Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
üblicherweise im Papierladen an der Ecke bekommt. Der Brief hat einen Poststempel von Central London, aber das könnte wieder ein Versuch sein, uns von der Fährte abzulenken.«
    »Wir werden wohl abwarten müssen und sehen, ob Caswell noch einen kriegt«, stellte Pearce fest. Dabei fragte er sich, wie Tessa vorankam. Hoffentlich übertrieb sie es nicht mit dem Aufräumen und Saubermachen. Die Chancen standen nicht schlecht, dass der Fotograf der Gazette lediglich einen Schnappschuss von ihnen beiden vor der Haustür wollte. Was wohl erst los wäre, wenn die alte Mrs. Pearce, seine Mutter, davon erfuhr! Sie würde zig Ausgaben der Gazette kaufen und sie Freunden und Verwandten im ganzen Land schicken! Draußen näherten sich rasch Schritte. Ein drängendes Klopfen an der Tür, gefolgt von Sergeant Prescott, der ohne die Erlaubnis abzuwarten, schon in das Büro des Superintendenten platzte.
    »Sir!«
    »Kann das nicht warten?!«, unterbrach ihn Markby sofort.
    »Wir sind mitten in einer Besprechung …«
    »Ich dachte, das würden Sie augenblicklich erfahren wollen, Sir! Es hat einen tödlichen Unfall gegeben, draußen in Castle Darcy!«
    »Was?!« Markby und Pearce sprangen fast zeitgleich erschrocken von ihren Stühlen. Ihnen schwante eine Katastrophe.
    »Der unselige Caswell?«, ächzte Dave Pearce.
    »Soll das heißen, sie haben ihn doch noch erwischt …?« Er wurde blass bei dem Gedanken an die Konsequenzen, die sich daraus ergaben. Prescott sah ihn bestürzt und dann verlegen an, als ihm bewusst wurde, welchen Schrecken er seinen beiden Vorgesetzten eingejagt haben musste und dass ein Missverständnis über die Identität des Opfers die Ursache war.
    »Nein, nein, nicht in diesem Cottage. Eins weiter. Der alte Bursche, Bodicote, der Nachbar der Caswells! Er muss gestürzt sein und hat sich den Schädel eingeschlagen. So tot wie ein Dodo, fürchte ich. Er war bereits steif, als man ihn fand.« Pearce atmete erleichtert auf, um gleich darauf ärgerlich herauszuplatzen:
    »Herr Gott noch mal, warum konnten Sie das nicht gleich sagen? Ich dachte schon, wir hätten Caswell verloren und die Hölle wäre los!«
    »Verzeihung, Sir.« Prescott lief dunkelrot an, ein starker Kontrast zu dem grünlich-gelben Fleck um das geschwollene Auge herum.
    »Ich wollte nicht andeuten, dass es etwas mit unserem Fall zu tun hat. Es ist schließlich nur eine lokale Angelegenheit. Die Bamforder Kollegen kümmern sich darum, und sie haben es als Unfall eingestuft. Sergeant Jones leitet den Fall. Sie dachte aber, dass Sie es vielleicht wissen wollen, obwohl es keinerlei Hinweise auf eine Einwirkung durch Dritte gibt, deswegen hat sie hier angerufen und mich gebeten, es Ihnen zu sagen. Die Bamforder Kollegen sind gegenwärtig vor Ort in Castle Darcy.«
    »Setzen Sie sich augenblicklich mit Sergeant Jones in Verbindung!«, wies Markby ihn mit erhobener Stimme an.
    »Sagen Sie ihr, dass niemand die Leiche anfassen soll! Ich will sie selbst sehen!«
    »Jawohl, Sir! Aber Sergeant Jones hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es nichts Verdächtiges …«
    »Bewegung, Prescott!«, brüllte der Superintendent. Prescott verschwand hastig.
    »Kommen Sie, Dave!«, meinte Markby grimmig.
    »Wenn in diesem Fall die Leichen anfangen zu fallen wie reifes Obst, dann will ich mir das mit eigenen Augen ansehen!« Die Sonne ging bereits unter an diesem frühen Winterabend, als sie Castle Darcy erreichten. Die Nachricht von Bodicotes Ableben hatte sich offensichtlich rasch verbreitet, denn verschiedene Dorfbewohner standen am Straßenrand gegenüber von Bodicotes Cottage und beobachteten das Geschehen. Am Tor wartete ein Krankenwagen. Der Fahrer und sein Partner rauchten schweigend eine Zigarette. Markby und Pearce nickten den beiden auf dem Weg zum anderen Ende des großen Grundstücks zu. Eine kleine Gruppe von Leuten stand vor einem Schuppen um einen mit einer Decke verhüllten Leichnam herum. Aus der offenen Tür des Schuppens drang ein ärgerliches Meckern und lautes Hufstampfen. Ein großer brauner Ziegenbock, der an einer Laufleine festgemacht war, antwortete noch wütender. Er mochte ganz offensichtlich nicht, dass sein Freiraum eingeschränkt worden war, genauso wenig wie ihm die Anwesenheit von so vielen Fremden in seinem eigenen Revier passte. Er stürzte mit gesenktem Kopf auf die beiden Neuankömmlinge zu, doch die Leine hielt ihn zurück. Er bockte in rasender Wut.
    »Hallo Jasper!«, begrüßte Markby ihn aufgeräumt und identifizierte

Weitere Kostenlose Bücher