Ein Haus zum Traumen
nicht verlassen dürfen.«
Cilla holte tief Luft. Sie hatte das Gefühl, als ob sich etwas in ihrer Brust gelöst hätte. »Du hast mir geholfen, Rosenbüsche und einen roten Ahorn auszusuchen. Du hast mein Wohnzimmer gestrichen. Und du bist jetzt hier.«
Er legte den Arm um sie und zog sie an sich. »Ich habe dich auf der Veranda stehen sehen«, flüsterte er, »die du mit deinen eigenen Händen gebaut hast. Und ich liebte dich.«
Zum ersten Mal, solange sie denken konnte, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, drückte sie ihren Kopf an seine Brust und weinte.
Später aß sie Hühnersuppe. Es überraschte sie, wie viel besser sie sich danach fühlte. Eine große, grüne Vase voller Sonnenblumen hob ihre Stimmung. Cilla kam zu dem Schluss, dass sie wohl schon wesentlich besser aussah, weil Ford nicht wider sprach, als sie den Wunsch äußerte hinüberzugehen, um sich anzusehen, wie weit die Handwerker heute gekommen waren.
»Wenn du ein bisschen spazieren gehst, wirst du auch nicht steif«, sagte er.
»Es ist ein wenig kühler geworden. Es ist schön draußen, es riecht nach Regen.«
»Na, du bist ja schon ein richtiges Landmädchen geworden!«
Lächelnd hob sie den Kopf. »Stimmt, und wie jeder Handwerker, habe ich mir heute früh die Wettervorhersage angeschaut. Eine sechzigprozentige Chance, dass es am Abend Gewitter geben soll. Und da wir gerade vom Wetter sprechen, du bist mit dem emotionalen Sturm vorhin sehr gut klargekommen.«
»Ehrlich gesagt, nicht so besonders gut. Als dann auch noch Angie zu meiner Mutter und Patty in die Küche kam, hatte ich drei weinende Frauen da.« Gequält fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. »Spock hat sich durch seine Hundeklappe verdrückt, und ich hätte es ihm fast nachgemacht.«
»Aber Ford ist aus härterem Holz geschnitzt.«
»Vielleicht, aber als du dir dann auch noch die Tränen getrocknet hast, wäre ich fast laufen gegangen.«
»Danke, dass du geblieben bist.«
»So sind verliebte Männer eben.« Er schloss auf und öffnete die Tür.
Cilla blieb auf der Schwelle stehen, während Spock sich so selbstverständlich, als wäre er zu Hause, an ihr vorbeidrängte. »Warst du es schon jemals?«
»Was?«
»Verliebt?«
»Mit acht war ich in Ivy Lattimer verliebt, aber sie behandelte mich nur von oben herab. Mit dreizehn liebte ich Stephanie Provost, die meine Zuneigung sechs glorreiche Tage lang erwiderte, bevor sie mich für Don Erbe und seinen Swimmingpool stehen ließ.«
Cilla drückte ihm einen Finger auf die Brust. »Ich meine es ernst.«
»Damals waren das für mich auch sehr ernste Liebesgeschichten. Natürlich gab es auch andere, aber wenn du mich fragst, ob ich jemals schon so für eine Frau empfunden habe wie für dich, muss ich sagen, nein. Du bist die erste.«
Er zog ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Knöchel. Cilla musste daran denken, wie sie die gleiche Geste bei ihrem Vater und bei Patty beobachtet hatte. »Hier sieht es ja noch genauso aus wie gestern. Was machen die Jungs den ganzen Tag?«
Sie betrat das Wohnzimmer. »Du guckst nur nicht richtig. Sie haben die Schalter installiert, die ich extra bestellt habe – aus gebürsteter antiker Bronze. Völlig unnötig zwar, aber schön. Matt hat die Zierleisten hier nicht fertig gemacht, weil er weiß, dass ich das unbedingt selbst machen will.«
Sie juchzte vor Freude, als sie an der Gästetoilette vorbeiging. »Sie ist gefliest.« Sie hockte sich hin und betrachtete das Muster. »Sehr, sehr schön, der warme Strohton im Mosaikband passt sehr gut zur Diele und dem Wohnraum. Ob sie wohl auch das Badezimmer im zweiten Stock oder die neue Wand geschafft haben?«
Sie lief die Treppe hinauf, und Ford folgte ihr.
Als sie schließlich alles zu ihrer Zufriedenheit überprüft hatte, grollte der erste Donner. Spock winselte erschreckt und drängte sich eng an Ford.
Sie schalteten die Alarmanlage ein und schlossen ab.
»Der Wind frischt auf. Ich liebe das. Vor allem liebe ich es, wenn es nachts regnet und tagsüber auf dem Bau alles weitergehen kann. Brian will morgen mit seinen Leuten kommen, und wir wollen uns an den Teich begeben. Außerdem sind wir … Oh, verdammt, das habe ich ja völlig vergessen. Ich habe heute früh ein Angebot auf das Haus gemacht. Ganz impulsiv. Ich sollte einmal nachhören, ob sie morgen ein Gegenangebot machen wollen. Und ich habe auch für morgen einen Termin für uns in dem anderen Haus gemacht. Ich dachte, wenn du nicht kannst, kann ich ihn ja immer
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