Ein Haus zum Traumen
in der Werkstatt damit an«, erklärte Matt.
»Wie geht es Josie?«
»Ihr ist warm, und sie ist ungeduldig. Sie hat sich schon gefragt, warum sie eigentlich im Winter nicht daran gedacht hat, dass sie ja über den Sommer schwanger ist.«
»Schenk ihr Blumen«, schlug Ford vor. »Kauf ihr auf dem Heimweg Blumen. Dann ist ihr zwar immer noch warm, aber sie ist wenigstens glücklich.«
»Ja, gute Idee. Ich kümmere mich noch mal darum, dass die Bodendielen auch bestimmt am Dienstag kommen, damit wir hier oben loslegen können. Rosen gehen immer, oder?«, fragte er Ford.
»Ein Klassiker.«
»Okay. Ich sage Ihnen wegen des Fußbodens Bescheid, Cilla.«
Als Matt nach unten ging, trat Ford zu Cilla, hob ihr Kinn an und küsste sie. »Das Silbergrau hier, das matte Gold im Schlafzimmer.«
Sie legte den Kopf schräg. »Vielleicht. Warum?«
»Passt jeweils besser zu den Badezimmern als die anderen Alternativen. Und es sind zwar beides warme Farbtöne, aber das Grau wirkt doch ein bisschen kühler. Es bleibt schließlich ein Speicher, auch wenn du ihn noch so aufmotzt. Und jetzt erzähl mir, warum Buddy einen Wasserhahn über deinem Herd einbaut.«
»Um Töpfe zu füllen.«
»Verstehe. Ich habe mit Brian gesprochen.«
»Das tust du häufiger.«
»Über die Briefe. Seinen Großvater.«
»Du … du hast es ihm gesagt?« Ihr fiel der Unterkiefer he runter. »Du hast ihm einfach so erzählt, ich glaubte, sein Großvater hätte was mit meiner Großmutter gehabt?«
»Du wolltest eine Schriftprobe, und Brian kann sie wahrscheinlich besorgen.«
»Ja, aber … Hättest du das nicht ein bisschen weniger offen machen können? Hättest du nicht lügen können?«
»Darin bin ich nicht besonders gut, und einen Freund könnte ich schon gar nicht anlügen. Ich habe ihm gesagt, dass es eine vertrauliche Information ist, und er würde es nie weitererzählen.«
Cilla stieß die Luft aus. »Ihr seid hier offensichtlich auf einem anderen Planeten aufgewachsen. Bist du sicher, dass er seinem Vater nichts davon erzählt? Es wäre mir schrecklich peinlich.«
»Ja, da bin ich mir sicher. Er hat übrigens was Interessantes gesagt. Was wenn Hennessy die Briefe geschrieben hätte?«
Cilla starrte ihn an. »Hennessy?«
»Na, denk mal drüber nach. Du würdest auch verrückt werden, wenn du eine Affäre mit einer Frau hättest, und dann ist der Sohn dieser Frau – in deinen Augen – dafür verantwortlich, dass dein Sohn im Rollstuhl sitzt. Klar, es ist weit hergeholt, aber ich schaue mir die Briefe trotzdem noch einmal auf diese Hypothese hin an. Ich will einfach nur mal gucken, ob das sein könnte.«
»Weißt du was? Wenn es sich in diese Richtung entwickelt, dann weiß ich gar nicht, ob ich es wissen will. Ich darf gar nicht daran denken, dass meine Großmutter möglicherweise etwas mit Hennessy gehabt hat.«
Seufzend ging sie mit ihm die Treppe hinunter. »Ich habe heute mit der Polizei gesprochen«, sagte sie zu Ford. »Es wird keine Verhandlung geben. Sie haben sich geeinigt und Hennessy hat die Strafe angenommen, was auch immer. Er wird für mindestens zwei Jahre in die Psychiatrie gehen.«
Ford nahm ihre Hand. »Wie geht es dir dabei?«
»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wahrscheinlich verdränge ich es am besten erst einmal und denke nur an jetzt.«
Sie ging in das große Schlafzimmer und studierte die Farbmuster. »Ja, du hast recht mit der Farbe.«
25
C illa nutzte den Sonntagmorgen, um sich Wohn- und Designzeitschriften anzuschauen, im Internet nach Ideen und Firmen zu suchen und zu markieren, was ihr gefiel. Sie konnte es kaum glauben, dass sie schon die Phase erreicht hatte, in der sie sich Möbel aussuchen konnte.
Natürlich würden bis zur Einrichtung noch Wochen vergehen, und sie musste auch noch Antiquitätenläden und Flohmärkte in ihre Planung einbeziehen, aber langsam konnte sie schon einmal damit anfangen, Sofas und Sessel, Tische und Lampen zu bestellen.
Und dann die Bettwäsche, dachte sie, die Küchenausstattung, das Büro, Vorhänge, Teppiche. All die schönen, kleinen Details, mit denen man ein Haus füllte. Die aus einem Haus ein Zuhause machten. Ihr Zuhause.
Ihr erstes wirkliches Zuhause.
Je näher der Zeitpunkt rückte, desto deutlicher spürte sie, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte. Und jetzt brauchte sie nur nach draußen zu treten und über die Straße zu blicken, um es zu sehen.
Während sie an Fords Küchentheke saß, mit ihrem Laptop, den Zeitschriften und ihren Notizbüchern,
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