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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Briefen vergleichen könnte, dann würde ich es wissen. Sie sind beide tot, und damit wäre es auch vorbei. Es hätte ja keinen Zweck, irgendwas öffentlich zu machen. Aber …«
    »Du wüsstest es.«
    »Ja, und ich könnte diesen Teil ihres Lebens, von dem ich sonst nie etwas erfahren hätte, ad acta legen.«
    »Und wenn die Handschriften nicht übereinstimmen?« »Dann werde ich weiter hoffen, dass ich eines Tages auf die richtige Person stoße.«
    »Ich sehe zu, was ich tun kann.«
    Ford brauchte zwei Tage, bis er sich einen Plan zurechtgelegt hatte. Er konnte nicht lügen. Nicht, dass er unfähig gewesen wäre, er war nur furchtbar schlecht darin. Deshalb hatte er sich damit abgefunden, entweder die Wahrheit zu sagen oder unterzugehen.
    Er sah Brian und Shanna zu, die Torf unter die Erde hinter der fertigen Mauer einarbeiteten.
    »Nimm dir eine Schaufel«, meinte Brian.
    »Das könnte ich, aber es hat auch seinen Reiz, zuzuschauen und zu bewundern. Vor allem Shannas Hintern.«
    Sie wackelte einladend damit.
    »Wir wissen doch alle, dass du in Wahrheit meinen Hintern anschaust«, gab Brian zurück.
    »Ja, du hast recht. Shanna ist nur ein Vorwand. Aber damit es überzeugender wird, könnte sie sich vielleicht einen Tick mehr vorbeugen und … ja, so ist es gut«, sagte er, als sie lachend gehorchte.
    Es war so ungezwungen, dachte Ford, weil sie schon ihr ganzes Leben lang befreundet waren. Noch ein Grund, warum eine Lüge nicht in Frage kam. Aber er konnte es ja mit einem Vorwand versuchen.
    »Was macht ihr da eigentlich gerade?«
    Brian richtete sich auf, wischte sich mit dem Unterarm über die schweißbedeckte Stirn und wies auf einige Pflanzen in Plastiktöpfen. »Mach dich nützlich, wenn du schon nicht Besseres zu tun hast. Bring sie hierher, damit wir sie einsetzen und uns anschauen können, wie sie aussehen.«
    »Er ist ein bisschen gereizt, weil ich mir zehn Tage freigenommen habe. Ich fahre nach L. A., um Steve zu besuchen.«
    »Ach ja?« Ford nahm eine Azalee. »Und …?«
    »›Die Zukunft ist noch nicht geschrieben‹.«
    Man musste eine Frau, die aus Terminator zitierte, einfach lieben. »Bestell ihm schöne Grüße und so.«
    Er sah zu, wie sie die Pflanzen arrangierten, die er ihnen reichte, überlegte laut, wo sie am besten hinpassten und ließ sich schließlich sogar zu einer kritischen Anmerkung hinreißen.
    »Okay, du hast recht«, sagte Shanna zu Brian. »Wir tauschen diesen Rhodo mit dieser Andromeda.«
    »Ich habe immer recht«, erklärte Brian selbstgefällig. »Deshalb bin ich ja auch der Boss.«
    »Äh, Boss, hast du mal einen Moment Zeit?«, fragte Ford. »Ich möchte dich was fragen.«
    »Klar.« Die beiden Männer gingen ein paar Schritte.
    »Also, das muss unter uns bleiben«, begann Ford. »Cilla hat ein paar Briefe gefunden, die ihre Großmutter von einem Mann bekommen hat, mit dem sie eine Affäre hatte.«
    »Und?«
    »Eine große, geheime Affäre, der Typ war verheiratet, und kurz vor ihrem Tod haben sie sich getrennt.«
    »Ja, und?«
    »Na ja, die Briefe waren nicht unterschrieben, und Janet hatte sie versteckt, so dass sie zu geheimnisvollen Briefen ge worden sind. Eigentlich haben wir, bis sie Hennessy geschnappt haben, gedacht, dass jemand einbrechen wollte, um an die Briefe zu kommen.«
    »Müsste der Typ jetzt nicht schon um die hundert Jahre alt sein?«
    »Vielleicht, aber nicht unbedingt. Viele Typen, die heute um die siebzig sind, haben zu ihrer Zeit neben der Ehe Affären gehabt.«
    »Das ist ja schockierend«, erwiderte Brian trocken. »Hey, vielleicht war es ja Hennessy, der eine wilde Affäre mit dem sexy Filmstar hatte. Allerdings glaube ich eher, er ist schon als vertrocknetes Arschloch auf die Welt gekommen.«
    »Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Aber bleiben wir doch mal bei den logischen Möglichkeiten … Also, sie kannte deinen Großvater, und er war ein wichtiger Mann hier in der Gegend und wurde zu ihren Partys eingeladen.«
    Verlegen kratzte er sich am Kopf, während Brian vor Lachen fast zusammenbrach. »Ach, du liebe Güte!«, stieß er hervor. »Der verstorbene Andrew Morrow soll was mit Janet Hardy gehabt haben?«
    »Es läge im Bereich des Möglichen«, beharrte Ford.
    »Nicht in meiner Welt, Saw. Ich kann mich zwar kaum noch an ihn erinnern, aber ich weiß ganz genau, dass er ziemlich selbstgerecht und sittenstreng war.«
    »In meiner Welt sind es gerade die Selbstgerechten, die im Rotlichtmilieu herumschleichen, bevor sie zu Frau und Kindern

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