Ein Haus zum Traumen
Decken und Wände werden angestrichen. Dann hast du hier oben zwei schöne Kinderzimmer.«
»Und wo schlafen die Eltern?« Er steckte die Hände in die Taschen, damit er nicht zufällig etwas anfasste. »Wahrscheinlich im Hotel, wenn sie klug sind.«
Sie streckte den Finger aus. »Diese Wand wird um fünf Meter verlängert.«
»Ach ja?«
»Ja, und da kommt der Elternbereich, mit Blick über den Garten hin. Begehbarer Kleiderschrank, angeschlossenes Badezimmer mit Badewanne und getrennter Dusche. Doppelwaschbecken, Granitplatte. Vielleicht Schiefer auf dem Boden. Das muss ich erst noch durchrechnen.«
»Und was ist darunter? Hoffnungen und Träume?«
»Die neue Küche mit Ess- und Wohnzimmer.«
»Ach so.« Aber seltsamerweise begann er es auch so zu sehen wie sie.
»Der schreckliche Teppich heraus, Eichendielen hinein«, sagte sie, als sie die Treppe hinunterging. »Das wackelige Geländer muss erneuert werden. Neue Decke, neue Leisten, vielleicht ein bisschen Stuck. Im ganzen Haus neue Fenster. Küche fliegt raus.«
»Gott sei Dank.«
»Hier halb Badezimmer und Waschküche. Küche, Essbereich und Familienzimmer, alles offen, Frühstücksbar, Terrassentüren auf die schöne, kleine Terrasse. Außenanstrich in einer fröhlichen Farbe, der Weg wird neu gepflastert, ein paar Pflanzen in den Garten, ein Hartriegel. Und das ist es.«
»Na ja, das ist ja nicht viel.«
Sie lachte. »Es ist eine Menge, aber es macht auch viel aus. Das arme, traurige Ding. Sechzehn Wochen werden wir brauchen. Man könnte es in zwölf Wochen schaffen, aber nicht mit einem zweiten Projekt, also sage ich lieber sechzehn. Und wenn ich alles durchrechne, das Angebot, Material und Arbeitslohn, Hypothekenzahlungen für etwa fünf Monate und den Marktwert nach der Renovierung in dieser Gegend, dann kommen wir auf ungefähr vierzig- bis fünfundvierzigtausend Profit.«
»Im Ernst?«
»Ja. Je nach Marktwert könnte es sogar bis zu sechzigtausend gehen. Es ist eine aufstrebende Gegend hier.« Sie begann an ihren Fingern abzuzählen: »Jüngere Paare, kleine Familien ziehen hierhin. Gute Schulen, etwa zehn Minuten von einem Einkaufscenter entfernt. Wichtig sind Elternschlafzimmer, Küche und Bäder – da bekommst du das meiste für deine Investitionen heraus.«
»Okay.«
»Nein, du musst dir schon sicher sein. Denk erst einmal in Ruhe darüber nach. Ich entwerfe schon einmal ein paar Pläne.«
»Nein, ich will es durchziehen. Komm, wir machen Vicky eine Freude. Und sehen zu, dass wir hier herauskommen, solange Kakerlaken und Spinnen sich noch ruhig verhalten.«
»Warte. Wir müssen sie noch ein bisschen zappeln lassen. Du wirst dieses Haus für einen Apfel und Ei kaufen, Ford.« Er fand ihr gerissenes Lächeln ansteckend. »Keinen Cent mehr; schließlich hat der Verkäufer sich nicht die Spur Mühe gegeben. Wir werden ihr jetzt erzählen, dass wir noch einmal darüber nachdenken. Das glaubt sie uns sowieso nicht. Und dann gehen wir. In einer Woche oder in zehn Tagen rufe ich sie dann an.«
»Und wenn jemand es in der Zwischenzeit kauft?«
»Wo es seit über vier Monaten auf dem Markt ist, trotz zweimaliger Preissenkung? Das glaube ich nicht. Wir werden Vicky enttäuschen. Sie hat es sowieso nicht anders erwartet. Und dann will ich nach Hause und mich in deinem Whirlpool entspannen.«
Das Entspannen erwies sich als problematisch, da an ihrer Mauer ein halbes Dutzend Reporter wartete.
»Kein großes Interesse, hast du gesagt?«
»Das ist doch nichts.« Kaum mehr, als sie erwartet hatte. »Das kommt von der Presseerklärung. Die meisten werden von hier oder aus D. C. sein. Geh ins Haus, ich mache das schon.«
»Willst du ihnen Interviews geben?«
»Nein, ich werden ihnen nur ein paar Krümel hinwerfen, und dann können sie wieder abzwitschern. Aber es gibt ja keinen Grund, warum ich dich mit hineinziehen soll. Das gäbe ihnen nur einen neuen Ansatzpunkt.«
Aber als sie aus dem Auto stiegen, ging bereits das Blitzlichtgewitter los. Die Reporter kamen über die Straße gerannt, riefen Cillas Namen und stellten Fragen. Ford kam es vor wie ein Überfall, und er stellte sich sofort schützend neben sie.
»Georgia Vassar, WMWA-TV. Können Sie uns sagen, was Sie gestern bei der Auseinandersetzung mit James Robert Hennessy empfunden haben?«
»Wie ernst sind Ihre Verletzungen?«
»Stimmt es, dass Hennessy Sie für die Inkarnation von Janet Hardy hält?«
»Ich habe bereits eine Erklärung herausgegeben«, sagte Cilla kühl. »Mehr habe
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