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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Bursche!«, redete sie sich und ihm ein.
    »Er kann jetzt nicht mit dir spielen. Dein Herr ist tot, Jasper.«
    KAPITEL 9
    PEARCE STECKTE den Kopf zu Markbys Bürotür herein und fand den Superintendent missmutig vor einem Bericht, den er in der einen Hand hielt. Mit der anderen hatte er einen jener berüchtigten Styroporbecher gepackt, gefüllt mit der unidentifizierbaren heißen Flüssigkeit, die von der Maschine auf dem Korridor ein Stockwerk tiefer ausgespuckt wurde. Pearce räusperte sich. Der Superintendent sah aus, als wäre er so sehr in den Bericht vertieft, dass es ihm entgehen könnte, wie grauenhaft das namenlose Gebräu tatsächlich war. Markby blickte auf, blinzelte und bemerkte Pearce in der Tür.
    »Gut. Ich bin froh, dass Sie wieder da sind. Hatten Sie Glück?«
    »Ich hab ein paar Sachen herausgefunden.« Pearce suchte nach seinem Notizbuch, fand es und blätterte durch die Seiten, bis er die richtige gefunden hatte.
    »Ich war im Büro des Lokalblättchens und fand einen Zeitungsartikel. Es gab ein Bild von allen, und Mo – die Chefredakteurin – schickt uns eine Kopie. Alle Namen und Gesichter sind abgebildet, bis auf einen, der sich als Huhn verkleidet hat«, Pearce musste grinsen.
    »Er nennt sich E. Huhn.«
    »Lassen Sie mal sehen …« Markby stellte den Kaffee ab und legte den Bericht zur Seite. Er streckte die Hand nach dem Notizblock aus und überflog rasch die Liste der Namen.
    »Bitten Sie jemanden, alle durch den Computer zu jagen.« Er gab den Notizblock seinem Besitzer zurück.
    »Ich … äh …« Pearce genoss das Vergnügen, seinem Chef eine Überraschung zu bereiten.
    »Ich bin Tristan Goodhusband begegnet.« Markby war erfreulicherweise wirklich verblüfft.
    »Persönlich? Wo? Im Büro der Bamford Gazette!« Er setzte den Kaffeebecher, den er schon wieder in die Hand genommen hatte, erneut ab.
    »Nein. Ich bin auf dem Rückweg noch mal bei Mick Whelan vorbei, für den abwegigen Fall, dass er und so weiter, und da war er, Goodhusband, ebenso wie ich auf einer Stippvisite bei Whelan.« Pearce fasste die Begegnung für seinen Vorgesetzten kurz zusammen.
    »Er ist ein widerborstiger Mistkerl, dieser Goodhusband. Ein wenig wie dieser Caswell. Ich würde zu gern wissen, warum er so dick mit Whelan ist! Was die Gute-SamariterGeschichte angeht, so glaube ich nicht so recht daran. Möglich wäre es allerdings schon«, räumte Pearce widerwillig ein.
    »Aber warum ist er so dick mit Whelan befreundet? Die Goodhusband-Gruppe hat doch angeblich nichts mit den gewalttätigeren Tierschutz-Aktivisten zu tun, jedenfalls hat Mrs. Goodhusband Ihnen das versichert, oder nicht? Warum also ist ihr Sohn so eng mit Mick Whelan befreundet? Wo Whelan doch gerade erst aus dem Knast freigekommen ist und so.« Pearce schnalzte missbilligend mit der Zunge.
    »Ich sag Ihnen was, Sir – jede Wette, dass Mutter Goodhusband nichts vom Treiben ihres Sprösslings weiß, oder von der Gesellschaft, in der er sich herumtreibt!« Markby hatte nachdenklich die Stirn gerunzelt und dachte über die Neuigkeiten nach. Mit sichtlichem Bedauern schob er die Angelegenheit beiseite.
    »Wir gehen der Sache später nach. Es ist faszinierend, da haben Sie auf jeden Fall Recht. Hier ist der Laborbericht über den aus Zeitungsüberschriften ausgeschnittenen Erpresserbrief, den Caswell erhalten hat.« Markby nahm den Bericht, in dem er bei Pearces Eintreten geblättert hatte, und musste entdecken, dass er unabsichtlich den Styroporbecher mit dem Kaffee darauf abgestellt hatte. Der Kaffeebecher hatte einen braunen Ring hinterlassen. Markby grunzte ärgerlich, zuckte dann aber die Schultern.
    »Sämtliche Buchstaben scheinen aus dem Daily Telegraph zu stammen. Nicht gerade die Sorte Zeitung, die von Mitgliedern einer Extremistengruppe gelesen wird. Was nicht bedeutet, dass sie nicht eine Ausgabe gekauft haben könnten – vielleicht ein Versuch, uns auf eine falsche Fährte zu locken!«
    »Aber in Tithe Barn liest man den Telegraph!«, grollte Pearce, die Erinnerung an seine Begegnung mit Tristan Goodhusband fraß ganz offensichtlich noch immer an ihm. Markby ignorierte ihn.
    »Der Leim ist ein gewöhnlicher Papierleim, wie man ihn überall kaufen kann«, fuhr er fort.
    »Das Briefpapier ist ebenfalls gängig. Der Umschlag ist interessanter. Es ist ein brauner Geschäftsbriefumschlag von der Sorte, wie man ihn in Großpackungen in Bürobedarfsläden kaufen kann. Fünfzig oder hundert Stück in einer Packung. Nicht die Sorte, die man

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