bückte sich, um einen Blick hineinzuwerfen. Genau in diesem Augenblick, als sie gebückt vor dem Schrank stand, merkte sie, dass sie nicht allein war. Als Erstes hörte sie das Atmen, ein altes, schnaufendes Luftholen, gefolgt vom Scharren beiseite gerückter Möbel, dem Trappeln von Füßen und, noch während sie sich erschrocken wieder aufrichten und umdrehen wollte, um dem Eindringling gegenüberzutreten – Klatsch! Meredith schoss nach vorn, angetrieben von einem würdelosen und schmerzhaften Schlag auf den Hintern, und stieß sich den Kopf an der Schranktür.
    »Autsch!«, rief sie, rappelte sich sofort auf und wirbelte herum, um sich ihrem Angreifer zu stellen. Hinter ihr stand der Ziegenbock. Ein großes braunes Tier mit geschwungenen Hörnern und einem Ausdruck unverhüllter Häme in dem bärtigen Gesicht. Es senkte den Kopf und machte eine stoßende Bewegung, wie um zu demonstrieren, was es soeben getan hatte. Bin ich nicht clever?, schien es zu fragen.
    »Du elendes Monster!«, giftete Meredith und rieb sich den verlängerten Rücken. Der Bock machte einen Schritt vor, streckte den Hals, schnüffelte.
    »Wag es ja nicht!«, drohte Meredith. Dann erkannte sie, dass das Tier nicht wirklich bösartig oder gewalttätig war, sondern verspielt. Sie hatte dem Tier ihren Hintern präsentiert, als es durch die offene Tür spaziert war, und es hatte der Verlockung nicht widerstehen können.
    »Du musst Jasper sein«, äußerte Meredith ihre Vermutung. Jasper, der einmal mehr durch Bodicotes Hecke auf das Grundstück der Caswells geschlüpft war. Weder Liam noch Sally hatten den Eindringling bislang entdeckt. Falls doch, hätte es unweigerlich Rabatz gegeben. Zumindest von Liams Seite.
    »Komm, wir bringen dich wieder nach Hause!« Sie packte Jasper an seinem Lederhalsband.
    »Und tu uns beiden den Gefallen und mach keinen Lärm, ja?« Jasper schien zu glauben, dass es eine Art Spiel sei. Er trottete bereitwillig neben Meredith her,

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