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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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die er angegriffen hat, also würden sie auf Sie hören.
    Ich kannte Ihre Großmutter. Ich weiß, dass sie ihren Sohn auch geliebt hat. Ich weiß, dass sie um ihn getrauert hat. Das weiß ich in meinem Herzen. Nur Jim hat es nie geglaubt, und er hat ihr die Schuld gegeben, jedes Mal hat er ihr die Schuld gegeben, wenn er unseren Jungen im Rollstuhl angesehen hat. Er konnte nicht verzeihen, und es machte ihn krank. Können Sie auch nicht verzeihen? Können Sie es auch nicht?«
    Was sollte sie einem solchen Bedürfnis entgegenhalten, dachte Cilla. »Ich rede mit der Polizei. Ich kann Ihnen nichts versprechen. Aber ich rede mit ihnen. Mehr kann ich nicht tun.«
    »Gott segne Sie. Gott segne Sie dafür. Ich werde Sie nie wieder belästigen. Und Jim auch nicht. Ich schwöre es Ihnen.«
    Cilla schloss die Tür. Mit einem müden Seufzer ließ sie sich auf Fords Treppe nieder. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter, als er sich neben sie setzte.
    »Es gibt viele Arten von Attacken«, sagte er leise. »Auf den Körper, auf den Verstand und auf die Seele.«
    Sie nickte nur. Er verstand, dass sie sich nach dem Besuch von Mrs. Hennessy, ihrem Flehen und ihren Tränen, wie zerschlagen fühlte.
    »Es geht irgendwie um Versöhnung, nicht wahr?«, sagte sie. »Ich komme hierher und erwecke ihr Haus wieder zum Leben. In gewisser Weise auch ihre Person. Suche in dem Haus nach Antworten, Gründen. Sie hat sich nie von Johnnies Tod erholt. War nie mehr dieselbe. Und die meisten Leute sagen, dass sie sich deswegen das Leben genommen hat. Man könnte doch sagen, dass Hennessy diese bequeme Möglichkeit nicht gehabt hat, oder? Sein Kind hat noch gelebt, war aber so beschädigt und brauchte seine Hilfe. Er musste jeden Tag damit leben, weil er sich nicht davon abwenden konnte. Und daran ist er zerbrochen.«
    »Ich sage gar nicht, dass er keine Hilfe braucht«, sagte Ford langsam. »Aber diese vorübergehende Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik ist nicht die Antwort. Und nicht er bittet um Mitleid oder Verzeihung. Nicht er will Versöhnung.«
    »Nein, das stimmt. Aber ich tue es auch nicht für ihn. Ob es nun richtig oder falsch ist, ich tue es für diese verzweifelte, verängstigte Frau. Und ich tue es für Janet.«
    Cillas Erfahrung nach wurde man bei der Arbeit auf dem Bau nicht verhätschelt, nur weil man eine Frau war. Was Fragen, Ärger und Sorgen anging, wurde sie genauso behandelt wie ein Mann.
    Und sie bekam auch ihren Teil an Witzen und Kommentaren ab. Aber gerade das half ihr dabei, wieder in ihren gewohnten Arbeitsrhythmus hineinzufinden.
    »Hey, Cill.« Einer der Handwerker steckte seinen Kopf in den Wohnraum, als sie gerade auf der Leiter stand und die Stuckleiste an der Decke befestige. »Hier draußen steht eine Dame, die Sie sprechen will. Sie heißt Lori. Soll ich Sie hereinschicken?«
    »Ja, sagen Sie ihr, sie soll hereinkommen.« Cilla schoss die letzten Nägel hinein und stieg von der Leiter.
    »Wenn ich gestern an Ihrer Stelle gewesen wäre, läge ich jetzt im Bett und stünde nicht auf Leitern.«
    »Das ist nur eine andere Art von Therapie.« Cilla legte die Nagelpistole beiseite und wandte sich zu ihrer guten Samariterin. »Ich wollte heute sowieso bei Ihnen vorbeikommen und mich noch einmal bedanken.«
    »Sie haben sich doch gestern schon bedankt.«
    »Ich habe ständig dieses Bild vor Augen, wie Sie mit dem Handy in der einen und dem Zaunpfahl in der anderen Hand zur Straße gerannt kamen.«
    Lachend schüttelte Lori den Kopf. »Mein Mann und ich hatten diese Woche Urlaub. Er war gerade mit unseren zwei Jungs unterwegs, um Torf und so zu kaufen, während ich die Tomaten hochgebunden habe. Ich kann Ihnen sagen, wenn mein Mann zu Hause gewesen wäre, hätte er dem Kerl vermutlich eins übergebraten.«
    Voller Mitgefühl musterte sie die Beule an Cillas Schläfe. »Das sieht ja wüst aus. Wie fühlen Sie sich?«
    »Ach, es geht. Ich glaube, es sieht schlimmer aus, als es ist.«
    »Na, hoffentlich.« Sie blickte sich im Zimmer um. »Ich muss gestehen, dass ich mir das Haus immer schon mal anschauen wollte.«
    »Wir sind mitten im Umbau, aber ich führe Sie gerne herum, wenn Sie möchten.«
    »Da komme ich später gerne drauf zurück. Dieses Zimmer hier ist sehr hübsch. Die Farbe gefällt mir. Also, ich sollte jetzt endlich mal zum Punkt kommen. Natürlich weiß ich, wer Sie sind und wer Ihre Großmutter war. Wir sind vor etwa zwölf Jahren hierhergezogen, aber Janet Hardy ist natürlich eine Legende, und wir

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