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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Liam?« Liam schnitt eine Grimasse.
    »Ja. Auch ich hab ihn nicht angefasst! Ich bin ins Haus zurückgekehrt und habe die Polizei und den Notarzt benachrichtigt.« Markby dachte eine Weile über Caswells Worte nach. Die anderen saßen schweigend da und beobachteten ihn. Schließlich fragte er:
    »Die Tür des Ziegenstalls. Hast du sie angerührt, Meredith? Auf- oder zugemacht?«
    »Nein. Ich hab alles gelassen, wie es war. Die Ziegen haben gemeckert, aber ich hatte keine Zeit für die Tiere.«
    »Und Jasper lief frei herum!«, murmelte Markby vor sich hin.
    »Er ließ Jasper immer als Erstes nach draußen«, meldete sich Sally zu Wort.
    »Jasper hat seinen eigenen Stall, an der einen Seite des Ziegenstalls. Eine kleine Hütte mit einem Pferch. Bodicote mochte den Bock sehr gern. Er war ein richtiges Haustier für den Alten. Und Jasper hat jeden Morgen einen Heidenaufstand gemacht, bis Bodicote nach draußen kam und ihn rausließ.« Ihre Stimme zitterte.
    »Es ist so traurig! Er war in mancherlei Hinsicht ein störrischer alter Mann, aber er war völlig harmlos.« Markby machte eine abwehrende Handbewegung. Harmlos oder nicht, Bodicote war tot. Im Augenblick konzentrierte er sich lieber auf Jasper.
    »Ich habe keine Lücke in der Hecke gesehen, durch die der Ziegenbock auf das benachbarte Grundstück hätte gelangen können.«
    »Oh, die ist aber da!«, sagte Meredith rasch.
    »Sie befindet sich weiter hinten im Garten und ist durch ein altes Bettgestell blockiert. Das Gestell war umgefallen. Ich habe es wieder aufgerichtet und festgeklemmt.«
    »Komplett umgefallen?« Sie sah Markby verwirrt an.
    »Ja. Es lag flach auf dem Boden, einfach umgekippt, auf Bodicotes Seite. Es war schwer. Ich nehme an, dass der Bock daran gezerrt hat, bis es aus dem Gleichgewicht kam.«
    »Ich verstehe.« Markby erhob sich vom Stuhl.
    »Nun, es tut mir sehr Leid, dass Sie jetzt auch noch diese Sache am Hals haben, Mrs. Caswell, Dr. Caswell … Mrs. Sutton, die Nichte des Verstorbenen, hat sich erboten, die Ziegen morgen abzuholen.«
    »Gott sei Dank!«, murmelte Liam. Meredith stand ebenfalls auf.
    »Kannst du mich nach Bamford mitnehmen? Oder ist es ein großer Umweg für dich? Ich bin mit Sally hergekommen.«
    »Ich kann dich nach Hause fahren«, erbot sich Sally augenblicklich.
    »Ich bringe dich heim«, erklärte Markby rasch und lächelte Meredith an.
    »Ich muss Inspector Pearce auch zu Hause absetzen. Ich hoffe nur, Dave, dass Ihr Haus nicht von der Presse belagert wird.«
    »Ach du lieber Himmel!«, rief Pearce schockiert.
    »Das hatte ich ganz vergessen!«
    Tessa kam ihnen entgegengerannt, als der Wagen vor dem Haus hielt.

    »Dave! Wo um alles in der Welt hast du gesteckt? Oh, Verzeihung, Superintendent, ich habe Sie gar nicht gesehen!« Sie bückte sich und sah in den Wagen. Ihr normalerweise offenes, langes Haar war oben auf dem Kopf zu einem Knoten gesteckt, und Korkenziehersträhnen rahmten ihr Gesicht ein.

    »Waren sie schon da?«, fragte Pearce und stieg hastig aus dem Wagen.
    »Nein. Sie haben angerufen und Bescheid gesagt, dass der Fotograf morgen früh kommt, Punkt neun Uhr. Ich habe gesagt, wir wären beide da. Das geht doch in Ordnung, oder nicht, Superintendent? Ich meine, wenn Dave ein paar Minuten später zur Arbeit kommt? Weil doch die Gazette …«
    »Schon in Ordnung, Tessa, ich habe die Geschichte gehört. Selbstverständlich muss Dave für die Presse da sein. Gute Nacht zusammen.« Markby fuhr Meredith zu ihrem Häuschen am Ende der Straße und hielt an.
    »Da wären wir. Alles in Ordnung mit dir?«
    »Mir geht es prima, danke. Obwohl: Es war ein Schock. Ich kann nicht sagen, dass er ein netter alter Mann gewesen ist, aber er war ein Original, so viel steht fest. Es ist eine Schande, wirklich. Ich denke, auch Liam ist erschüttert. Er weiß nur nicht, wie er es zeigen soll. Ich meine, zu erfahren, dass der arme alte Kerl den ganzen Morgen tot unten beim Stall gelegen hat! Was ist deiner Meinung nach passiert?«
    »Das wird die Obduktion zeigen.« Sie hatte die Beifahrertür schon aufgestoßen und ein Bein nach draußen geschwungen. Jetzt zog sie es wieder zurück und starrte Markby an. Sein Gesicht war dunkel im Schatten der Straßenbeleuchtung.
    »Es war doch ein Unfall, oder nicht?«, fragte sie.
    »Sergeant Jones schien dieser Überzeugung zu sein.«
    »Oh, das kann man nie ausschließen. Unfälle passieren andauernd und überall. Die meisten Unfälle mit Verletzungen passieren in den eigenen vier Wänden,

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